Auf einen Blick
- Waltteri Merelä wurde beim SC Bern sofort zu einem der Leader
- Der Stürmer ist ein Spieler nach dem Geschmack von Trainer Jussi Tapola
- Der Finne hat schon 17 Tore erzielt, hat derzeit aber Ladehemmungen
Bis vor einigen Wochen glühte der Stock von Waltteri Merelä (26). Der finnische Stürmer schoss Tor um Tor für den SCB. Und man wunderte sich, warum sich der wuchtige Flügel nicht in der NHL durchgesetzt hat, wo er letzte Saison 19 Spiele für Tampa Bay gespielt hatte.
Mit 17 Treffern ist er zusammen mit Austin Czarnik immer noch der beste Torschütze der Berner, obwohl er in den letzten acht Spielen nicht mehr getroffen und dabei zahlreiche hochkarätige Chancen ausgelassen hat.
In dieser Phase ist es erst recht ein Vorteil, dass sich sein Wert fürs Team nicht nur über Tore definiert. Er ist ein Spieler ganz nach dem Geschmack von Jussi Tapola (50), unter dem er schon bei Tappara Tampere spielte, zweimal finnischer Meister wurde und 2023 die Champions League gewann.
«Wenn man Spieler trainiert, sieht man, wie sie arbeiten und spielen. Natürlich will man immer, wenn möglich, Spieler haben, die in der Lage sind, das Team zu führen und etwas zu gewinnen. Meralä ist einer dieser Spieler», sagt der SCB-Coach. «Ich hätte ihm gewünscht, dass er eine Karriere in der NHL machen kann. Als er sich aber entschied, nach Europa zurückzukehren, dachte ich mir, dass er ein grossartiger Spieler für Bern sein wird. Ich hoffe für lange Zeit.» Merelä sei ein echter SCB-Spieler. «Physisch stark, technisch beschlagen, aber hart und ehrlich arbeitend. Ich denke, das ist DNA des SC Bern. Er ist ein kompletter Spieler und er will jeden Tag besser werden.»
«Er kümmert sich, wie alle guten Leader, um alle»
Sofort etablierte sich Merelä als Leader beim SCB und wurde Teil des Captain-Teams. «Er ist ein natürlicher Leader. Er war kein Supertalent, war nie in einem Junioren-Nationalteam. Er musste von Tampere nach Lahti umziehen, um einen Platz zu bekommen. Er hat sich alles durch harte Arbeit verdient. Ich denke, dieser Hintergrund hilft ihm jetzt. So kann er auch unseren jungen Spielern helfen. Er ist ein guter Typ, der sich, wie alle guten Leader, um alle kümmert», sagt Tapola.
«Das ist einfach meine Art. Auch deshalb hat man mich hier gewollt», sagt Merelä. «Jussi kannte mich und der Klub war auf der Suche nach etwas mehr Leadership. Auf dem Eis, aber auch in der Kabine.»
Der Mann aus Ylöjärvi, einem Vorort von Tampere, entspricht nicht dem Klischee des wortkargen Finnen. «Ich bin da ein bisschen anders. Ich habe von erfahreneren Spielern gelernt, wie man die Ansprüche hochhält und diese von den Teamkollegen einfordert.» Er versuche, viel mit seinen Mitspielern zu sprechen. «Manchmal werde ich auch richtig laut, wenn wir einen Weckruf brauchen. Aber die meiste Zeit muntere ich meine Kollegen auf.»
Auch als Leader könne man nicht immer gut spielen. «Aber die Mentalität muss stimmen. Man muss mit gutem Beispiel vorangehen. Ich habe auch schon Leader erlebt, die etwas sagen und dann auf dem Eis etwas komplett anderes tun.»
Bereits als 4-Jähriger stand Merelä erstmals auf dem Eis, obwohl seine Eltern Volleyball spielten. «Sie haben uns Kinder immer ermuntert, aktiv zu sein. Ich spielte auch Fussball, Volleyball und Unihockey. Im Volleyball war ich wahrscheinlich am besten, aber Hockey hat mir viel besser gefallen.» Zum Glück für den SCB.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 43 | 26 | 84 | |
2 | ZSC Lions | 40 | 35 | 78 | |
3 | SC Bern | 44 | 18 | 75 | |
4 | EV Zug | 43 | 31 | 74 | |
5 | HC Davos | 42 | 22 | 72 | |
6 | EHC Kloten | 44 | -11 | 68 | |
7 | HC Fribourg-Gottéron | 43 | -2 | 66 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 43 | -9 | 60 | |
9 | SCL Tigers | 44 | 0 | 60 | |
10 | EHC Biel | 42 | -4 | 57 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 43 | -17 | 57 | |
12 | HC Lugano | 42 | -17 | 55 | |
13 | Genève-Servette HC | 42 | -14 | 51 | |
14 | HC Ajoie | 43 | -58 | 40 |