61 Grad auf dem Asphalt in Le Castellet
Ferrari-Duo vorne – bleibt Hamilton ewig sieglos?

Jubilar Sir Lewis Hamilton hat sich nach dem verpassten Morgen-Training (Ersatzmann De Vries durfte ran) im Mercedes zurückgemeldet. Mit Position fünf vor seinem 300. Grand Prix in Le Castellet. Tagessieger: Sainz vor Leclerc (Ferrari) und Verstappen (Red Bull-Honda).
Publiziert: 22.07.2022 um 15:19 Uhr
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Aktualisiert: 22.07.2022 um 19:11 Uhr
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Die Bilder des zweiten Trainings | Ferrari-Sainz ist am Nachmittag am schnellsten.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit

Hamilton kam bei Temperaturen von über 35 Grad und 61 auf dem Asphalt auf den 5,8 km langen Kurs zurück. Der Brite kämpft hier auch gegen einen bösen Fluch: Alle fünf anderen Piloten mit 300 und mehr Rennen haben nach diesem seltenen Jubiläum nie mehr einen Grand Prix gewinnen können.

Die bisherigen Opfer sind:

  • Räikkönen 350 (21 Siege), Alonso 344 (32 Siege)
  • Barrichello (322, 11 Siege)
  • Schumi 307 (91 Siege)
  • Button 306 (15 Siege).

Alfa-Sauber: Luft nach oben

Die zweiten 60 Minuten begann mit einem französischen Feuerwerk: Alonso und Ocon setzten sich im Alpine an die Spitze. Vor Gasly und Schumi. Bis nach zwölf Minuten der Däne Magnussen im Haas-Ferrari das Kommando übernahm und bald von Russell im Mercedes abgelöst wurde.

Da waren beide Ferrari und Red Bull-Honda noch an den Boxen. Und das Alfa-Sauber-Duo Zhou und Bottas – musste am Morgen Kubica (Vorletzter) Platz machen – trafen wir im unteren Teil der Tabelle. Am Ende gabs die Ränge 12 (Bottas) und 17 (Zhou).

Nach 22 Minuten dann das gewohnte Bild 2022: Sainz vor Verstappen, Leclerc und Pérez. Sie werden am Samstag in der Qualifikation ab 16 Uhr (TV live) wohl auch die Pole-Position ausmachen.

Ferrari änderte Unterboden

Viele Teams reisten mit einigen Modifikationen nach Südfrankreich. Und von dort geht es ja noch am Montag auf den langen Weg nach Budapest. Dort steigt dann am 31. Juli das 13. und letzte Rennen vor der Sommerpause.

Im Mittelpunkt steht der «neue» Ferrari. Weil sich die Gerüchte verdichteten, dass sich der Unterboden zu beweglich ist (sechs statt der zwei erlaubten Millimeter) haben die Roten reagiert – und eine neue Unterplatte aus Maranello herangeschleppt. Man will offenbar jedem Ärger aus dem Weg gehen.

«Dann soll Mercedes protestieren!»

Bullen-Teamchef Horner giftelt: «Wenn Mercedes glaubt, dass da etwas nicht stimmt, dann steht ihnen ja der Weg über einen Protest offen!» Es wird bis zum Saisonende dauern, dass sich die erfolgreichen Teams belauern und verdächtigen, zu mogeln!» Formel 1 in Reinkultur.

Leclerc ohne Sprit …

Ein anderes Problem hatte diese Woche der dreifache Saisonsieger Leclerc in seiner Heimat Monte Carlo zu lösen. Er blieb mit seinem Ferrari F488 mitten in der Stadt ohne Sprit liegen. Freunde mussten ihm helfen, den Nobelwagen an die nächste Tankstelle zu schieben … Jetzt verpasste der Monegasse den Tagessieg gegen Teamkollege Sainz um 0,101 Sekunden.

Sainz muss von hinten starten!

Ferrari braucht im Team-Duell gegen Red Bull-Honda Ruhe. Es geht ja gleich um beide WM-Titel. Die Bilanz bis jetzt: Die Bullen führen mit 7:4 nach Siegen, die Italiener mit 7:4 bei den Pole-Positionen. Die Frage bleibt: Wann mischt Mercedes (15 WM-Titel in den letzten acht Jahren) wieder mit?

Nun, Ferrari wird am Sonntag ab 15 Uhr (TV live) nur mit einem Auto vorne starten. Sainz muss nach seinem kapitalen Motorschaden und dem Wechseln von einigen Steuerelementen sicher zehn Startplätze zurück.

Williams und Alpha Tauri besser

Die Überraschungen in beiden Trainings: Alex Albon im erneut stark modifizierten Williams-Mercedes klopfte am Morgen vorne an. Wie auch Lokalheld Pierre Gasly mit dem Alpha Tauri-Honda. Das B-Team hat das grösste Aero-Paket nach Le Castellet gebracht.

Der 8. WM-Platz des Teams aus Faenza (It) – sieben Punkte hinter Haas-Ferrari – schmerzt den ehrgeizigen und strengen Teamboss Franz Tost. Er hat dem Japaner Yuki Tsunoda (22) schon mit dem Rauswurf gedroht, wenn er nicht endlich die erwarteteten Resultate bringt (Blick berichtete).

Magnussen, der «Super-Haase»

Bis jetzt konnte nur Magnussen im Haas-Ferrari nach den beiden letzten Rennen in Silverstone und Spielberg (total 19 Punkte) die guten Leistungen im Training und dann auch im Rennen bestätigen. 8. Magnussen – 19. Schumi. Ist der Höhenflug des Deutschen schon zu Ende?

Das Resultat des zweiten Trainings

Das Resultat des ersten Trainings

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