Fribourg-Gottéron – SC Bern 4:1
Das Spiel: Nach dem blamablen 2:5 in Rapperswil-Jona vor einer Woche zeigte Berns Leistungskurve zuletzt aufwärts. Gegen die ZSC Lions (4:2) lieferte der SCB die wohl stärkste Saisonleistung ab und qualifizierte sich dann gegen Servette (3:2 n.P.) für den Cup-Final. «An der Taktik liegt es nicht», mutmasste Tristan Scherwey. «Die Trainer machen einen super Job, helfen, wo sie können. Es ist eine reine Kopfsache.»
Bern nimmt den Schwung gegen Gottéron mit, deckt Reto Berra in der Anfangsphase mit Schüssen ein. Das Heimteam seinerseits braucht ganze sieben Minuten, um Berns Tomi Karhunen erstmals prüfen zu können. Und trotzdem ist es Fribourg, das mit dem erst zweiten Schuss in Führung geht. Sandro Schmid lenkt einen Gunderson-Schuss ab. Karhunen bleibt machtlos.
Für Bern kommts knüppeldick. Neun Minuten später steht es bereits 0:3. Zweimal brilliert David Desharnais als Passgeber. Sein Zuspiel auf Killian Mottet vor dem 2:0 ist allererste Sahne. Das dritte Tor gelingt Gottéron dann, als mit Yanik Burren und Beat Gerber gleich zwei Berner auf der Strafbank sitzen. Unglaublich: Simon Moser verpasst in doppelter Unterzahl das 1:2. Im Gegenzug trifft Chris DiDomenico, der anschliessend in einfacher Überzahl noch am Pfosten scheitert.
Die Berner, die im letzten Duell gegen Gottéron ein 2:5 aufholen konnten, stecken nicht auf. Der erst 20-jährige Kyen Sopa, der sonst in La Chaux-de-Fonds spielt, derzeit aber gar in Überzahl zum Einsatz kommt, vergibt zwei Riesen-Chancen, scheitert einmal auf der Torlinie. Das einzige Berner Tor gelingt Inti Pestoni im Powerplay. Der SCB versucht es am Ende ohne Torhüter und mit sechs Feldspielern. Doch 13 Sekunden später ist auch dieses Unterfangen gescheitert. (AR)
Der Beste: Chris DiDomenico (Fribourg): Gewinnt Scheibe um Scheibe. Erzielt zwei Tore und
bereitet einen Treffer vor.
Die Pflaume: Dustin Jeffrey (Bern): Der Topskorer kommt nicht einmal zu Torchancen.
Tore: 8. Schmid (Gunderson, DiDomenico) 1:0. 14. Mottet (Desharnais, Bykow) 2:0. 17. DiDomenico (Desharnais/PP2) 3:0. 38. Pestoni (Heim/PP) 3:1. 58. DiDomenico (Bykov Chavaillaz) 4:1 (ins leere Tor).
Das Spiel zum Nachlesen im Ticker gibts hier.
Zug – Biel 4:5 n.P.
Das Spiel: Der angestrebte Impuls des Goaliewechsels wirkt nicht. Van Pottelberghe lässt zuvor vor dem 0:2 den Puck ungünstig abprallen. Und Hofmanns Schuss zum 3:0 flutscht ihm unter dem Fanghandschuh hindurch. Ein Booster für die Bieler ist erst der 1:4-Anschlusstreffer.
Doch auch zu diesem Zeitpunkt sehen die Zuger noch wie die sicheren Sieger aus. Denn ein Manko der Seeländer ist lange das Powerplay. Erst im vierten Anlauf sind sie erfolgreich, das 2:4 ist erst das dritte Powerplay-Tor von Rajala in dieser Saison.
Das Duell bleibt knackig. Wobei die Bieler das Momentum immer stärker auf ihre Seite zwingen. Der Spannungsabfall bei den Zugern dagegen ist deutlich spürbar. Wie vor zwei Wochen zuhause gegen Zürich geben sie einen klaren Vorsprung preis! Innert 99 Sekunden gleichen die Bieler aus. Und holen sich den Sieg im Penaltyschiessen. (N.V.)
Der Beste: Paupe (Biel). Kommt rein, lässt nur einen Treffer zu und hält im Penaltyschiessen dicht.
Die Pflaume: Martschini (Zug).
Tore: 6. Hofmann (Alatalo) 1:0. 10. Gross (Simion) 2:0. 22. Hofmann (Alatalo/PP) 3:0. 28. Zehnder (Shore, Geisser) 4:0. 36. Kreis (Cunti) 4:1. 50. Rajala (Hischier, Komarek/PP) 4:2. 55. Brunner (Cunti) 4:3. 57. Pouliot (Fuchs, Fey) 4:4. – Penalties: Thorell –, Komarek –; Kovar –, Rajala 0:1; Hofmann –, Kessler –; Diaz –, Rathgeb –; Klingberg –.
Genf-Servette – Davos 4:5
Das Spiel: Kein Captain (Ambühl), kein Topskorer (Corvi). Und bloss zwei gesunde Import-Spieler mit Nygren und Ullström. Dazu ein paar Dauerverletzte. Egal. Der HC Davos setzt in Genf mit 16 Feldspielern ein Zeichen.
Servette dominiert den ersten Abschnitt deutlich, wird dann aber von der eigenen Selbstsicherheit rechts überholt. Nach Wiesers Doppelschlag bei Spielmitte schlägt sich das Momentum auf die Seite der Bündner, die diesen Schwung mit viel Esprit in pure Angriffslust verwandeln.
Servette wirkt danach ratlos. Mit der Brechstange bleibt man dem HCD wohl auf den Fersen, aber der Schaden von vier Gegentoren im zweiten Abschnitt lässt sich nicht mehr ausbeulen. Den Unterschied macht Marc Wieser, bei dem alle Fäden zusammenlaufen. Der Haudegen markiert nicht nur drei Treffer, er tut sich auch als Leader in der Personalnot hervor. Wer sagt denn, dass es für den Erfolg immer vier komplette Sturmlinien braucht? (dk)
Der Beste: Wieser (Davos). Hattrick? Fast Nebensache. Vorkämpfer, Held des Abends.
Die Pflaume: Tömmernes (Servette). Nach der Führung nur noch nonchalant.
Tore: 4. Rod (Vermin) 1:0. 18. Tömmernes (Moy, Jacquemet) 2:0. 30. Wieser (Herzog, Nygren) 2:1. 31. Wieser (Baumgartner, Nussbaumer) 2:2. 36. Ullström (Herzog, Nussbaumer) 2:3. 38. Stoop (Herzog, Ullström) 2:4. 48. Omark (Winnik) 3:4. 56. Wieser (Nussbaumer) 3:5. 59. Fehr (Jacquemet) 4:5.
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SCL Tigers – Lugano 1:2
Das Spiel: Im ersten Drittel hätte Lugano statt Goalie Sandro Zurkirchen auch eine Pappfigur ins Tor stellen können. Die Tessiner verteidigen souverän. Die Langnauer sind äusserst harmlos und handeln sich dann auch noch bei einem Konter einen Gegentreffer durch Dario Bürgler ein.
Nach der ersten Pause verändert sich das Bild. Einerseits schaltet das Pelletier-Team einen Gang zurück. Andererseits gehen die Emmentaler nun zielstrebiger und aggressiver zu Werk. Aufgrund dieser Wechselwirkung kommen die Tigers zu guten Chancen und als Flavio Schmutz entwischt, zum Ausgleich. Zu mehr reicht es aber nicht. Auch weil das Powerplay einmal mehr zu zahnlos ist. Fünf Tessiner Strafen bleiben insgesamt ungenutzt. Kein NL-Team ist in dieser Saison dermassen ineffizient.
Das rächt sich, als Mikkel Bödker zuschlägt. Der Däne gewinnt erst einen Zweikampf gegen Larri Leeger hinter dem Tor mit Verve und viel Druck auf dem Stock. Dann zieht er vors Tor und erwischt Goalie Damian Stettler (19), der zum zweiten Mal in dieser Saison von Beginn weg ran darf, mit einem Backhandschuss zwischen den Beinen. So fährt Lugano den siebten Sieg in Folge ein. (sr)
Der Beste: Timo Haussener (Lugano). Schwungvoll. Der 1,94 m grosse Schlaks wird von Spiel zu Spiel besser. Seit er und Sandro Zangger von den Ticino Rockets hochkamen, hat Lugano alle sieben Spiele gewonnen.
Die Pflaume: Jules Sturny (SCL Tigers). Kann die Scheibe in der offensiven Zone gegen Wolf nicht behaupten. Darauf lanciert Lugano den Konter zum 1:0.
Tore: 5. Bürgler (Haussener, Wolf) 0:1. 26. F. Schmutz (Dostoinov, Lardi) 1:1. 38. Bödker (Arcobello) 1:2.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |