Ferrari-Leclerc fliegt zur Pole in Le Castellet
Warum verzichtete Red Bull auf den Windschatten-Trick?

Drei Zehntel schneller als WM-Leader Max Verstappen – Charles Leclerc brennt im Ferrari bei über 30 Grad im Q3 die schnellste Zeit in den französischen Asphalt auf dem Circuit Paul Ricard. Auch dank Teamkollege Carlos Sainz.
Publiziert: 23.07.2022 um 17:01 Uhr
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Aktualisiert: 23.07.2022 um 22:34 Uhr
1/17
Pole-Position in Frankreich: Charles Leclerc.
Foto: keystone-sda.ch
Roger Benoit und Yannick Peng

Die Top 3

1. Charles Leclerc (MON)

2. Max Verstappen (NED)

3. Sergio Pérez (MEX)

Weil bereits vor dem Qualifying klar ist, dass Sainz in die letzte Startreihe muss (Motor, neue Steuerelemente usw.), stellt sich der Spanier voll und ganz in den Dienst von Ferrari-Teamkollege Leclerc.

Sainz (ohne gezeitete Runde im Q3) bietet dem Monegassen auf der finalen Runde Windschatten. Leclerc fliegt in Le Castellet entsprechend allen um die Ohren.

Verstappen büsst drei Zehntel ein, sein Teamkollege Pérez fast deren fünf. Fragt sich nur: Warum verzichtete Red Bull auf den Griff in die Windschatten-Trickkiste?

Für Leclerc ists die 16. Pole-Position (gleich viele wie Verstappen) der Karriere, die siebte 2022. In der WM-Wertung liegt er 38 Punkte hinter dem Holländer.

Alfa-Sauber

11. Valtteri Bottas, 16. Guanyu Zhou

Beide Alfa-Sauber rutschen aufgrund der Rückversetzungen von Sainz und Magnussen (beide in die letzte Startreihe) um je zwei Startpositionen nach vorne. Seine erstmalige Teilnahme am Q3 seit dem Spanien-GP verpasst der Finne Bottas um zwei Zehntel. Der Chinese Zhou lässt im Q1 einzig Mick Schumacher und Latifi hinter sich. Die Hinwiler Equipe ging zuletzt in Silverstone und Spielberg im Rennen punktemässig leer aus.

Die Alfa-Sauber-Stimmen

Frédéric Vasseur, Teamchef: «Wir werden den morgigen Grossen Preis von Frankreich von den Plätzen 11 und 16 aus in Angriff nehmen, Positionen, die uns eine gute Chance geben, um Punkte zu kämpfen. Die heutigen Ergebnisse sind nicht das, was wir uns zu Beginn des Tages erhofft hatten, aber es ist noch nicht das Ende unseres Wochenendes. Wir hatten erwartet, dass das gesamte Feld, vor allem im Mittelfeld, unglaublich eng beieinander liegen würde, und das hat sich auch bewahrheitet: Die Abstände waren sehr gering, und wir waren nicht in der Lage, am Ende des Kampfes die Nase vorn zu haben. Trotzdem liegt morgen ein langer Tag vor uns: Wir werden durch die verschiedenen Strafen einige Plätze gutmachen, und wir wissen, dass es hier Überholmöglichkeiten gibt. Wir werden unser Rennen so vorbereiten, dass wir uns wieder in die Punkteränge kämpfen können, und ich bin zuversichtlich, dass wir trotzdem eine gute Figur machen können.»

Valtteri Bottas (13./11. Startposition): «Es war ein gutes Training, und wenn wir morgen auf P11 starten, haben wir gute Chancen. Es war schade, dass wir zwei neue Reifensätze im Q1 und einen im Q2 verwenden mussten. Es scheint, als fehlten uns einfach ein paar Zehntel, um im Qualifying unter die ersten Zehn zu kommen, aber ansonsten war es eine gute Leistung. Ich hoffe, dass wir morgen mit der Rennpace einen Schritt nach vorne machen können, im schlimmsten Fall wird sie nur ein bisschen besser sein als im Qualifying. Es ist schwer vorherzusagen, wie die Reifen bei diesen Temperaturen abbauen werden. Im Allgemeinen bin ich zufrieden: Meine Runden waren gut, es fehlte nur ein bisschen an Pace. Wir tendieren dazu, im Rennen Fortschritte zu machen, mit den Strafen für Sainz und Magnussen starten wir von P11, was uns immer noch erlauben sollte, in die Punkte zu fahren.»

Guanyu Zhou (18./16. Startposition): «Wenn man bedenkt, wie wir uns auf das Qualifying vorbereitet haben, habe ich definitiv mehr erwartet. Am Ende kämpfte ich die ganze Session über mit der Balance: Das Q1 war nicht ideal, der fehlende Grip war eine grosse Überraschung, und das hat mich daran gehindert, überhaupt eine saubere Runde zu fahren. Darüber hinaus habe ich in meinem ersten Run im zweiten Sektor ein paar Fehler gemacht und in der zweiten Runde in Kurve sechs fast das Auto verloren. Das instabile Heck war etwas frustrierend, und wir werden das untersuchen müssen. Ich denke, wir sind heute nicht dort, wo wir sein sollten. Morgen wird es schwierig, mit den Reifen umzugehen, aber ich denke, es wird viele Möglichkeiten für uns geben, besonders von P16 aus. Das Hauptziel ist wie immer, beide Autos in die Punkte zu bringen, und es ist alles möglich.»

Frédéric Vasseur, Teamchef: «Wir werden den morgigen Grossen Preis von Frankreich von den Plätzen 11 und 16 aus in Angriff nehmen, Positionen, die uns eine gute Chance geben, um Punkte zu kämpfen. Die heutigen Ergebnisse sind nicht das, was wir uns zu Beginn des Tages erhofft hatten, aber es ist noch nicht das Ende unseres Wochenendes. Wir hatten erwartet, dass das gesamte Feld, vor allem im Mittelfeld, unglaublich eng beieinander liegen würde, und das hat sich auch bewahrheitet: Die Abstände waren sehr gering, und wir waren nicht in der Lage, am Ende des Kampfes die Nase vorn zu haben. Trotzdem liegt morgen ein langer Tag vor uns: Wir werden durch die verschiedenen Strafen einige Plätze gutmachen, und wir wissen, dass es hier Überholmöglichkeiten gibt. Wir werden unser Rennen so vorbereiten, dass wir uns wieder in die Punkteränge kämpfen können, und ich bin zuversichtlich, dass wir trotzdem eine gute Figur machen können.»

Valtteri Bottas (13./11. Startposition): «Es war ein gutes Training, und wenn wir morgen auf P11 starten, haben wir gute Chancen. Es war schade, dass wir zwei neue Reifensätze im Q1 und einen im Q2 verwenden mussten. Es scheint, als fehlten uns einfach ein paar Zehntel, um im Qualifying unter die ersten Zehn zu kommen, aber ansonsten war es eine gute Leistung. Ich hoffe, dass wir morgen mit der Rennpace einen Schritt nach vorne machen können, im schlimmsten Fall wird sie nur ein bisschen besser sein als im Qualifying. Es ist schwer vorherzusagen, wie die Reifen bei diesen Temperaturen abbauen werden. Im Allgemeinen bin ich zufrieden: Meine Runden waren gut, es fehlte nur ein bisschen an Pace. Wir tendieren dazu, im Rennen Fortschritte zu machen, mit den Strafen für Sainz und Magnussen starten wir von P11, was uns immer noch erlauben sollte, in die Punkte zu fahren.»

Guanyu Zhou (18./16. Startposition): «Wenn man bedenkt, wie wir uns auf das Qualifying vorbereitet haben, habe ich definitiv mehr erwartet. Am Ende kämpfte ich die ganze Session über mit der Balance: Das Q1 war nicht ideal, der fehlende Grip war eine grosse Überraschung, und das hat mich daran gehindert, überhaupt eine saubere Runde zu fahren. Darüber hinaus habe ich in meinem ersten Run im zweiten Sektor ein paar Fehler gemacht und in der zweiten Runde in Kurve sechs fast das Auto verloren. Das instabile Heck war etwas frustrierend, und wir werden das untersuchen müssen. Ich denke, wir sind heute nicht dort, wo wir sein sollten. Morgen wird es schwierig, mit den Reifen umzugehen, aber ich denke, es wird viele Möglichkeiten für uns geben, besonders von P16 aus. Das Hauptziel ist wie immer, beide Autos in die Punkte zu bringen, und es ist alles möglich.»

Immerhin: Am frühen Abend gibts kurz Grund zum Jubeln. Théo Pourchaire von der Sauber-Academy fährt beim F2-Sprintrennen als Dritter aufs Podest. Der Franzose muss sich einzig Sieger Liam Lawson (Neuseeland) und Jehan Daruvala (Indien) geschlagen geben. Doch nur wenige Stunden später der Dämpfer: Pourchaire wird mit einer 5-Sekunden-Strafe belegt, er soll seinen Gegner Marcus Armstrong von der Strecke gedrängt haben. Statt Platz 3 heissts nun Platz 7 für den 18-Jährigen. Bitter!

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Die Startaufstellung

1. Reihe:

Leclerc – Verstappen

*

2. Reihe:

Pérez – Hamilton

*

3. Reihe:

Norris – Russell

*

4. Reihe:

Alonso – Tsunoda

*

5. Reihe:

Ricciardo – Ocon

*

6. Reihe:

Bottas – Vettel

*

7. Reihe:

Albon – Gasly

*

8. Reihe:

Stroll – Zhou

*

9. Reihe:

Schumi – Latifi

*

10. Reihe:

Sainz – Magnussen

**

7. Pole 2022 für Leclerc

Qualifikation, 1. Teil (18 Minuten)

**

1. Leclerc 1:31,727

2. Verstappen

3. Sainz

4. Pérez

5. Norris

6. Magnussen

7. Alonso

8. Bottas

9. Hamilton

10. Russell

11. Vettel

12. Ocon

13. Tsunoda

14. Ricciardo

15. Albon 1:33,423

-------------------------

16. Gasly 1:33,439

17. Stroll

18. Zhou 1:33,674

19. Schumi

20. Latifi

**

**

Qualifikation, 2. Teil (15 Minuten)

**

1. Sainz 1:31,081

2. Leclerc

3. Verstappen

4. Pérez

5. Hamilton

6. Alonso

7. Russell

8. Magnussen

9. Norris

10. Tsunoda 1:32,836

-------------------

11. Ricciardo 1:32,922

12. Ocon

13. Bottas 1:33,052

14. Vettel

15. Albon

**

**

Qualifikation, Pole-Kampf (12 Minuten)

**

1. Leclerc 1:30,872

2. Verstappen 1:31,176

3. Pérez

4. Hamilton

5. Norris

6. Russell

7. Alonso

8. Tsunoda

9. Sainz (ohne Zeit)

10. Magnussen (ohne Zeit)

**

**

STRAFEN:

*

Sainz (Motor, neue Steuerelemente usw.) – letzte Startreihe

Magnussen (4. Motor und Elektromaschinen) – letzte Startreihe.

Qualifikation, 1. Teil (18 Minuten)

**

1. Leclerc 1:31,727

2. Verstappen

3. Sainz

4. Pérez

5. Norris

6. Magnussen

7. Alonso

8. Bottas

9. Hamilton

10. Russell

11. Vettel

12. Ocon

13. Tsunoda

14. Ricciardo

15. Albon 1:33,423

-------------------------

16. Gasly 1:33,439

17. Stroll

18. Zhou 1:33,674

19. Schumi

20. Latifi

**

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Qualifikation, 2. Teil (15 Minuten)

**

1. Sainz 1:31,081

2. Leclerc

3. Verstappen

4. Pérez

5. Hamilton

6. Alonso

7. Russell

8. Magnussen

9. Norris

10. Tsunoda 1:32,836

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11. Ricciardo 1:32,922

12. Ocon

13. Bottas 1:33,052

14. Vettel

15. Albon

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Qualifikation, Pole-Kampf (12 Minuten)

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1. Leclerc 1:30,872

2. Verstappen 1:31,176

3. Pérez

4. Hamilton

5. Norris

6. Russell

7. Alonso

8. Tsunoda

9. Sainz (ohne Zeit)

10. Magnussen (ohne Zeit)

**

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STRAFEN:

*

Sainz (Motor, neue Steuerelemente usw.) – letzte Startreihe

Magnussen (4. Motor und Elektromaschinen) – letzte Startreihe.

Die Stimmen

Leclerc (1.): «Das Auto ist gut, aber ohne die Windschatten-Hilfe von Sainz stünde ich kaum auf der Pole! Red Bull bleibt ein Fragezeichen.»

Verstappen (2.): «Das Qualifying war noch nie unsere grösste Stärke. Der Grip hat gefehlt, aber auf der Geraden sind wir Ferrari überlegen, also...»

Mercedes-Chef Toto Wolff: «Wir haben etwas mehr erwartet, es sind immer noch die zwei Zehntel, die uns fehlen. Und Hamilton hat erneut gegen Russell gezeigt: Der Löwe ist wieder wach!»

Das Jubiläum

In Le Castellet bestreitet Sir Lewis Hamilton seinen 300. Grand Prix. Der 37-jährige Mercedes-Brite ist nach Jenson Button (306), Michael Schumacher (307), Rubens Barrichello (323), Fernando Alonso (das Rennen am Sonntag ist sein 346.) und Kimi Räikkönen (350) der sechste Pilot der Geschichte, der diese Marke knackt. All diese Fahrer mit 300 und mehr WM-Läufen haben nach dem Meilenstein nie mehr über einen GP-Triumph jubeln können.

So gehts weiter

Das Rennen auf dem Circuit Paul Ricard (53 Runden à 5.842 km) beginnt am Sonntag um 15.00 Uhr. Für alle Blick-Leser haut wie gewohnt Reporter-Legende Roger Benoit in die Liveticker-Tasten.

Der WM-Stand


Fahrer-Wertung
1.Max Verstappen208
2.

Charles Leclerc

170
3.

Sergio Pérez

151
4.Carlos Sainz133
5.

George Russell

128
6.Lewis Hamilton109
7.

Lando Norris

64
8.Esteban Ocon52
9.

Valtteri Bottas

46
10.Fernando Alonso29
11.Kevin Magnussen22
12.

Daniel Ricciardo

17
13.

Pierre Gasly

16
14.

Sebastian Vettel

15
15.

Mick Schumacher

12
16.Yuki Tsunoda11
17.

Guanyu Zhou

5
18.

Alexander Albon

3
19.

Lance Stroll

3
20.Nicholas Latifi0
21.

Nico Hülkenberg

0

Team-Wertung
1.Red Bull-Honda359

2

Ferrari

303
3.Mercedes237
4.McLaren-Mercedes81
5.

Alpine-F1-Renault

81
6.

Alfa-Sauber-Ferrari

51
7.

Haas-Ferrari

34
8.

Alpha-Tauri-Honda

27
9.

Aston Martin-Mercedes

18
10.Williams-Mercedes3
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