Pilot Hamilton und Teamchef Vasseur feierten in den unteren Serien viele Siege und Meistertitel. Ein verschworenes Duo. Gesegnet mit Talent, Cleverness und Entschlossenheit.
Vier Nuller in fünf Rennen
Jetzt steht Vasseur in Hinwil nach drei 8. WM-Plätzen (2018 bis 2020) und einem 9. Rang 2021 vor einer grossen Aufgabe. Nach vier Nullern in den letzten fünf Rennen steht der Startbonus mit dem guten Auto und dem Gewichtsvorteil vor einer schweren Aufgabe.
Die neuen Teile am Auto funktionieren offenbar nicht so, wie man es sich wünschte. Und der zehnfache GP-Sieger Valtteri Bottas macht Druck: «Wir sehen, dass einige Teams definitiv mehr Fortschritte gemacht haben als wir. Ja, in Le Castellet hatte selbst Williams eine bessere Pace als wir!»
Haas-Ferrari und Alpha Tauri
Die Zeiten mit dem vierten oder fünften Rang zu flirten, sind schon ein Rennen vor der Sommerpause vorbei. Jetzt gilt es nach hinten zu schauen. Haas-Ferrari liegt mit 34 Punkten nur noch 17 Zähler zurück. Bei Alpha Tauri-Honda (seit vier Rennen punktelos) sind es fast unglaubliche 24 Zähler. Das B-Team von Red Bull ist in der grössten Krise der Geschichte.
Für Alfa-Sauber heisst das: Der 6. WM-Platz muss gehalten werden. Diese Position ist jetzt ein Muss. Und passt zum grossen Optimismus, den Vasseur jeweils ausstrahlt.
Sechster – wie vor zehn Jahren?
Zuletzt wurde Sauber vor zehn Jahren WM-Sechster. Mit 126 Punkten. Mit dem Mexikaner Sergio Pérez (66) und dem Japaner Kamui Kobayashi (60), der damals in Suzuka als Dritter auch für den letzten Podestauftritt der Hinwiler sorgte.
Es sind zwar nur Zahlen, aber in der Formel 1 bedeuten sie fast alles. Die menschlichen Probleme, die Arbeitszeiten, der oft niedrige Lohn sind Nebenschauplätze. Es geht um Erfolg und Millionen. Es geht eben um Resultate oder eben Punkte.
Schweiz bleibt eine GP-Insel
Vasseur kennt die Palette der Sorgen in- und auswendig. Jetzt ist seine starke Hand gefragt. Auf der Formel-1-Insel Schweiz war das Leben seit dem Einstieg 1993 in Südafrika noch nie einfach. Die besten Techniker und Ingenieure bleiben und arbeiten lieber auf der britischen Insel. Oder dann eben bei Ferrari. Und zur Not noch bei Renault (Alpine). Auch wenn die Motoren-Franzosen ihre Autos in England bauen lassen.