Absurd: Erst nach der Belle am Freitag zwischen Olten und den GCK Lions steht fest, ob der Playout-Final zwischen Kloten und Ajoie ab Samstag überhaupt gespielt werden muss. Ja, sofern sich Olten das Final-Ticket sichert. Nein, wenn die GCK Lions überraschend weiterkommen im Swiss-League-Titelrennen.
Das lässt Kloten – und Ajoie – seit über einer Woche in einer Warteschlaufe zurück. Noch sind für beide Klubs diverse Szenarien möglich, von frühzeitigen Ferien bis hin zum Abstieg. Für die Zürcher Unterländer kommt in dieser verrückten Ausgangslage allerdings erschwerend hinzu, dass sie am Samstag das Heimspiel austragen würden. Und dass sie sich im Gegensatz zu den Jurassiern mitten in der Suche nach einem künftigen Trainer befinden. Gleichzeitig muss die Mannschaft während dieser Tage auf die wichtige Serie vorbereitet werden – falls sie denn stattfindet.
Oder wurde in den vergangenen Tagen einfach der Pausen-Knopf gedrückt? «Nein», betont Klotens Geschäftsführer Anjo Urner. «Seit den letzten Quali-Partien rechnen wir damit, dass wir den Playout-Final spielen müssen. Alles andere wäre unprofessionell.» Ebenso sei schon lange klar, dass es zu dieser Ausgangslage sowie zur mehrtägigen Pause kommen könne.
Ungewissheit beeinflusst Trainer-Gespräche
Grosse Herausforderungen gibt es dennoch. Sportchef Larry Mitchell nennt jene der Trainer. «Sie müssen die Spieler und die Mannschaft darauf vorbereiten, dass am Samstag gespielt wird. Das ist eine aussergewöhnliche Situation», betont der 56-Jährige. «Es ist nur menschlich, dass da mal der Gedanke im Hinterkopf kreist, ob die Saison am Samstag vorbei ist oder nicht.» Zumal die GCK Lions in der Halbfinal-Serie auch schon mal die Nase vorne hatten.
Die Ungewissheit beeinflusst natürlich die laufenden Gespräche mit Trainer-Kandidaten, zu denen auch der aktuelle Headcoach Stephan Mair (56, It) gehören soll. Verpflichtet werden für nächste Saison zudem noch vier bis fünf Spieler. Müssen da bei den Verhandlungen jeweils alle Szenarien erklärt und die schlimmstmögliche Folge, der Abstieg, angesprochen werden? «Die Schweizer verstehen die Situation, bei den Ausländern muss man mit der Erklärung etwas ausholen», bestätigt Mitchell.
«Wir fahren zweigleisig»
Die Kurzfassung: Es gibt vier Möglichkeiten, die den EHC Kloten vor dem Abstieg bewahren würden. Die GCK Lions ziehen in den Final ein. La Chaux-de-Fonds gewinnt den Titel, falls doch Olten der zweite Finalist wird. Kloten gewinnt den Playout-Final gegen Ajoie. Oder Kloten gewinnt die allfällige Liga-Quali.
CEO Urner denkt derzeit aber nicht so weit – sondern primär bis Samstag. Denn die ganze Logistik mit Stadion-, Gastro- und Spielbetrieb sei eine riesige Challenge. Schliesslich könnte es am Freitag in der Belle zwischen dem einzig verbliebenen Aufstiegskandidaten Olten und den GCK Lions zu mehreren Verlängerungen kommen, bis eine Entscheidung gefallen ist. «Wir fahren zweigleisig, beide Szenarien stehen. Die Zulieferer sind informiert und flexibel», sagt Urner. Im besten Fall, also wenn der Showdown nach drei Dritteln endet, weiss er 22 Stunden vor dem ersten Bully Bescheid.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |