Marko: «Porsche wollte jeden Posten bei Red Bull besetzen»
Red Bull lässt Porsche-Deal platzen

Die Scheidung lag in der Luft. Jetzt gehen Red Bull und Porsche nach einer gefühlten Schwangerschaft mit heissen Diskussionen wieder ihre eigenen Wege. Am Ende ging es nur noch um die Macht.
Publiziert: 09.09.2022 um 13:24 Uhr
|
Aktualisiert: 09.09.2022 um 20:46 Uhr
1/5
Der Deal ist offiziell geplatzt: Es kommt nicht zur Zusammenarbeit zwischen Red Bull und Porsche.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit, Monza

Die Deutschen müssen sich nun nach einem neuen Team umsehen, wenn sie 2026 mit dem neuen Motorenreglement dabei sein wollen. Und das ist schwierig. Da hat es der neue Einsteiger Audi (ebenfalls aus dem VW-Konzern) schon um einiges einfacher bei Sauber.

Audi-Sauber-Deal passt

In Hinwil will man ja 75 Prozent der Anteile an Audi abtreten. Wichtig für die jetzigen Besitzer der Rausing-Familie (TetraPak) nur, dass dann die Arbeitsplätze gesichert sind – die Macht spielt dabei fast eine untergeordnete Rolle. Gutes Klima zwischen zwei Partnern, die sich schon lange aus dem Windkanal kennen, steht oben auf der gemeinsamen Wunschliste. Und natürlich keine allzu grosse Anlaufzeit für Erfolge!

Red Bull bleibt unantastbar

Bei Porsche und Red Bull wollten sich zwei Alpha-Tiere gern haben. Konnte sich nicht ausgehen. Jetzt zog das erfolgreiche Formel-1-Team die Reissleine. Bullen-Motorsport-Direktor Helmut Marko zu Blick: «Am Ende wollte Porsche jeden Posten bei Red Bull besetzen oder doppelt ausfüllen. Also fast überall das Sagen haben. So geht es natürlich nicht.»

Noch klarer sagt es Red-Bull-Teamchef Christian Horner: «Du gibst Porsche den kleinen Finger und die wollen gleich den ganzen Arm.»

Vor allem Red Bull als eine der weltgrössten Marken hätte keine Macht abgegeben. Bei der neuen Motorenfabrik «RB Power Trains» direkt neben den Werkshallen in Milton Keynes hätte Porsche mitreden und ihre Motoren bauen können. Bereits arbeiten gegen 400 Menschen dort. Diese Möglichkeit war den Deutschen zu wenig – sie suchten das Rampenlicht und stehen jetzt wieder mal im Schatten.

1991 stürzte Porsche ab

Das letzte Porsche-Abenteuer in der Formel 1 liegt schon über 30 Jahre zurück. 1991 wollte man mit einem V-12-Motor (zweimal sechs Zylinder) bei Arrows oder eben Footwork für Furore sorgen. Nach wenigen Rennen musste das Projekt wegen Erfolglosigkeit abgebrochen und die PS-Herzen eingestampft werden!

Die Worte einer weisen Frau

Jetzt wollte sich Porsche mit einem neuen ehrgeizigen Abenteuer wieder in den GP-Zirkus einkaufen. Der Schuss ging nach hinten raus. Und jetzt kennt auch Porsche die Worte einer weisen Frau: «Macht hat jemand nur so lange und von Dauer wie es das Gegenüber zulässt!»

Sainz-Boxenstopp kostet 12.7 Sekunden – und drei Plätze
0:29
Erneutes Ferrari-Debakel:Sainz-Boxenstopp kostet 12.7 Sekunden – und drei Plätze
Ordner wirft Fackeln und bringt Fahrer in Lebensgefahr
0:35
F1-Schock in Zandvoort:Ordner wirft Fackel und bringt Fahrer in Lebensgefahr
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?