An diesem VAR haben alle Freude
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Video-Review im Eishockey:An diesem VAR haben alle Freude

Tor oder kein Tor?
Reality-TV beim Eishockey ist ein Hit!

Die Video-Kontrollen im Profisport sorgen für Ärger und Ratlosigkeit. Nur im Schweizer Eishockey setzt man auf Transparenz. Mit grossem Erfolg.
Publiziert: 05.02.2021 um 10:10 Uhr
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Aktualisiert: 15.02.2021 um 13:24 Uhr
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Zählt der oder zählt der nicht? Die Schiedsrichter auf Spurensuche.
Foto: PIUS KOLLER
Dino Kessler

Video-Review? Nur schon die Worte jagen Sportfans Schauer über den Rücken. Ausnahme: Das Schweizer Eishockey. Seit kurzem bleiben unsere Schiedsrichter auf Sendung, wenn Tore überprüft werden. Das ist Reality-TV, aber für einmal ohne Schrottgehalt.

Sonst ist immer Mattscheibe, wenn Schiedsrichter und ihre Assistenten nach Handspiel oder Abseits suchen. Der Zuschauer fischt dann vor der Glotze im Trüben und wartet und wartet. Das Urteil wird irgendwann auch gefällt, aber wie es dazu kam erfährt der Kunde nie.

Beim Schweizer Eishockey ist das anders. Da sitzt man mit im Glashaus, wenn die Refs der Wahrheit auf den Grund gehen. Diverse Kamerawinkel erleichtern die Spurensuche, manchmal gehts es flott, ab und zu wird es spannend. Zwei Schiedsrichter auf der Suche nach dem gemeinsamen Nenner. Schiedsrichterchef Andreas Fischer: «Wir wollen mehr Transparenz bieten. So lernt man auch die Schiedsrichter etwas kennen, das bringt uns hoffentlich Anerkennung. Wir möchten offen und ehrlich aufzeigen, wie schwierig es sein kann, diese Szenen zu beurteilen.»

Torhüterbehinderung als Grauzone

Die Torhüterbehinderung zum Beispiel ist eine Grauzone. Wurde der Goalie in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt? Wurde er in seiner Schutzzone gar daran gehindert, seine Arbeit zu erledigen? Die Schiedsrichter müssen in kurzer Zeit eine Flut von Informationen verarbeiten. Fischer: «Grundsätzlich wollen wir Tore sehen und nicht verhindern, aber das Thema ist sehr komplex. Manchmal weiss man es am nächsten Tag besser, dann ist es wichtig, offen und ehrlich zu kommunizieren.»

Es war etwas Überzeugungsarbeit vonnöten, um die Schiedsrichter für die Reality-TV-Idee zu begeistern, sagt Fischer. «Vielleicht war man in der Vergangenheit in der Kommunikation etwas zu vorsichtig und hat sich etwas zu sehr gescheut, transparent zu sein. Ein Schiedsrichter ist ja immer auch sein eigener Anwalt.»

«Am Mikrofon darf man dann keine Scheu zeigen»

Und wie sehen die Schiedsrichter selbst ihre neue Rolle als Reality-TV-Stars? «Das führte vor dem Beginn der Saison schon zu heftigen Diskussionen», sagt Profi-Head Micha Hebeisen. «Man ist sich bewusst, dass man unter Beobachtung steht. Allerdings fordert der Prozess viel Aufmerksamkeit, der Fokus liegt deshalb bald mal nur noch auf dem Regelwerk und den Hilfsmitteln, die zur Verfügung stehen. Als Schiedsrichter erachte ich es aber als positiv, dass uns die Zuschauer und Experten hören können. Das hilft fürs Verständnis für den jeweiligen Entscheid und das Regelwerk.» Und die Live-Diskussion mit dem Kollegen? «Auf dem Eis macht man sich ein Bild und fällt den On-Ice-Entscheid. Am Mikrofon darf man dann keine Scheu zeigen, seine Meinung zu vertreten. Vielleicht sprechen die Bilder eine andere Sprache oder man wird vom Kollegen überstimmt, der den Stichentscheid hat, weil er näher beim Tor stand. Wichtig ist es, eine Linie zu verfolgen und die Regeln korrekt anzuwenden.»

Was würde Hebeisen anders machen? «Manchmal denkt man schon, dass die Reviews sehr häufig sind. Aber wir sind eben verpflichtet, beim geringsten Zweifel zu überprüfen. Eine Kommandozentrale, in der vorab schon mal abgeklärt wird, was Sache ist, würde diesen Prozess erheblich verkürzen.»

Klar ist aber auch: Gegen die Schiedsrichter gemosert wird immer, selbst wenn der Fall klar ist wie Klossbrühe. Dabei sind Fans und Zuschauer, Spieler, Trainer und Sportmanager meist auf einer Linie.


National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
29
31
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
HC Lugano
HC Lugano
27
-22
33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
29
-20
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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