Auf einen Blick
- Arno Del Curto: Charismatischer Kulttrainer mit sechs Meistertiteln für Davos
- John Slettvoll holte vier Titel mit Lugano, Bill Gilligan drei mit Bern
- Larry Huras gewann mit drei verschiedenen Teams den Meisterpokal
Arno Del Curto (68)
Der charismatische Engadiner hamsterte mit Davos Titel und belebte das Geschäft mit seiner Leidenschaft und seinem einzigartigen Auftreten. Für viele gilt er als Kulttrainer, fast ein Fünftel der 31 Titel des Rekordmeisters – 6 Stück (2002, 05, 07, 09, 11, 15) – gehen auf das Konto Del Curtos, der fast 23 Jahre beim HCD an der Bande stand. Und sein Team zelebrierte attraktives, schnelles Nord-Süd-Hockey. Schade, dass seine NL-Karriere 2018/19 mit der Trennung vom HCD und der Rückkehr zum ZSC im Misserfolg endete.
John Slettvoll (80)
Der Baumeister des Grande Lugano. In den 80er Jahren wurde er zum Trendsetter: Unter dem Schweden nahm der Professionalismus im Schweizer Eishockey Einzug. Mit dem «Magier» holte Lugano die drei ersten Titel der Playoff-Ära, wozu es allerdings nur 16 Siege (bei nur einer Niederlage) brauchte. 1990 sicherte sich Slettvoll noch einen vierten Titel mit den Bianconeri. 1992 führte er die Nati zusammen mit Bill Gilligan in den WM-Halbfinal.
Bill Gilligan (70)
Der smarte Amerikaner, der davor Erfolge mit Klagenfurt (Ö) gefeiert hatte, durchbrach 1989 mit dem SC Bern die Vorherrschaft von Slettvolls Grande Lugano und doppelte 1991 und 92 mit zwei weiteren Meistertiteln nach.
Larry Huras (69)
Der Sprücheklopfer sorgte nicht nur für Unterhaltung, sondern führte gleich drei Teams zum Titel: 2001 die ZSC Lions, 2003 Lugano und 2010 den SCB. Fragt man den Kanadier, muss man ihm auch mindestens zur Hälfte jenen von Lugano 2006 anrechnen, als er in der Viertelfinal-Serie gegen Ambri gefeuert worden war. Mit Ambri gewann er zudem Ende 90er Jahre zweimal den Continental Cup.
Dan Tangnes (45)
Seit 1998 träumte man in Zug vom zweiten Meistertitel. Bis der unbekannte Norweger, der davor in Schweden bei Linköping tätig war, kam und nach dem Cupsieg 2019 den EVZ in der Corona-Saison 2021 auf den Thron führte. Im Jahr darauf doppelten die Zentralschweizer (in wieder vollen Stadien) nach, wobei Tangnes die historische Wende im Final gegen den ZSC (4:3 nach 0:3) mit bemerkenswerter Coolness orchestrierte.
Marc Crawford (63)
Der kanadische Stanley-Sieger von 1998 (mit Colorado) schaffte das Kunststück, den Meistertitel in der Schweiz mit zehn Jahren Abstand zweimal zu gewinnen. Sowohl 2014 und 2024 führte er die ZSC Lions zum Erfolg. Dazu gewann er bei seinen zwei Gastspielen in Zürich bisher viermal die Quali. Dazu kommen noch der Cupsieg 2016 und der Finaleinzug 2015. Ob er weitermacht, will sich erst Ende Saison entscheiden.
Conny Evensson (79)
Der clevere Schwede landete als zweifacher Weltmeister-Trainer mit den «Tre Kronor» in Kloten und bescherte den Fliegern die ersten (zwei) Meistertitel seit 1967. Der Höhenflug dauerte noch zwei Jahre länger an – unter Alpo Suhonen wurden die Zürcher Unterländer auch 1995 und 96 Meister.
Kari Jalonen (64)
Der Finne verwöhnte die Fans derart mit Erfolg, dass man sich zum Ende seiner Zeit in Bern über die zu defensive Spielweise beklagte. 2017 verteidigte er mit dem SCB den Titel, den man nach einer Krisensaison mit Übergangstrainer Lars Leuenberger geholt hatte. Unter dem jetzigen Köln-Coach sicherten sich die Berner 2019 zudem ihren vorderhand letzten Titel.
Sean Simpson (64)
Unter dem Kanadier, der davor Assistent des an Krebs erkrankten Jim Koleff (†55) gewesen war, krönte sich der EV Zug 1998 zum Meister. Später landete Simpson drei weitere historische Triumphe: 2009 gewann er mit den ZSC Lions die Champions League und den Victoria Cup, bei dem sie die Chicago Blackhawks 2:1 bezwangen. Der Stanley-Cup-Sieger hatte davor in einem Testspiel Davos 9:2 zerlegt. Und 2013 wurde er an der WM zum Silberschmied.
Harold Kreis (65)
Der deutsche Nationaltrainer, der unseren Nachbarn 2023 zu WM-Silber führte, war schon in der Schweiz erfolgreich. 2006 ersetzte er während der Viertelfinal-Serie gegen Ambri beim Stand von 0:2 bei Lugano Larry Huras – und die Bianconeri holten den Titel. Seither scheint ein Fluch über ihnen zu liegen und sie blieben titellos. Zwei Jahre später stemmten auch die ZSC Lions unter dem Deutsch-Kanadier den Pokal in die Höhe, obwohl dieser sich schon zum Abgang zu Düsseldorf entschieden hatte.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |