Von 0:4 zu 4:4! Lugano schiesst drei Tore im letzten Drittel
5:15
Ambri-Piotta – HC Lugano 4:4:Von 0:4 zu 4:4! Lugano schiesst drei Tore im letzten Drittel

Kein Sieger, kein Verlierer
Eine Ode an das Unentschieden im Sport

Braucht es immer einen Sieger? Der Fussball ist ein gutes Beispiel dafür, dass es auch anders geht. Über Zusatzpunkte, die sich keiner verdient hat.
Publiziert: 08.03.2024 um 16:04 Uhr
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Aktualisiert: 08.03.2024 um 16:38 Uhr
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Keiner hat die Nase vorn: Im Tessiner Play-In-Derby gabs erstmals seit 2006 ein Unentschieden.
Foto: Pius Koller
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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Das Verlangen nach einer Entscheidung. Das ist fast wie eine Zwangsstörung und deshalb selbstverständlich eine Erfindung der total durchgeknallten Nordamerikaner.

Selbst beim Sport führt deren militante Grundhaltung dazu, dass es immer zum Äussersten kommen muss. Beispiel American Football? Haben die Amerikaner erfunden, weil ihnen Rugby zu langweilig war. Rugby. Zu langweilig. Das bringen nur die fertig, da muss alles ein Hollywood-Ende haben.

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Ein Unentschieden – das ist für die Amerikaner Sport, aber auf links gekrempelt. Wofür überhaupt spielen, wenn es dann doch keine Entscheidung gibt? Beim Football bleibt das Unentschieden in der Regular Season nur dann stehen, falls sich in einer Verlängerung nichts tut. Warum dann überhaupt Verlängerung?

Punkte nur in homöopathischen Dosen

Die Bereitschaft, aus Übersee fast jede Regel zu übernehmen, hat im Eishockey dazu geführt, dass man Overtime und Penaltyschiessen eingeführt hat. Dabei wähnt man sich als Zuschauer manchmal ab der 50. Spielminute im falschen Film, weil keiner mehr in die Vollen geht. Bloss, um sich in die Verlängerung zu retten, wo man sich irgendwann auch mit dem Remis zufrieden gibt, damit man das Spiel dann mittels einer Penalty-Lotterie entscheiden kann und dafür erst noch fast gleich viele Punkte erhält wie ein klarer Sieger.

Selbst ein Spiel wie eine Saalschlacht müsste ja im Prinzip nicht um jeden Preis einen Verlierer haben – ausser natürlich in K.o.-Spielen, aber das ist auch was anderes.

Erstmals seit 2006

Einmalig: für das Play-In-Format wird das Unentschieden aus der Mottenkiste geholt.

Das letzte Remis in der NLA gab es am 5. März 2006 in der Partie zwischen dem HC Lugano und den SCL Tigers (2:2). Die Torschützen damals: Glen Metropolit und Andy Näser für Lugano, Michel Kamber und Niko Mikkola für die Emmentaler.

Einer, der damals und jetzt mit von der Partie war: Krister Cantoni bei Lugano. 2006 als Spieler, nun als Assistent von Luca Gianinazzi hinter der Spielerbank.

Einmalig: für das Play-In-Format wird das Unentschieden aus der Mottenkiste geholt.

Das letzte Remis in der NLA gab es am 5. März 2006 in der Partie zwischen dem HC Lugano und den SCL Tigers (2:2). Die Torschützen damals: Glen Metropolit und Andy Näser für Lugano, Michel Kamber und Niko Mikkola für die Emmentaler.

Einer, der damals und jetzt mit von der Partie war: Krister Cantoni bei Lugano. 2006 als Spieler, nun als Assistent von Luca Gianinazzi hinter der Spielerbank.

Das Remis ist eine gerechte Form der Punkteverteilung. Ein Unentschieden sollte eigentlich auch der geistigen Volksgesundheit zuträglich sein, weil alle irgendwie zufrieden nach Hause gehen, verloren hat ja keiner. Der Fussball macht das vollkommen richtig, da gibt es die Dreipunkte-Regel auch, aber wer sich keinen Sieg erspielen kann, erhält die Punkte nur in homöopathischen Dosen: einen.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
20
12
40
2
ZSC Lions
ZSC Lions
18
20
39
3
HC Davos
HC Davos
19
21
38
4
SC Bern
SC Bern
20
15
33
5
EHC Biel
EHC Biel
19
4
32
6
EV Zug
EV Zug
19
11
29
7
EHC Kloten
EHC Kloten
19
-2
28
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
19
-8
26
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
18
-10
24
10
HC Lugano
HC Lugano
17
-13
22
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
19
-11
22
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
16
-2
21
13
SCL Tigers
SCL Tigers
17
-3
21
14
HC Ajoie
HC Ajoie
18
-34
12
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