Spielt er wieder Goalie-Bingo?
SCB-Coach Tapola sitzt in der Reideborn-Falle

Mit der Ankunft von Kokain-Sünder Miro Aaltonen hat Berns Trainer Jussi Tapola die Qual der Wahl bei den Ausländern. Kann er sich leisten, einen Import-Platz für einen Goalie zu verbrauchen?
Publiziert: 16.02.2025 um 19:47 Uhr
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SCB-Trainer Jussi Tapola muss aus neun Ausländern auswählen.
Foto: keystone-sda.ch
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Am Dienstag hat der neue finnische SCB-Stürmer Miro Aaltonen (31) seine einmonatige Kokain-Sperre verbüsst. So könnte Jussi Tapola (50) seinen Landsmann am Freitag gegen Ajoie erstmals einsetzen. «Wir haben noch keine Pläne fürs nächste Wochenende gemacht. Wir werden die Video-Analyse machen und dann werden wir sehen», sagt der SCB-Coach. Mit dem Zuzug des ehemaligen Kloten-Goalgetters wird er in den Playoffs neun Ausländer zur Verfügung haben.

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Sollen ihn seine Berufskollegen für die grosse Auswahl beneiden oder Mitleid haben, weil sich Tapola den Kopf zerbrechen muss, welche drei guten Ausländer er in den Playoffs draussen lassen will? «Ich weiss es nicht. Es ist nie einfach, wenn man Top-Spieler hat und man aufgrund der Regeln einige von ihnen nicht einsetzen kann. Unser Prinzip ist es, dass wir immer mit dem bestmöglichen Team spielen. Doch es ist auch gut, wenn man auf Ausfälle vorbereitet ist.»

Kompliziert wird die Wahl dadurch, dass mit Adam Reideborn (33) einer der neun Ausländer die nominelle Nummer 1 im Tor ist. Bereits in den letzten Playoffs hatte Tapola Goalie-Bingo gespielt und munter zwischen dem Schweden und seinem Schweizer Konkurrenten Philip Wüthrich (27) abgewechselt. So durfte Reideborn für das entscheidende Game 7 in Zug (0:3) wieder ran, nachdem Wüthrich davor mit einem Shutout geglänzt hatte.

In den letztjährigen Playoffs hatte Tapola mit Julius Honka und Korban Knight zwei Ausländer im Kader, auf die er noch so gerne verzichtete. Inzwischen hat man die Weichen gestellt, den Vertrag mit Reideborn um ein Jahr verlängert, während Wüthrich zu Ambri wechseln wird. «Wir fokussieren uns nur auf diese Saison. Da spielt es keine Rolle, wer noch einen Vertrag hat und wer nicht», sagt Tapola.

Kahun schmort auf der Tribüne – und bleibt

Wenn er Aaltonen spielen lassen will, muss einer aus dem Sextett Reideborn, Patrik Nemeth, Hardy Häman Aktell, Austin Czarnik, Waltteri Merelä und Victor Ejdsell, das in den letzten beiden Spielen zum Einsatz kam, über die Klinge springen. Dem letztjährigen Topskorer Dominik Kahun blieb nur die Zuschauer-Rolle, während Verteidiger Lukas Klok noch verletzt fehlte.

Gegen Kloten sass Kahun zum dritten Mal in Folge auf der Tribüne. Einen Spieler von der Qualität des Deutschen, der dem Vernehmen nach zu den Top-Verdienern im Team gehört, als Joker auf der Tribüne schmoren zu lassen, ist Luxus pur. Dennoch sagt Sportchef Patrik Bärtschi kurz vor dem Transferschluss vom Montag: «Ich sehe keinen Anlass, einen Ausländer abzugeben.»

So dürfte das Thema Kahun bis Saisonende vertagt werden. An der Einstellung des 29-Jährigen, der in dieser Saison in 24 Einsätzen erst zwei Treffer erzielt hat, gibts nichts zu rütteln. «Er ist sehr professionell und trainiert gut», sagt Bärtschi.

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5
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