Bei Ajoie gegen Davos fliegen die Fäuste
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Schiri kriegt auch was ab:Bei Ajoie gegen Davos fliegen die Fäuste

Davos-Stürmer Marc Wieser
Verprügelt und unschuldig unter die Dusche geschickt

Licht und Schatten für SCB-Captain Simon Moser, ein Derby-Märchen in Lugano und ein spannendes Goalie-Duell beim ZSC. So flitzte der Puck gestern.
Publiziert: 10.10.2021 um 10:17 Uhr
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Aktualisiert: 10.10.2021 um 11:07 Uhr
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Ajoies Daniel Eigenmann knöpft sich den Davoser Marc Wieser vor.
Foto: keystone-sda.ch
Eishockey-Redaktion

Die Resultate von gestern

Ajoie – Davos 2:4
Bern – Biel 1:2 n.P.
Lausanne – Fribourg 1:3
Lugano – Ambri 3:1
ZSC Lions – SCL Tigers 2:4
Zug – SCRJ Lakers 3:2 n.P.

So geht's am Dienstag weiter

19.45 Uhr: SCL Tigers – Biel

Wieser unschuldig unter die Dusche geschickt

Bei Spielmitte geht es vor und hinter dem Tor von Ajoie-Keeper Tim Wolf hoch her. Dabei knöpft sich Verteidiger Daniel Eigenmann HCD-Stürmer Marc Wieser vor (siehe Video oben). Und obwohl sich der Davoser eigentlich nur von den Faustschlägen zu schützen versucht, werden beide Spieler vorzeitig unter die Dusche geschickt. Der HCD feiert dennoch seinen vierten Sieg in Folge und klettert auf Platz 4.

So kams zu Fadanis Einsatz

«Davon habe ich immer geträumt», sagt Davide Fadani. Der erst 20-jährige Lugano-Torhüter kommt zu seinem ersten NL-Einsatz von Beginn weg – im Derby. Trainer Chris McSorley gesteht nach dem 3:1-Sieg, dass er diesen Mut vielleicht nicht gehabt hätte... Denn: Lugano hat mit Leland Irving (33) wenige Tage zuvor einen ausländischen Goalie verpflichtet für den verletzten Stammkeeper Niklas Schlegel. Der Kanadier ist am Vorabend des Derbys im Südtessin eingetroffen und wäre spielberechtigt gewesen. Doch vor dem Match kam laut McSorley Sportchef Hnat Domenichelli in die Garderobe und riet ihm, doch auf Fadani zu vertrauen. Der Grund: Irving fehlt in dieser Saison noch die Matchpraxis, zuletzt in Malmö (Sd) war der Ex-NHL-Goalie (Calgary) nur als Ersatz verpflichtet worden. Domenichelli will ihn deshalb nach nur einem Training nicht gleich im Derby verheizen. Dies erklärt er vor dem Anpfiff ausführlich, weil etwas genervt, da im Tessin bereits Gerüchte die Runde gemacht haben, dass auch Irving verletzt sein soll. Fadani kanns egal sein. Der Italiener mit Schweizer Lizenz ist ready und hält stark.

McSorleys Sonntagsprogramm

Ein sichtlich zufriedener Lugano-Trainer Chris McSorley weiss, wie er unterhalten kann. Mit humorvollen Erklärungen: «Ich habe schon viel von legendären Derbys gehört. Jetzt habe ich eines erlebt. Es ging um den Unterschied, ob ich mich am Sonntag unter meinem Bett verstecken muss oder an der Seepromenade spazieren gehen kann.» Dann folgen Lobeshymnen an die jungen Spieler, er ziehe den Hut vor deren Leistungen, generell von allen Akteuren. Wie er ihre Energiereserven so ausquetschen konnte? «Ich habe ihnen am Morgen vor diesem Derby frei gegeben.» Und was er vom nächsten Derby am Freitag in Ambri erwarte? «Darüber denke ich erst nach meinem Sonntagsspaziergang an der Seepromenade nach.» Ein Geniesser eben.

D'Agostini mit Top-Comeback bei den Rockets

Trotz der erneuten Derby-Pleite gibt es für Ambri auch eine gute Nachricht: Nach fast einem Jahr Verletzungspause gibt Matt D'Agostini sein Comeback. Der kanadische Stürmer bucht beim Sieg der Ticino Rockets gegen Winterthur (5:4 n.V.) vier Assists.

Spürt Waeber den Atem von Flüeler?

Mit einem Horror-Auftritt verhelfen die ZSC Lions den SCL Tigers dazu, den letzten Platz abgeben und bis auf 2 Punkte an Bern und den 10. Platz heranrücken zu können. Goalie Ludovic Waeber (25) sieht dabei beim Langnauer Siegestreffer nicht gut aus. Spürt der Fribourger, der letzte Saison Lukas Flüeler (32) als Nummer 1 verdrängte und unlängst einen neuen Vertrag bis 2025 unterschrieb, den Atem des dreifachen Meistergoalies? Waeber hat nur drei seiner sieben Spiele gewonnen und dabei 91,75 Prozent der Schüsse abgewehrt und im Schnitt 2,44 Gegentore kassiert. Die Bilanz von Flüeler, dessen Vertrag ausläuft: 4 Siege in 5 Spiele. Dazu eine Abwehrquote von 93,53 % und ein Schnitt von 1,79 Treffern – beides Saison-Bestwerte für NL-Goalies, die mehr als ein Spiel auf dem Konto haben.

SCB-Moser: Ehrung und Nähen in der Kabine

Eine Flasche Wein und ein Cut über dem rechten Auge. Das sind die Erinnerungen für SCB-Captain Simon Moser an die Heimpleite gegen Biel (1:2 n.P.). Das Präsent gibts für den 32-Jährigen vor der Partie von Sportchef Andrew Ebbett, für den am Freitag in Ambri geleisteten 400. Einsatz im Berner Trikot. Und die Platzwunde für einen gegnerischen Stock, der im Mitteldrittel in Mosers Gesicht landet. Der Routinier verschwindet kurz in der Garderobe, lässt sich die Wunde am Auge nähen und kehrt zurück. Bereits vor Wochenfrist wurde in Mosers Gesicht genäht, vom 1:0-Sieg in Zürich trug er eine Wunde an der Lippe davon. Nach dem Spiel sagt der Jubilar: «Es macht mich stolz, so viele Spiele für den SCB absolviert zu haben und dabei so viele Erfolge gefeiert haben zu können. Jetzt liegt es an uns, dass bald wieder bessere Zeiten kommen.»

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Manzato mit einer Verletzung am Rücken

Nach 25 Minuten erleben die SCB-Fans gegen Biel einen Schreckmoment. Goalie Daniel Manzato zeigt während dem laufenden Spiel mit schmerzverzerrtem Gesicht an, dass er nicht mehr weiterspielen kann und ausgewechselt werden muss. Der 37-Jährige hält sein Team zuvor während der Bieler Drangphase im Startdrittel in der Partie. Für ihn übernimmt der ebenfalls starke Philip Wüthrich, der gegen die Seeländer 23 von 24 Schüssen abwehrt und dem SCB immerhin einen Punkt rettet. Trainer Johan Lundskog sagt hinterher, dass Manzato «irgendetwas am Rücken» habe, das genauer abgeklärt werden müsse. Ob und wie lange der Goalie ausfällt, liess sich nach Spielschluss noch nicht sagen.

Rajala beendet Durststrecke

Für Biel-Goalgetter Toni Rajala endet beim 2:1-Sieg nach Penaltys in Bern eine lange Durststrecke. Der Finne, der nun in 270 Partien für den EHCB 112 Mal traf, muss für seine Verhältnisse eine Ewigkeit auf den zweiten Saisontreffer warten. Ganze zehn Spiele lang bleibt der 30-Jährige ohne persönlichen Torerfolg, ehe ihm mit einem Hammer von der blauen Linie der Ausgleich in Bern gelingt. Weil er trotz längerer Torflaute fleissig Assists sammelte, ist Rajala gemeinsam mit Damien Brunner (beide 13 Punkte) bester Skorer des Teams.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
20
12
40
2
ZSC Lions
ZSC Lions
18
20
39
3
HC Davos
HC Davos
19
21
38
4
SC Bern
SC Bern
20
15
33
5
EHC Biel
EHC Biel
19
4
32
6
EV Zug
EV Zug
19
11
29
7
EHC Kloten
EHC Kloten
19
-2
28
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
19
-8
26
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
18
-10
24
10
HC Lugano
HC Lugano
17
-13
22
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
19
-11
22
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
16
-2
21
13
SCL Tigers
SCL Tigers
17
-3
21
14
HC Ajoie
HC Ajoie
18
-34
12
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