«Kein Rückschritt» für HCD-Ausländer Filip Zadina
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National League statt NHL:«Kein Rückschritt» für HCD-Ausländer Filip Zadina

Stürmer Zadina wagt Neustart in Davos
Neuer HCD-Star verzichtete freiwillig auf NHL-Millionen

HCD statt NHL. Filip Zadina geht lieber in der National League auf Torejagd – weil er sich weiterentwickeln will. Seit zwei Jahren an seiner Seite: Bullterrier Jack. In Davos fühlen sich Herrchen und Hund pudelwohl.
Publiziert: 25.10.2024 um 09:15 Uhr
|
Aktualisiert: 25.10.2024 um 09:31 Uhr
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Der 24-jährige Tscheche Filip Zadina hat beim HC Davos einen Zweijahresvertrag unterschrieben.

Auf einen Blick

  • Filip Zadina verlor Freude am Hockey in der NHL
  • Der Tscheche verzichtete auf 3,65 Mio. Dollar
  • Beim HCD stimmt das Gesamtpaket fürs Supertalent
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Der Traum von der NHL. In der ersten Runde im Draft gezogen. Als 18-Jähriger hat Filip Zadina das erlebt. Als Nummer sechs wird der junge Tscheche 2018 von den Detroit Red Wings ausgewählt. Sechs Jahre später rockt das Supertalent bei Davos in der National League. Was ist auf dem Weg zum Wechsel in die Schweiz passiert, dass ein Spieler mit Zadinas Qualitäten der NHL (vorerst) den Rücken kehrt?

Acht Erstrunder spielen in der National League

Gleich acht Spieler, die einst als besonders grosse Talente galten und im NHL-Draft in der ersten Runde ausgewählt wurden, sind derzeit in der National League engagiert: Neben Davos-Stürmer Filip Zadina (2018 als Nummer 6) auch Biels Schwede Lias Andersson (2017 als 7.), der finnische HCD-Verteidiger Julius Honka (2014 als 14.), Luganos Ex-Nati-Verteidiger Mirco Müller (2013 als 18.), Servette-Routinier Marc-Antoine Pouliot (2003 als 22.), die neu verpflichteten schwedischen Verteidiger Jacob Larsson (SCRJ Lakers, 2015 als 27.) und Gabriel Carlsson (Zug, 2015 als 29.) und Rappi-Stürmer Nicklas Jensen (2011 als 29.).

Dass einstige Erstrunder in der Schweiz landen, ist nichts Neues. Doch früher fanden sie den Weg meist erst im fortgeschrittenen Alter, wenn sie ihre Karriere nach vielen NHL-Spielen noch in Europa ausklingen liessen. Zadina (24), den die Detroit Red Wings einen Platz vor Vancouvers Star-Verteidiger Quinn Hughes gezogen hatten, und Andersson (26) sind immer noch jung. Doch das Business in der NHL ist noch schnelllebiger und unerbittlicher geworden.

In der National League spielten auch schon elf Spieler, die als Nummer 1 gezogen wurden.

  • Dale McCourt (ex Ambri, 1977)
  • Doug Wickenheiser (ex Zug, 1980)
  • Owen Nolan (ex ZSC Lions, 1990)
  • Alexandre Daigle (ex Davos, Fribourg und SCL Tigers, 1993)
  • Joe Thornton* (ex Davos, 1997)
  • Patrik Stefan (ex Bern, 1999)
  • Rick Nash* (ex Davos, 2002)
  • Patrick Kane* (ex Biel, 2007)
  • John Tavares* (ex Bern, 2009)
  • Auston Matthews** (ex ZSC Lions, 2016)
  • Nico Hischier** (ex Bern, 2017)
  • * Während einem NHL-Lockout oder Pandemie in der Schweiz
  • ** Spielten in der National League, bevor sie gedraftet wurden.

Gleich acht Spieler, die einst als besonders grosse Talente galten und im NHL-Draft in der ersten Runde ausgewählt wurden, sind derzeit in der National League engagiert: Neben Davos-Stürmer Filip Zadina (2018 als Nummer 6) auch Biels Schwede Lias Andersson (2017 als 7.), der finnische HCD-Verteidiger Julius Honka (2014 als 14.), Luganos Ex-Nati-Verteidiger Mirco Müller (2013 als 18.), Servette-Routinier Marc-Antoine Pouliot (2003 als 22.), die neu verpflichteten schwedischen Verteidiger Jacob Larsson (SCRJ Lakers, 2015 als 27.) und Gabriel Carlsson (Zug, 2015 als 29.) und Rappi-Stürmer Nicklas Jensen (2011 als 29.).

Dass einstige Erstrunder in der Schweiz landen, ist nichts Neues. Doch früher fanden sie den Weg meist erst im fortgeschrittenen Alter, wenn sie ihre Karriere nach vielen NHL-Spielen noch in Europa ausklingen liessen. Zadina (24), den die Detroit Red Wings einen Platz vor Vancouvers Star-Verteidiger Quinn Hughes gezogen hatten, und Andersson (26) sind immer noch jung. Doch das Business in der NHL ist noch schnelllebiger und unerbittlicher geworden.

In der National League spielten auch schon elf Spieler, die als Nummer 1 gezogen wurden.

  • Dale McCourt (ex Ambri, 1977)
  • Doug Wickenheiser (ex Zug, 1980)
  • Owen Nolan (ex ZSC Lions, 1990)
  • Alexandre Daigle (ex Davos, Fribourg und SCL Tigers, 1993)
  • Joe Thornton* (ex Davos, 1997)
  • Patrik Stefan (ex Bern, 1999)
  • Rick Nash* (ex Davos, 2002)
  • Patrick Kane* (ex Biel, 2007)
  • John Tavares* (ex Bern, 2009)
  • Auston Matthews** (ex ZSC Lions, 2016)
  • Nico Hischier** (ex Bern, 2017)
  • * Während einem NHL-Lockout oder Pandemie in der Schweiz
  • ** Spielten in der National League, bevor sie gedraftet wurden.

Im Gespräch mit dem 24-Jährigen spürt man, dass er nicht jammern oder schlecht reden möchte über seine Erfahrungen. Doch sie haben ihm etwas die Freude am Hockey genommen. Zadina beschreibt den Draft als «Lotterie». «Man kann nicht kontrollieren, ob man von einem Team ausgewählt wird, das überhaupt nicht zu einem passt.» Es seien schwierige Zeiten gewesen in Detroit, in dessen Team nur wenige erfahrene Spieler gewesen seien.

Neustart bei den Sharks klappt nicht

«Wenn man als 18-Jähriger in die NHL kommt, braucht man auf dem Eis noch Hilfe. Alleine ist man verloren gegen gute Gegner.» Die Red Wings machen zu jener Zeit einen Wandel durch, dümpeln am Tabellenende. «Man erwartete Wunder von mir, ohne mir die richtigen Werkzeuge an die Hand zu geben.» Der Stürmer mit dem ausgeprägten Torriecher wird in eine defensiv ausgerichtete Linie gesteckt, kommt nicht auf Touren. Erstrundendrafts stehen in Nordamerika ohnehin schon in besonderem Fokus, den Stempel werden sie nie los. Schaffen sie den Durchbruch nicht oder können ihr Potenzial nicht entfalten, wird regelmässig darauf rumgeritten.

Zadina zaubert erstmals auf Schweizer Eis
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Traum-Konter zum Ausgleich:Zadina zaubert erstmals auf Schweizer Eis

Obwohl er nicht restlos glücklich ist, unterschreibt Zadina bei Detroit 2022 noch einen Drei-Jahres-Vertrag im Wert von 5,475 Mio. Dollar – den er dann ein Jahr später sausenlässt. Er bittet den Klub um einen Wechsel, der Kontrakt wird aufgelöst. Die Medien schreiben erstaunt, dass das Talent damit auf gesichert gewesene 3,65 Mio. Dollar verzichtet. Der Neustart bei den San Jose Sharks (1,1 Mio. Dollar Salär) gelingt dem Nationalspieler nicht wunschgemäss. «Das einzige Ziel des Klubs war es, sich als schlechtes Team den Nummer-1-Pick beim Draft zu sichern. Aber als Spieler will man gewinnen.»

Zadina versucht, in der NHL zu bleiben. Aber im Sommer 2024 bleiben solche Offerten aus, die für ihn «Sinn machen», wie er sagt. Also von Klubs, die für den Flügelstürmer die passende Rolle im Angebot hätten. «Es war nicht das Ende der Welt für mich», erzählt er. «Viel lieber möchte ich wieder Freude am Hockey haben. Denn sobald das Gesamtpaket stimmt, kann ich befreiter aufspielen.» Wie das aussieht, hat er beim HCD schon bewiesen. Mit aktuell acht Toren hat er die meisten Treffer aller Davoser auf seinem Konto. Er möchte Verantwortung übernehmen auf dem Eis, «das macht mich als Spieler und Menschen besser. Ich wäre deshalb nie glücklich mit bloss vier, fünf Minuten Eiszeit».

Hund Jack ist stets an seiner Seite

Dass er sich in Europa nach einem Klub umgeschaut hat, ist für Zadina kein Rückschritt. «Kurz habe ich auch über eine Rückkehr nach Tschechien nachgedacht. Das hätte sich aber wohl wie Aufgeben angefühlt.» Deshalb entscheidet er sich für den nächsten Neustart beim HCD mit einem Zweijahresvertrag. «Die National League ist die beste Liga für junge Spieler.»

In den herausfordernden Zeiten sein treuer Wegbegleiter: Hund Jack (2). Der Bullterrier kommt als Welpe in Zadinas letztem Jahr in Detroit zu ihm, ist in San José dabei – und nun auch im Bündnerland. «Jack kennt schon viel. Das garstige Wetter in Detroit, den kalifornischen Strand, und nun den Davoser Schnee, den er liebt.» Er verbringt jede freie Minute mit dem Vierbeiner, der sich nachts oftmals auch nicht aus dem Bett vertreiben lässt. Nun stimmt das Gesamtpaket für Zadina, Herrchen und Hund fühlen sich in Davos pudelwohl.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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