Vor eineinhalb Wochen wurde Yannick Rathgeb (28) bei einer Auseinandersetzung von der Faust von Davos-Stürmer Rico Gredig am rechten Auge getroffen. Der Bieler Verteidiger verschwand sofort in der Kabine. «Ich hatte dermassen grosse Schmerzen», erinnert er sich. «Ich ging direkt ins Spital. Zum Glück hat sich eine Freundin um mich gekümmert, ich konnte schnell beruhigt werden.» Es werde ihm wehtun, aber nur ein paar Tage – und es werde ihn nicht allzu lange behindern, hiess es da.
Und die Vorhersage war richtig. «Ja, es tat weh», sagte der Nati-Verteidiger, nachdem er am Montagabend gegen Ambri (1:1) wieder spielen konnte. Am letzten Samstag gegen Servette hatte er noch gezögert, ob ein Comeback sinnvoll sei. Es waren nicht die Schmerzen, die ihn schliesslich am Einsatz hinderten, sondern die Sicht. «Die war immer noch etwas verschwommen. Deshalb habe ich lieber abgewartet.»
Bereits am Sonntag beschloss er, es tags darauf gegen Ambri zu versuchen. Er wartete aber bis zum Spieltag, ehe er dies Trainer Martin Steinegger mitteilte. «Ich wollte erst noch zum Arzt gehen, um sicher zu sein.»
Keine Nachricht von HCD-Gredig
Rathgeb spielte mit einem Vollvisier oder einem «Aquarium», wie der geschlossene Helm auch genannt wird. «Es dauert ein paar Minuten, bis man sich daran gewöhnt hat. Es war ein bisschen komisch. Aber es war vor allem das Tempo, das mir Schwierigkeiten bereitete. Nach dem Aufwärmen war ich bereits erschöpft. Als das Spiel aber anfing, fühlte ich mich immer besser.» Er hatte keine Angst davor, einen Schlag auf sein verletztes Auge zu bekommen. Konnte er zu 100 Prozent sehen? «Nein, noch nicht. Aber ich habe normalerweise eine gute Sehkraft, also bin ich auch mit zehn Prozent Verlust nicht so schlecht.»
Es sei auf jeden Fall besser gewesen, als beim ersten Play-in-Spiel in Genf, das er am TV verfolgen musste. «Da hatte ich noch sehr starke Schmerzen und konnte nicht alles sehen.» Am Samstag hingegen sass der künftige Fribourg-Verteidiger in der ersten Reihe und sah, wie sein Team Meister Servette ausschaltete. «Ich war während des ganzen Spiels so nervös, dass ich nach dem Spiel duschen musste», erzählt er lachend. «Es geht mir an die Nieren, von der Tribüne aus zuzuschauen. Das ist wirklich hart.»
Hat er etwas von Rico Gredig gehört, der den verhängnisvollen Schlag ausgeführt hat? «Am Spieltag habe ich das Eisfeld schnell verlassen und bin ins Spital gefahren, dort sass ich dann 36 Stunden lang im Dunkeln. Danach habe ich keine Nachricht von ihm erhalten.»
Mit dem 1:1 im Hinspiel gegen Ambri ist Rathgeb nicht ganz zufrieden. Am Mittwoch muss Biel in der Leventina gewinnen, um sich für die Playoffs zu qualifizieren. «Das wird in einer heissen Atmosphäre wirklich schwierig», erklärt er. «Aber ich bin zuversichtlich. Wenn wir unser Spiel spielen, haben wir eine Chance zu siegen. Zu Hause hätten wir ein Tor mehr schiessen müssen, auch wenn wir immer noch in einer komfortablen Situation sind. Wir haben dort schon gewonnen und wissen, was wir tun müssen.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 30 | 28 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 29 | 7 | 53 | |
4 | EHC Kloten | 30 | -2 | 50 | |
5 | SC Bern | 29 | 16 | 49 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | SCL Tigers | 28 | 4 | 41 | |
8 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 29 | -16 | 39 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 30 | -18 | 36 | |
13 | HC Lugano | 28 | -25 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |