«Es ist eher ein Schlachtfeld»
ZSC-Haudegen Baltisberger packt über den Kampf vor dem Tor aus

Eishockey ist nichts für Menschen mit einer tiefer Schmerztoleranz. Speziell vor dem Tor. Lions-Stürmer Chris Baltisberger erzählt, warum er eine «Ritterrüstung» braucht.
Publiziert: 15.11.2021 um 15:55 Uhr
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Aktualisiert: 15.11.2021 um 15:58 Uhr
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Ajoie-Verteidiger Daniel Eigenmann und ZSC-Stürmer Chris Baltisberger kämpfen um die beste Position vor Goalie Tim Wolf.
Foto: keystone-sda.ch
Stephan Roth

Es ist der Kampf um den Platz an der Sonne, um jene Zentimeter, die dem Goalie das Leben schwer machen. Hier stehen die grimmigen Verteidiger, die fürs Abräumen zuständig sind, und die Stürmer, die sich partout nicht wegbewegen wollen. Einer von ihnen ist Chris Baltisberger. Er erzählt, wie es in der Kampfzone zu und her geht.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Der Flügel der ZSC Lions jammert nicht. Er weiss nur zu gut, dass er selbst kein Kind von Traurigkeit ist und seinen Gegnern selten etwas schuldig bleibt. «Wenn man viel vor dem Tor ist, hat man immer wieder Duelle. Und das Coole ist, wenn du ein Battle hast, in der es um den Kampf geht und nicht darum, sich gegenseitig zu verletzen», sagt der 30-Jährige. «Dann sagt man zueinander dann auch: Das war jetzt gut. Vor allem, wenn man sich gut kennt. Da hat man Spass am Battle.»

Mit Nettigkeiten kommt man vor dem Tor aber nicht weit. «Es ist klar, dass man dort ansetzt, wo der Gegner zurückweichen muss. Und das ist dann selten dort, wo er gut geschützt ist. Zum Beispiel in den Lenden, Rippen oder am Oberarm», sagt Baltisberger. «Darum muss man auch eine Ritterausrüstung anziehen. Mein Brustpanzer ist gefühlt fünf Kilo schwer, ich bastle immer wieder mit Rüsche (Michael Rüetschi die Red.), unserem Materialwart, daran herum.»

«Das tut dann schon weh»

In den Kämpfen bewege man sich an der Grenze des Zulässigen. «Vor allem im Powerplay, wo die Schiedsrichter fast alles durchgehen lassen. Da ist es eher ein Schlachtfeld vor dem Tor», sagt der Mann, der in Überzahl die undankbare und schmerzhafte Aufgabe hat, vor dem Tor für Unruhe zu sorgen und dem Goalie die Sicht zu rauben. Nicht selten liegt Baltisberger auf dem Eis, wenn ein Tor gefallen ist.

Die Rechnungen werden meist zügig beglichen. «Du weisst, wenn du einen Gegner erwischt hast, dass du beim nächsten Mal einstecken musst. Das tut dann schon weh.»

Neue Regel macht es schwieriger

In dieser Saison ist der Job der Unruhestifter vor dem Tor noch anspruchsvoller geworden. «Dadurch, dass der Torraum seit dieser Saison als dreidimensional angeschaut wird, ist es schwieriger für die Stürmer. Man muss immer schauen, dass man da nicht drin ist. Und die Verteidiger sind natürlich schlau. Sie stellen sich möglichst nah an den Torraum.»

Der Kampf vor dem Tor hat Baltisberger nicht nur Schmerzen, sondern auch drei Meistertitel mit den Lions sowie WM-Silber mit der Nati 2018 eingebracht. Sein verletzungsbedingtes Fehlen spürten die Zürcher in den letzten Playoffs.

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22
9
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ZSC Lions
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18
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EHC Kloten
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6
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23
12
36
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SC Rapperswil-Jona Lakers
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23
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28
11
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26
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24
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