Blick titelte damals auf der Auftaktseite: «Fans geschockt: Auto-König kauft ZSC!» Und der Sportteil begann mit den Lettern «ZSC, niene meeh!» Am Tag davor hatten der damalige ZSC-Präsident Bernd Böhme und GC-Boss Walter Frey die Heirat der beiden Klubs unter dem Namen Zürich Lions bekannt gegeben.
Der Chaos- und Volksklub, der mit 2,8 Millionen Franken Schulden vor dem Kollaps stand, brachte die Fans und den Platz in der NLA, die Eishockey-Sektion der Grasshoppers, die trotz grossem finanziellem Aufwand gegen Herisau erneut den Aufstieg verpasst hatte, das Geld als Mitgift in die Ehe. Autoimporteur Frey, der damals für die SVP im Nationalrat sass, wurde Präsident der Lions.
Fans boten Frey Bier und «Zigarettli» an
Die Fusion sorgte für Empörung. «Wo bleibt der ZSC?», fragte die NZZ. «Den ZSC den Löwen geopfert», titelte der «Tages-Anzeiger». Die ZSC-Fans probten den Aufstand. Immerhin gelang es ihnen, die drei für sie magischen Buchstaben zu retten. Seither firmiert der Klub als ZSC Lions. Manch einer wandte sich aber ab. Und «Lions»-Sprechchöre gibt es auch 25 Jahre später nicht.
«Ich habe den emotionalen Wert des Labels ZSC unterschätzt. Ich ging davon aus, dass der Inhalt und nicht sein Mantel entscheidend ist», sagte Frey jüngst der NZZ. Um Grenzen abzubauen, habe er sich mit seinem Sohn zu den Fans in den dritten Rang gesetzt, wo man ihm Bier und «Zigarettli» angeboten habe, von denen man nicht genau gewusst habe, was sie enthielten.
3 Jahre nach der Fusion der erste Titel
Frey holte Parteikollege Simon Schenk als Sportchef an Bord, der dann auf dem Transfermarkt zulangte. «Schenk hat beim Zusammenwachsen mitgeholfen. Er hat die Spannungen gelöst», sagte der Lions-Boss vor zwei Jahren zu Blick.
Mit dem Erfolg nahm die Skepsis ab. Nicht einmal drei Jahre nach der Fusion wurden die Lions, die nun mit bisher sechs Titeln neben Bern und Davos das erfolgreichste Team der letzten 25 Jahre sind, im Final gegen Lugano Meister. Bei den Tessinern spielte damals auch einer, mit dem es die Zürcher ab heute im Playoff-Halbfinal zu tun bekommen: Gottéron-Trainer Christian Dubé.
Sport-Podcast «Pro und Konter» über Hockey-Playoffs, Tiger Woods und FCZ
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |