Zu den Vertragsverhandlungen mit Alpine wählte Fernando Alonso (seit Freitag 41) unter der Woche klare Worte: «Nach zehn Minuten weiss ich Bescheid», meinte der zweimalige Formel-1-Weltmeister. Die Ansage war deutlich. Entweder der Rennstall erfüllt die Bedingungen von Alonso, oder der Spanier ist weg.
Jetzt ist klar: Alpine hat den Altmeister nicht überzeugen können. Fernando Alonso wird das Team nach dieser Saison verlassen und stattdessen für Aston Martin fahren. Dort wird er Nachfolger von Sebastian Vettel (35), der seinen Rücktritt angekündigt hat.
Alonso pokert auf Aston-Martin-Aufschwung
Mit dem Wechsel folgt Alonso dem Ruf des Geldes. Dieses ist bei Aston Martin dank des milliardenschweren Besitzers Lawrence Stroll (63) zuhauf vorhanden. Alonso (98 Podestplätze, davon 32 Siege) konnte man darum mit einem Mehrjahresvertrag und einem fürstlichen Jahresgehalt von rund 15 Millionen Dollar anlocken.
Für Alonso ist der Wechsel in den grünen Boliden aber ein Poker. Alpine liegt in der Konstrukteurswertung nach 13 von 22 Rennen auf Rang 4. Fünf Plätze und satte 79 Punkte vor Aston Martin. Doch der Champion von 2005 und 2006 hofft auf einen Höhenflug seines baldigen Arbeitgebers. Denn durch die Verpflichtung von diversen Red-Bull- und Mercedes-Fachkräften will Aston Martin ab dem kommenden Winter endlich zu den Top-Teams aufschliessen.
Ein Karriere-Ende kam für den demnächst dienstältesten Fahrer in der Formel 1 (löst in Singapur mit dem 350. Grand Prix Kimi Räikkönen ab) bei all den Verhandlungen nie in Frage. «Ich muss weiterfahren, ich habe keine Familie», meinte Alonso nach dem Rücktritt von Vettel. Der Spanier ist mittlerweile zweimal geschieden, ist aber seit wenigen Monaten mit der österreichischen TV-Frau Andrea Schlager zusammen.
Endlich Platz für Piastri
Und Alpine? Der britisch-französische Rennstall dürfte ab kommender Saison neben Ocon mit Nachwuchs-Talent Oscar Piastri an den Start gehen. Der 21-jährige Australier, bisher für die Alpine-Academy und als Ersatzfahrer unterwegs, drängt schon lange auf ein Cockpit in der Formel 1. Im Vergleich zu Alonso ist er auch die deutlich günstigere Variante.
Schlechte News ist die Alonso-Verpflichtung bei Aston Martin vor allem für Mick Schumacher (23). Für den Deutschen ist nun wohl die letzte Tür für einen Wechsel weg von Haas zugeschlagen.