Ein Bundesland verneigt sich vor Michael Schumacher. Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst, hat am Mittwoch in Köln den einst so erfolgreichen Formel-1-Pilot für sein Lebenswerk geehrt: «Wir würdigen vor allem den Michael Schumacher jenseits des Rennsports und des grellen Scheinwerferlichts. Einen Menschen, der ein grosses Herz hat und dem es von jeher wichtig war, an andere zu denken.»
Wüst hebt dabei Schumachers grosse Spenden für Bedürftige hervor. «In Anerkennung seines vorbildlichen sozialen Engagements und für die Verdienste um sein Heimatland Nordrhein-Westfalen wird ihm der Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen 2022 verliehen», heisst es in der Urkunde.
Frau Corinna zeigt Emotionen
Stellvertretend für Schumi, der sich seit 2013 von einem schweren Schädel-Hirn-Trauma erholt, haben Frau Corinna und Tochter Gina die höchste Auszeichnung des Bundeslandes entgegengenommen. Sohn Mick und Haas-Pilot fehlt in Köln, weil er sich am Morgen krank fühlt.
Ein Altbekannter hält die Laudatio: Jean Todt. Der frühere Ferrari-Teamchef und Wegbegleiter von Schumi schwelgt dabei in Erinnerungen und würdigt zudem Corinna. «Michael fehlt uns hier. Er hat eine wunderbare Familie. Seine Frau ist eine der stärksten Frauen, die ich kenne.»
Die Anwesenden sind von Todts Worten sichtlich gerührt. Sie stehen auf und applaudieren minutenlang. Da passiert es. Corinna wird von den Emotionen geschüttelt. Sie weint. Ihre Tochter nimmt sie in den Arm. Dann verlassen sie gemeinsam die Bühne – unter anhaltendem Beifall. Alle im Saal sind tief bewegt und gerührt.
Zum Ende der Veranstaltung erklingt Frank Sinatras «My Way». Das Lied hat Symbolcharakter. Denn kurz zuvor hat Ministerpräsident Wüst in seiner Rede betont: «Ich hoffe, wir alle hoffen, dass der grosse Kämpfer Michael Schumacher weiterkämpft, niemals aufgibt, dass er vorankommt auf dem so schweren Weg, auf dem er sich befindet.» (cef)