Auf einen Blick
- Zuger zeigen starke Leistung nach Bekanntgabe von Tangnes-Abgang
- Spekulationen über die Zukunft des Trainers bei Rögle, seinem Stammklub
- Über 100 Anrufe und Nachrichten nach Publikation der Vertragsauflösung
Man sieht dem lächelnden Dan Tangnes die Erleichterung an. Nicht erst nach dem beeindruckenden 5:0-Sieg gegen Kloten, sondern bereits in den Startminuten des Spiels. Der EVZ-Trainer hat am Vortag die Mannschaft über seine vorzeitige Vertragsauflösung informiert, auch Tränen sind geflossen. Dass seine Spieler im ersten Match danach eine solche Leistung hinlegen, «natürlich habe ich mir das gewünscht», gesteht der Norweger, «wir haben sehr reif gespielt und waren ein unangenehmer Gegner. Das ist uns diese Saison noch nicht so oft gelungen.»
Unangenehmes passiert dann aber in den Schlussminuten der Partie. Eine Push-Nachricht der schwedischen Zeitung «Aftonbladet» kündigt an, dass Tangnes nächste Saison Rögle übernehmen wird. Und dass der aktuelle Interimstrainer Roger Hansson – 2019 bis 2022 beim EVZ – noch diese Woche darüber informiert wird. Auch die zufällig am Zug-Spiel anwesenden schwedischen Journalisten beissen an und wollen nach der Partie mit Tangnes sprechen.
Der EVZ-Meistercoach weiss sehr wohl, weshalb er in den 24 Stunden zuvor keine Anrufe aus seiner Wahlheimat beantwortet hat. Die Spekulationen um seine Zukunft haben gleich nach Bekanntgabe seines Abgangs nach dieser Saison Fahrt aufgenommen. «Dass man auf Rögle kommt, ist nicht schwierig. Dass es nicht Lulea sein wird, ist klar.»
Rögle ist Tangnes’ Stammklub im südschwedischen Ängelholm, wo er mit seiner Familie lebt, Lulea ist das nördlichste SHL-Team. Bei Rögle hat 2005 die Trainerkarriere des 45-Jährigen begonnen, 2012 führt er das Team in die höchste Liga, steigt aber wieder ab, wird zum Assistenten degradiert und im Herbst 2013 entlassen. Zwölf Jahre später als Erfolgstrainer zurückzukehren – es wäre eine schöne Geschichte.
«Ich konnte kaum schlafen»
Doch Tangnes versichert, dass er zum jetzigen Zeitpunkt weder einen Vertrag irgendwo unterschrieben hat noch weiss, ob er bereits nächste Saison an der Bande stehen oder eine Pause einlegen wird. So weit denkt der Vater einer 14-jährigen Tochter noch nicht. Die Entscheidung, den EVZ früher als geplant verlassen zu wollen, habe ihn schon genug Energie gekostet. «Zwischen dem Tag, an dem ich den Beschluss gefasst habe und dem Zeitpunkt, an dem ich ihn eine Woche später dem Klub mitgeteilt habe, konnte ich kaum schlafen.»
Dass am Tag nach der Bekanntgabe gleich ein Spiel und damit die Match-Routine ansteht, kommt Tangnes gelegen. Er wird mit Anrufen und Nachrichten eingedeckt, «es waren locker über einhundert». Besonders berührt haben ihn die Reaktionen im Zuger Umfeld: Fans haben Briefe und Geschenke in seinen Briefkasten gelegt. Für einen kurzen Moment verschwindet sein Lächeln und Tränen schimmern in den Augen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 24 | 27 | 49 | |
2 | ZSC Lions | 22 | 25 | 46 | |
3 | Lausanne HC | 24 | 7 | 45 | |
4 | SC Bern | 25 | 15 | 42 | |
5 | EV Zug | 24 | 23 | 41 | |
6 | EHC Kloten | 24 | -1 | 38 | |
7 | EHC Biel | 24 | 3 | 37 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 24 | -11 | 31 | |
9 | Genève-Servette HC | 21 | -1 | 29 | |
10 | SCL Tigers | 22 | -5 | 29 | |
11 | HC Lugano | 22 | -17 | 28 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 23 | -15 | 28 | |
13 | HC Fribourg-Gottéron | 24 | -13 | 28 | |
14 | HC Ajoie | 23 | -37 | 18 |