Zum Budget-Skandal in der Formel 1
Feuer frei: Bald betrügen alle!

Im Betrugsfall um Red Bull-Honda hat seit Wochen eine peinliche Verzögerungstaktik eingesetzt. Sollte das Urteil die Bullen schonen, so könnte sich die Konkurrenz künftig auch nicht mehr ans Budget halten. Hier gehts zu Rogers Boxenstopp!
Publiziert: 22.10.2022 um 21:48 Uhr
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Mercedes-Boss Toto Wolff (l.) mit FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem.
Foto: imago/Motorsport Images
Roger Benoit

Machen wir uns doch nichts vor: Die Budgetobergrenze, 2021 eingeführt, wird kein glückliches Ende finden oder die Formel 1 auch noch die nächsten Jahre plagen, aufwühlen – und die Fans ärgern. Denn diese wollen den boomenden GP-Zirkus geniessen, spannende Rennen sehen – und sich nicht dauernd mit der Politik befassen müssen. Wie jetzt!

Im Mittelpunkt bleibt der Weltverband FIA mit der seit Jahren schwächsten Führung durch den Mann aus Dubai, Mohammed Ben Sulayem (60). Ja, am Ende ist immer er verantwortlich, wenn Entscheidungen getroffen wurden oder eben getroffen worden sind. Und im laufenden Betrugsfall von Red Bull-Honda hat seit Wochen leider eine peinliche Verzögerungstaktik eingesetzt.

Warum? Die FIA hat Red Bull öffentlich beschuldigt, das Budget-Gesetz «geringfügig» verletzt zu haben. Also um weniger als fünf Prozent oder rund sieben Millionen Dollar. Die Deliktsumme bleibt (noch) geheim. Wenn Red Bull die Verfehlung zugibt, gibt es eine Strafe. Sonst geht die Sache an ein neutrales Gericht der FIA.

Die Rivalen und deren Fahrer wettern seit Tagen. Sie wollen die Bullen auf dem Altar leiden sehen. Und zwar mit Schmerzen. Aber eins scheint jetzt klar: Verstappen darf seinen WM-Titel 2021 behalten! Das glaubt jetzt selbst Mercedes. Boss Toto Wolff: «Wenn man Fahrer wegen eines technischen Verstosses brutal disqualifiziert, dann muss dies auch für einen finanziellen Verstoss gelten.»

In Brasilien 2021 hatte die FIA Hamilton wegen zwei Millimeter beim DRS-Mechanismus von der Qualifikation ausgeschlossen! Wolff: «Wenn uns das Urteil nicht gefällt, werden sich wohl bald einige nicht mehr ans Budget halten!»

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