Vom Plausch-Chnebler bis zur NHL-Legende
So unterschiedlich machten sich die Trainer der 14 NL-Klubs als Spieler

Wie gut waren die Trainer der 14 National-League-Klubs als Spieler? Blick hat nachgeforscht und kommt zum Schluss: Sieben haben eine sehr gute bis gute Profi-Karriere hingelegt, sieben waren Hinterbänkler. Und einer schlägt sie alle.
Foto: TOTO MARTI
National League: So gut oder schlecht waren die 14 Trainer als Spieler
Publiziert: 04.02.2025 um 18:05 Uhr
|
Aktualisiert: 04.02.2025 um 18:10 Uhr

Platz 14: Geoff Ward (62, Lausanne)

Bevor er aus Zufall Trainer wird, unterrichtet der Kanadier an der Highschool in New Liskeard in Ontario. Als dem Hockey-Team der Schule ein Coach fehlt, springt der damals 26-Jährige ein. Selbst Hockey gespielt hat er vor allem mit seinen Brüdern draussen, wie es in Kanada üblich ist. Sowie vier Jahre an der Laurentian University in Sudbury. «Die Leidenschaft fürs Hockey war immer da. Aber ich war zu schlecht, um Profi zu werden.»

Eishockey spielte Geoff Ward primär mit seinen Brüdern und Trainer ist er aus Zufall geworden.
Foto: Pascal Muller/freshfocus

Platz 13: Lauri Marjamäki (47, Kloten)

Spielt als Junior in Tampere für Koovee und Ilves. Doch bereits im zarten Alter von 17 Jahren zieht er einen Schlussstrich. «Als ich in den Kraftraum gehen und anfangen musste, richtig zu arbeiten, war ich überhaupt nicht interessiert», sagte er mal. Noch im selben Jahr beginnt er bei Koovee als Juniorentrainer, seine Spieler sind nur zwei Jahre jünger als er.

Mit 17 legte Lauri Marjamäki den Stock beiseite und braucht ihn seither nur noch als Trainer.
Foto: Sven Thomann

Platz 12: Greg Ireland (59, Ajoie)

Der Kanadier spielt als Stürmer mit Freude und einer «guten Arbeitsmoral», wie er sagt, an der York University. «Mein Talent war aber nicht ausreichend, um mich auf ein höheres Level zu bringen.» Mit 23 hört Ireland auf, schon zuvor entdeckte er seine Leidenschaft fürs Coachen und diese wird bestärkt, als Coaching an der Uni Teil seines Lehrplanes ist.

Auch ohne grosse Spielerkarriere gibt es von Greg Ireland auf dem Eis Anschauungsunterricht.
Foto: KEY

Platz 11: Johan Lundskog (40, SCRJ Lakers)

Der Schwede beginnt bereits als Vierjähriger beim Visby AIK und bleibt dort im Nachwuchs bis 16. Dann zieht der Verteidiger nach Stockholm und spielt für die Arlanda Wings. «Ich habe als Junior rasch erkannt, dass ich keine Profikarriere vor mir habe. Dafür war ich nicht gut genug», sagt er. 2003 zieht es ihn nach Kanada, wo er zum Spass noch fürs Toronto Rattlers Touring Team (2003–2006) aufläuft.

Johan Lundskog beherrscht trotz bescheidener Spielerkarriere den einen oder anderen Trick mit dem Puck.
Foto: Urs Lindt/freshfocus

Platz 10: Jussi Tapola (50, Bern)

Spielt im Nachwuchs von Ilves und Tappara in Tampere, doch für eine grosse Spielerkarriere reicht es für den Stürmer nicht. Tapola verdingt sich in der zweiten und vierten finnischen Liga. In Letzterer bucht er in der Saison 1995/96 für Hyvinkää sogar 21 Tore. Mit 28 Jahren beendet der Finne seine Karriere.

Jussi Tapola gibt als Trainer Vollgas, als Spieler war das für ihn schwieriger.
Foto: keystone-sda.ch

Platz 9: Dan Tangnes (43, Zug)

Hinterlässt als Spieler keine grossen Spuren und beendet seine Karriere verletzungsbedingt bereits mit 26. Zwar spielt der Stürmer für die norwegischen Junioren-Nationalteams, kann sich in Schweden aber nicht durchsetzen. 7 Partien für Gislaved in der zweithöchsten Liga sind das Highlight, ansonsten spielt er in der dritthöchsten Liga und noch ein Jahr in Norwegen.

Ein Spielchen mit Hund Tango ist kein Problem, aber für die grosse Karriere hat es Dan Tangnes nicht gereicht.
Foto: Toto Marti

Platz 8: Martin Filander (43, Biel)

«Als Spieler war ich kein grosses Talent und es war ein holpriger Weg», sagt der Schwede. Das höchste der Gefühle ist für den Verteidiger die zweithöchste schwedische Allsvenskan, in der er während sechs Jahren für AIK Stockholm, Almtuna und Örebro spielt. Auf mehr als 9 Skorerpunkte kommt er in keiner Saison.

Für die grosse Karriere hat es Martin Filander (r.,) nicht gereicht. Hier spielt er für AIK Stockholm in der zweithöchsten schwedischen Liga.
Foto: IMAGO/TT

Platz 7: Lars Leuenberger (49, Fribourg)

Der Uzwiler kommt nicht auf eine so ruhmreiche Karriere wie sein Bruder Sven und spielt auch nie für die A-Nati. Trotzdem ist er in seinen besten Jahren bei Bern und Fribourg als schneller, wendiger Stürmer für 20 - 35 Skorerpunkte gut. Mit dem SCB wird er 1997 Meister. Weitere Stationen sind Basel und Ambri.

Lars Leuenberger ging früher für Fribourg auf Torejagd.
Foto: TOTO MARTI

Platz 6: Marco Bayer (52, ZSC Lions)

Der Dübendorfer findet via HCD-Junioren und Chur in die NLA, weiter geht seine Reise beim ZSC und Kloten, wo der Verteidiger seine erfolgreichste Zeit erlebt, zwei Meistertitel feiert und zwei WM-Turniere bestreitet. Zug und Davos sind die nächsten Stationen, ehe er seine Karriere bei Ambri, Rappi und Langnau ausklingen lässt.

Erfolgreiche Zeit mit dem EHC Kloten für Marco Bayer.
Foto: Andy Mueller/freshfocus

Platz 5: Yorick Treille (44, Servette)

Der Franzose versucht sich als Siebtrunden-Draft (Chicago) in Nordamerika, schafft es aber nicht in die NHL. In der Folge tingelt er durch Europa, spielt bei Servette, in Deutschland, Tschechien und Österreich, ehe der Stürmer seine Karriere 2019 in seiner Heimat beendet. Steht für Frankreich an 13 WM-Turnieren und Olympia 2002 im Einsatz.

Der heutige SRF-Experte Philippe Furrer (l.) schränkt an der WM 2009 bei Schweiz - Frankreich den Aktionsradius des heutigen Servette-Trainers Yorick Treille (r.) ein.
Foto: KEY

Platz 4: Luca Cereda (43, Ambri)

Ist als Erstrunden-Draft von Toronto eine grosse NHL-Hoffnung, doch ein Herzfehler durchkreuzte diese Pläne. Nach einer OP und der Rückkehr aus Nordamerika spielt der Stürmer noch in Bern (Meister 2004) und Ambri, aber muss seine Karriere mit 26 Jahren nach 26 Länderspielen und zwei WM-Turnieren beenden.

Luca Cereda im Einsatz für die Nati.
Foto: KEY

Platz 3: Thierry Paterlini (49, SCL Tigers)

Blickt auf eine ruhmreiche Karriere als Nati-Stürmer zurück. 158 Länderspiele, neun WM- und zwei Olympia-Turniere. Nicht als Goalgetter, sondern Zweiwegstürmer. Zudem feiert der Zürcher je einen Meistertitel mit Bern und Davos. Weitere Stationen sind Kloten, GC, Lugano, ZSC, Rappi und Sierre, ehe er mit 38 zurücktritt.

Wurden beide Trainer: HCD-Spieler Thierry Paterlini (l.) im Duell mit Christian Dubé.
Foto: KEY

Platz 2: Josh Holden (47, Davos)

Der zweite NL-Trainer neben Krupp, der in der NHL spielte. Während sechs Jahren pendelt der Kanadier, der inzwischen auch den Schweizer Pass hat, zwischen der AHL und der NHL, kommt auf insgesamt 60 Spiele in der besten Liga der Welt. Anschliessend sorgt der Stürmer als Skorer, Aggressivleader und Feindbild in Fribourg, Langnau und Zug für Furore.

Josh Holden blickt auf eine lange Spielerkarriere zurück.

Platz 1: Uwe Krupp (59, Lugano)

Der Star unter den Trainern, keiner hat eine so grandiose Karriere wie die deutsche Verteidiger-Legende. 17 Jahre NHL, über 800 Spiele für Buffalo, die Islanders, Quebec, Colorado, Detroit und Atlanta, Stanley-Cup-Sieger mit Colorado 1996. Dazu spielt «King Kong» Krupp auch noch zwei WM- und ein Olympia-Turnier.

Ein Champion auf dem Eis: Uwe Krupp.
Foto: IMAGO/USA TODAY Network
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
45
28
87
2
ZSC Lions
ZSC Lions
43
34
82
3
SC Bern
SC Bern
46
17
78
4
EV Zug
EV Zug
45
33
77
5
HC Davos
HC Davos
44
20
75
6
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
45
2
72
7
EHC Kloten
EHC Kloten
46
-16
68
8
SCL Tigers
SCL Tigers
46
6
66
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
45
-14
62
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
45
-11
61
11
EHC Biel
EHC Biel
44
-6
58
12
HC Lugano
HC Lugano
45
-21
57
13
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
44
-16
54
14
HC Ajoie
HC Ajoie
45
-56
45
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Liebe Leserin, Lieber Leser
Der Kommentarbereich von Blick+-Artikeln ist unseren Nutzern mit Abo vorbehalten. Melde dich bitte an, falls du ein Abo hast. Noch kein Blick+-Abo? Finde unsere Angebote hier:
Hast du bereits ein Abo?