SCB-Frust nach Derby-Pleite
«Fribourg ist jetzt keine Übermacht»

Wegen der ersten Corona-Absage waren gestern nur vier NL-Spiele. Die boten dafür viel Spektakel, drei dramatische Wenden und Rekorde in Fribourg. So flitzte der Puck.
Publiziert: 20.10.2021 um 10:27 Uhr
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Aktualisiert: 20.10.2021 um 11:36 Uhr
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Dem SC Bern bleibt am Schluss in Fribourg nach verspielter 3:1-Führung nur der Frust.
Foto: keystone-sda.ch
Eishockey-Redaktion

Die Resultate von gestern

  • Ambri – Lausanne 3:2
  • Fribourg – Bern 5:3
  • SCRJ Lakers – Lugano 1:3
  • ZSC Lions – Servette 7:5
  • Davos – Zug auf 16. November verschoben

So geht es am Freitag weiter

  • Ambri – ZSC Lions
  • Davos – Servette
  • SCL Tigers – Lugano
  • SCRJ Lakers – Fribourg
  • Zug – Bern

SCB-Frust nach Pleite im Zähringer Derby

Neben Torhüter Daniel Manzato, der 38 Paraden zeigt, fallen erneut die Jungen am meisten auf beim SCB. Joshua Fahrni, der am Donnerstag 19 Jahre alt wird, bereitet das 1:1 vor, indem er blitzschnell die Scheibe zu Calle Andersson spediert. Später trifft Colin Gerber (23) nach einer feinen Vorlage von Mika Henauer (21) erstmals in dieser Saison. Dass Bern in den letzten fünf Minuten den Sieg verspielt, ärgert den Verteidiger. «Vielleicht sind wir während der fünfminütigen Überzahl etwas zu nonchalant ans Werk gegangen. Fribourg hat es eiskalt ausgenutzt und uns überfahren», so Gerber. Und weiter: «Wir haben gezeigt, dass wir Hockey spielen können. Fribourg ist jetzt keine Übermacht. Doch wenn es läuft, fallen auch die Tore.»

Fribourg mit einem Abend der Rekorde

Keine Übermacht? Die Stimmung bei Leader Gottéron ist jedenfalls aufgeräumt. Die hervorragend renovierte und ausgebaute FKB-Arena ist erstmals seit 2019 ausverkauft: 8934 Fans sorgen im Zähringer Derby nicht nur für prächtige Stimmung, sondern auch für einen Fribourger Zuschauer-Rekord. Es bleibt freilich nicht der einzige Klub-Rekord. Mit dem zehnten Sieg in Serie löscht das Team von Christian Dubé die Bestmarke von Slawa Bykow, Andrei Chomutow & Co. aus der Saison 1991/92 aus. «Wir gehen in die Geschichtsbücher ein. Das ist mega cool», sagt Reto Berra im My-Sports-Interview. Der Nati-Goalie ist bestens gelaunt, obwohl er nach 142 Minuten der Ungeschlagenheit erstmals wieder ein Tor kassiert hat.

Verrücktes Spiel im Hallenstadion

12 Tore, 4 Powerplay-Treffer, 3 Shorthander, zwei Video-Reviews, ein aberkanntes Tor, ein gehaltener Penalty und fragwürdige Schiedsrichter-Entscheide – das Duell zwischen den ZSC Lions und Servette hat es ebenfalls in sich. Die Zürcher gewinnen nach drei Niederlagen und einer «harten Woche», wie sie Doppel-Torschütze Garrett Roe nennt, erstmals wieder. Die Offensive findet zueinander, nicht zuletzt, weil das Passspiel wieder entdeckt wird. Für den Sieg braucht es aber einen Goalie-Wechsel. Nach dem 3:5 in der 33. Minute ersetzt Ludovic Waeber den glücklosen Lukas Flüeler (nur 12 Schüsse abgewehrt). Der Fribourger lässt sich nicht mehr bezwingen, macht einige wichtige Paraden und stoppt gar einen Penalty von Daniel Winnik. «Es war eher ein Spiel für die Fans als für die Trainer», sagte ZSC-Trainer Rikard Grönborg. «Das Team hat Widerstandskraft und Charakter gezeigt.»

Pestoni verzaubert Ambri

Ambri schafft gegen Lausanne nach einem 0:2 die Wende zum 3:2. Die grosse Figur ist dabei Rückkehrer Inti Pestoni. Er erzielt bereits seine Saisontore 8 und 9. Und sein 2:2-Ausgleich ist Extra-Klasse. Mit einem Backhand-Kunstschuss aus spitzem Winkel bezwingt er Goalie Tobias Stephan. Die Tessiner klettern damit über den oberen Strich und verdrängen die SCRJ Lakers von Platz 6.

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Traum-Debüt für Lugano-Hudacek

Was will man mehr zum Einstand bei einem neuen Klub? Einen Hattrick? Das wäre dann vielleicht etwas zu viel des Guten. Der neue Slowake Libor Hudacek (31) trifft bei seinem Debüt für Lugano einen Tag nach seiner Ankunft gegen die SCRJ Lakers zweimal und feiert einen Sieg. Auch weil Goalie Thibault Fatton bei einem Penalty von Roman Cervenka den Ausgleich mirakulös verhindert. Hudacek hatte schon letzte Saison bei Lausanne einen guten Eindruck (2 Tore, 1 Assist) hinterlassen, verletzte sich aber nach vier Spielen.

Kein NL-Spieler auf der ersten Draft-Liste

Die NHL hat die erste Kandidaten-Liste für den Draft im nächsten Sommer publiziert. Und welches Talent aus der National League ist drauf? Keines. Nur zwei Spieler, die in der Schweiz tätig sind, schaffen es auf die Liste: Biels Junioren-Goalie Alessio Beglieri (17) und Livio Truog (17), der für die GCK Lions in der Swiss League stürmt. Die besten Draft-Chancen (2./3. Runde) räumt NHL Central Scouting dem Solothurner Verteidiger Lian Bichsel (18, ex Biel), der bei Leksand in Schweden spielt, ein. Ebenfalls auf der Liste sind die Stürmer Lorenzo Canonica (18, Shawinigan, ex Lugano), Rodwin Dionicio (17, Niagara, ex SCB), und Jonas Taibel (17, Moncton, ex SCRJ Lakers), die in Kanada spielen.

3 Corona-Fälle beim EVZ: Davos – Zug verschoben

Nicht gespielt wurde in Davos. Obwohl Zug die reglementarisch vorgesehene Mindest-Anzahl Spieler (12 Feldspieler und 1 Goalie) gehabt hätte, wurde die Partie gegen den HCD auf den 16. November verschoben, nachdem beim EVZ drei Spieler positiv auf das Coronavirus getestet wurden und fünf weitere über leichte Symptome klagten. Die Liga und die beiden Klubs verständigten sich darauf, weil die Resultate der PCR-Tests der übrigen Zuger Spieler (alle geimpft) noch nicht vorlagen und man keine Risiken eingehen wollte. Bei Red Bull München, Zugs CHL-Gegner vor einer Woche, sind es inzwischen 22 Spieler und Betreuer, die positiv getestet wurden. Da kann man nur hoffen, dass der EVZ glimpflicher davon gekommen ist.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
29
31
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
HC Lugano
HC Lugano
27
-22
33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
29
-20
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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