Auf einen Blick
- Jan Kovars Zukunft beim EVZ ungewiss
- Sportchef Reto Kläy prüft Vertragsverlängerung
- Der EVZ-Captain selbst möchte gerne bleiben
Zweifelsfrei: Jan Kovar (34) ist ein Spieler von Format, der den EVZ in den letzten (Meister-)Jahren geprägt hat. Im September 2021 verlängert der Klub den Vertrag des Tschechen vorzeitig bis 2025. Nach dieser Saison könnte also Schluss sein. Kovar ist – nebst der neu aufgeflammten Trainersuche – aktuell die schwierigste Personalie auf dem Tisch von Sportchef Reto Kläy (46).
Erst Gespräche zwischen Spieler und Sportchef haben bereits stattgefunden, beidseitiges Interesse an einer Vertragsverlängerung ist signalisiert. «Das heisst aber noch lange nicht, dass man sich auch findet und einig wird», sagt Kläy. Denn ein Selbstläufer ist dieser Entscheid für ihn nicht.
Private Probleme kosten Kovar Energie
Kovar ist 34 Jahre alt. In den meisterlichen Playoffs 2021 und 2022 wird der EVZ-Captain nach dem Titelgewinn zum wertvollsten Spieler der Playoffs ausgezeichnet. In der Saison 2020/21 gar zum wertvollsten Akteur der gesamten Spielzeit. Damals ist der Center 31- und 32-jährig. Könnte man diese Form konservieren, man hätte den tschechischen National-Stürmer wohl mit einem Rentenvertrag ausgestattet.
Auch in der Saison 2022/23 drückt Kovar dem Zuger Spiel seinen Stempel auf, besticht durch seine Hartnäckigkeit, Aufopferung, Vorbildfunktion, Spielübersicht – und Torqualität. Der Einbruch folgt erst ein Jahr später. Private Probleme saugen Energie, sein Fokus ist getrübt, Hockey fällt nicht mehr leicht. Der introvertierte Tscheche grübelt, verliert das Selbstvertrauen. Im Sommer 2024 spricht ihm der Klub sein Vertrauen aus. Und Kovar legt einen beeindruckenden Neustart hin, ist wieder der Alte.
Trotzdem stellt sich die Frage: Soll Kläy den Vertrag seines Leitwolfs verlängern oder nicht? Und eine wichtige Folgefrage: Was bedeutet der publik gemachte Abgang von Meistertrainer Dan Tangnes (45, No), der ein bekennender Kovar-Fan ist, für diesen Personalentscheid?
Kommt mit dem neuen Trainer auch ein neuer Leitwolf?
Im Bewusstsein, dass das Gesamtpaket des Captains – je nach Preisschild – durchaus noch stimmen kann, darf man nicht der Versuchung erlegen, sich von der Vergangenheit blenden zu lassen. Die Kunst ist nun, Kovars künftigen Einfluss auf dem Eis und seine mögliche Leistung abzuschätzen. «Das ist die Eine-Million-Dollar-Frage», so Kläy. Sein Einfluss in der Garderobe bleibt unbestritten, der Captain ist charakterstark und loyal. Allerdings wird es auch eine Überlegung wert sein, gleichzeitig mit dem neuen Trainer auch einen neuen Leitwolf zu suchen. Oder, im Gegenteil, ihn das Bindeglied für den künftigen Coach sein lassen.
Die bequemste Lösung wäre wohl, Kovar einen Einjahresvertrag – allenfalls mit Option – zu offerieren. Der Tscheche selbst hingegen würde sich vermutlich einen Kontrakt über zwei Jahre wünschen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 26 | 30 | 53 | |
2 | ZSC Lions | 24 | 31 | 52 | |
3 | SC Bern | 27 | 19 | 48 | |
4 | Lausanne HC | 26 | 2 | 46 | |
5 | EHC Kloten | 27 | 0 | 44 | |
6 | EV Zug | 27 | 16 | 42 | |
7 | EHC Biel | 26 | 0 | 37 | |
8 | HC Fribourg-Gottéron | 27 | -9 | 35 | |
9 | Genève-Servette HC | 23 | 2 | 33 | |
10 | SCL Tigers | 25 | -3 | 33 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 26 | -14 | 33 | |
12 | HC Lugano | 25 | -19 | 32 | |
13 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 27 | -15 | 32 | |
14 | HC Ajoie | 26 | -40 | 21 |