Mercedes-Russell überrascht in Ungarn
«Wissen es selbst nicht, wie wir diese Pole geholt haben»

Tag der Sensationen in Budapest. Am Morgen trocknet Williams-Pilot Nicholas Latifi im Regen-Training alle ab, im Qualifying danach erobert George Russell im Mercedes seine allererste Pole-Position.
Publiziert: 30.07.2022 um 19:25 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2022 um 19:53 Uhr
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Die Top 3 des Ungarn-Qualifyings (v.l.): Charles Leclerc (3.), George Russell (1.) und Carlos Sainz (2.).
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit, Budapest

Erinnern Sie sich an das letztjährige Williams-Mercedes-Duo? Richtig, Nicholas Latifi (27) und George Russell (24). Beide waren am Samstag in Ungarn für den Tag der Sensationen verantwortlich.

Latifi, der im WM-Finale 2021 in Abu Dhabi mit seinem späten Crash Verstappen zum Weltmeister machte, nutzte im dritten Training den grossen Regen aus: Bestzeit für den Kanadier vor Leclerc und Albon.

Erste Russell-Pole im 63. GP

Als es in der Qualifikation dann wieder trocken war, kam die grosse Zeit von Russell: Erste Pole-Position im 63. Grand Prix. Und der beste Startplatz für Serien-Weltmeister Mercedes 2022.

Der Brite: «Ehrlich, wir wissen es selbst nicht, wie wir diese Pole geholt haben. Ich hatte einfach eine Superrunde, aber nach den Problemen in den drei Trainings rechnete bei uns niemand damit.»

Zum dritten Mal: Hamilton neben Bottas

Für Sir Lewis Hamilton (37) war diese Sensation seines jungen Partners ein schwerer Schlag – der achtfache Budapest-Sieger landete nur auf dem siebten Startplatz. Direkt neben seinem letztjährigen Silberpfeil-Teamkollegen Valtteri Bottas (32) in der vierten Reihe.

Der Finne holte aus der Hinwiler Wundertüte (fünf Nullrunden in den letzten sechs Rennen) wieder mal eine leckere Süssigkeit hervor. «Neben Lewis zu starten ist immer eine Genugtuung», sagte der zehnfache GP-Sieger zu Blick.

Bereits in Bahrain (5. Hamilton, 6. Bottas) und bei der Miami-Premiere (5. Bottas, 6. Hamilton) hatten sich die beiden auf der Startaufstellung getroffen – jeweils in der dritten Reihe: Stets gab es viele WM-Punkte für beide. Und jetzt am Sonntag?

Bei Ferrari und Red Bull lief einiges schief

Man hatte bei der Zeitenjagd eigentlich einen Zweikampf zwischen Ferrari und Red Bull-Honda erwartet. Aber auf der nur 4,381 km langen Strecke, wo auch am Sonntag kaum «normal» überholt werden kann (letztes Jahr 15 Manöver, 13 mit DRS), lief bei den Favoriten einiges schief.

Leclerc, der vor einer Woche in Frankreich den Sieg in die Wand setzte: «Unser Reifenmanagement war nicht optimal.» Und Sainz, um 0,044 geschlagen: «Ein kleiner Fehler und meine zweite Pole war weg!»

Und was war mit den Bullen los? Verstappen (10.) und Pérez (11.) sangen das gleiche Lied: «Keine Leistung. Da war etwas mit der Power Unit nicht in Ordnung!»

Alonso bleibt bei Alpine

Am Sonntag (ohne Regen) kann auf den 70 Runden alles wieder anders aussehen. Vor einem Jahr siegte hier Ocon im Alpine. Jetzt steht er auf Startplatz fünf vor Teamkollege Alonso. Der 41-jährige Spanier wird nächste Woche wieder für die Franzosen unterschreiben!

Die Alfa-Sauber-Stimmen

Frédéric Vasseur, Teamchef: «Das Team hat heute einen guten Job gemacht und eine starke Leistung abgeliefert. Valtteri auf Platz 8 und Guanyu hat das Q3 nur knapp um 0,1 Sekunden verpasst – das ist eine gute Ausgangsposition für morgen. Wir haben mit beiden Autos eine gute Pace gezeigt, und wir sind zuversichtlich, dass wir das auch morgen tun können, wenn es um Punkte geht. Mit einem Auto in den Top Ten und einem knapp ausserhalb, auf P12, freuen wir uns auf das Rennen. Dies ist eine Strecke, auf der das Überholen eine Herausforderung sein kann: Wir sind bereit für einen Kampf morgen und werden alles geben, um Punkte zu holen.»

Valtteri Bottas (8. Startposition): «Es ist positiv, wieder im Q3 zu sein. Wir haben endlich alles zusammengebracht, und die Ergebnisse zeigen das. Es ist schon eine Weile her, dass wir dort waren, und es ist gut, dort zu sein, wo wir uns zugehörig fühlen. Wir waren näher an Alpine dran, als wir dachten, was positiv ist, und es scheint, dass wir seit dem letzten Rennen einen kleinen Fortschritt gemacht haben. Was das Renntempo angeht, glaube ich, dass es keinen grossen Unterschied zwischen den Teams an der Spitze des Mittelfelds gibt, was morgen einen guten Kampf verspricht. Dennoch ist es auf dieser Strecke schwierig, zu überholen. Deshalb ist es gut, aus den Top 10 zu starten und gleich zu Beginn um die Punkte zu kämpfen. Morgen wird es vor allem darauf ankommen, einen guten Start zu erwischen und die richtige Strategie zu wählen: Ich freue mich schon darauf.»

Guanyu Zhou (12. Startposition): «Ich bin mit dem Verlauf des heutigen Qualifyings recht zufrieden, vor allem wenn man die schwierigen Bedingungen von heute Morgen berücksichtigt. Wir haben es endlich wieder mit beiden Autos ins Q2 geschafft, und es war sehr intensiv, da es im Mittelfeld wieder einmal sehr eng zuging. Ich war von unserer Pace heute ziemlich beeindruckt, denn wir schienen nach einigen schwierigen Wochenenden wieder auf unserem Niveau zu sein. Das Q3 war nicht allzu weit von mir entfernt, aber auf meiner Out-Lap hatte ich mit Verkehr zu kämpfen, und die Reifen waren noch nicht bereit, trotzdem habe ich am Ende eine gute Runde hingelegt, und darüber bin ich glücklich. Es sieht so aus, als ob es morgen nicht heisser wird als heute. Das bringt uns hoffentlich in eine gute Position für das Rennen.»

Frédéric Vasseur, Teamchef: «Das Team hat heute einen guten Job gemacht und eine starke Leistung abgeliefert. Valtteri auf Platz 8 und Guanyu hat das Q3 nur knapp um 0,1 Sekunden verpasst – das ist eine gute Ausgangsposition für morgen. Wir haben mit beiden Autos eine gute Pace gezeigt, und wir sind zuversichtlich, dass wir das auch morgen tun können, wenn es um Punkte geht. Mit einem Auto in den Top Ten und einem knapp ausserhalb, auf P12, freuen wir uns auf das Rennen. Dies ist eine Strecke, auf der das Überholen eine Herausforderung sein kann: Wir sind bereit für einen Kampf morgen und werden alles geben, um Punkte zu holen.»

Valtteri Bottas (8. Startposition): «Es ist positiv, wieder im Q3 zu sein. Wir haben endlich alles zusammengebracht, und die Ergebnisse zeigen das. Es ist schon eine Weile her, dass wir dort waren, und es ist gut, dort zu sein, wo wir uns zugehörig fühlen. Wir waren näher an Alpine dran, als wir dachten, was positiv ist, und es scheint, dass wir seit dem letzten Rennen einen kleinen Fortschritt gemacht haben. Was das Renntempo angeht, glaube ich, dass es keinen grossen Unterschied zwischen den Teams an der Spitze des Mittelfelds gibt, was morgen einen guten Kampf verspricht. Dennoch ist es auf dieser Strecke schwierig, zu überholen. Deshalb ist es gut, aus den Top 10 zu starten und gleich zu Beginn um die Punkte zu kämpfen. Morgen wird es vor allem darauf ankommen, einen guten Start zu erwischen und die richtige Strategie zu wählen: Ich freue mich schon darauf.»

Guanyu Zhou (12. Startposition): «Ich bin mit dem Verlauf des heutigen Qualifyings recht zufrieden, vor allem wenn man die schwierigen Bedingungen von heute Morgen berücksichtigt. Wir haben es endlich wieder mit beiden Autos ins Q2 geschafft, und es war sehr intensiv, da es im Mittelfeld wieder einmal sehr eng zuging. Ich war von unserer Pace heute ziemlich beeindruckt, denn wir schienen nach einigen schwierigen Wochenenden wieder auf unserem Niveau zu sein. Das Q3 war nicht allzu weit von mir entfernt, aber auf meiner Out-Lap hatte ich mit Verkehr zu kämpfen, und die Reifen waren noch nicht bereit, trotzdem habe ich am Ende eine gute Runde hingelegt, und darüber bin ich glücklich. Es sieht so aus, als ob es morgen nicht heisser wird als heute. Das bringt uns hoffentlich in eine gute Position für das Rennen.»

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