Grosse Hartikainen-Show mit Hattrick innert 8 Minuten
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HC Ajoie – Genf-Servette 3:6:Grosse Hartikainen-Show mit Hattrick innert 8 Minuten

Wohlwend zahlt die Fehler des Sportchefs
In Ajoie wird kein Trainer vorankommen

Der Trainer muss die Fehler des Sportchefs ausbaden, aber ändern wird sich im Jura nichts. Das Hamsterrad dreht sich weiter.
Publiziert: 21.10.2024 um 17:04 Uhr
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Aktualisiert: 22.10.2024 um 09:33 Uhr
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Etwas mehr als ein Jahr als Versuchskaninchen im Amt: Christian Wohlwend als Ajoie-Trainer.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Wohlwend bezahlt für verfehlte Ausländer-Politik
  • In den Abgründen der Liga fehlt die Leistungskultur
  • Hilft da nur ein freiwilliger Abstieg?
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Nicht wenige Experten guckten vor der Saison verdutzt, als sie die Ausländer-Politik des notorischen Tabellenletzten Ajoie genauer unter die Lupe nahmen: Ein offensiver Durchschnittsverteidiger und fünf Stürmer für die Schiessbude der Liga. Kein Torhüter. Keine Defensivspezialisten. Sportchef Julien Vauclair hatte offenbar die seltsame Idee, dass seine Prügelknaben regelmässig mehr Tore schiessen würden als die Gegner. Die Erkenntnis ist, dass auch finnische Topskorer wie Palve, Nättinen und Turkulainen in einer inferioren Umgebung nichts ausrichten können. Wen sollen sie mitreissen? Und wohin?

Vauclairs verfehlte Strategie ist mitverantwortlich dafür, dass der 47-jährige Engadiner Christian Wohlwend nun seinen Trainerjob im Jura verloren hat. Was man ihm vorwerfen kann? Wahrscheinlich eben nicht viel. Technische Details vielleicht. Hätte ein anderer Trainer mehr aus diesem seltsamen Konstrukt einer Mannschaft rausgeholt? Hypothetisch. Vielleicht stellt sich jetzt temporär ein Trainerwechseleffekt ein und die Mannschaft holt ein paar Punkte, aber kein Trainer der Welt wird diese Desperados vom letzten Tabellenplatz wegbringen. Es ist gut, dass nun Vauclair wieder selbst hinter die Bande steht: So bekommt er einen Eindruck davon, wie seine eigene Medizin schmeckt.

In einem Randgebiet der Schweiz ist ein solches Unternehmen in dieser Form ein Himmelfahrtskommando. Kostet viel zu viel und bringt unter dem Strich nur Verdruss. Das Schweizer Eishockey produziert nicht genug Qualität, um damit 14 Teams auszurüsten, die Zuschauer in Pruntrut müssten sich eigentlich längst nach dem Abstieg sehnen, damit sie wieder mal etwas zu lachen haben. Aber ein Abstieg aus der National League ist fast schwieriger zu bewerkstelligen als ein Aufstieg, dafür sorgt eine Kaskade von Schutzmassnahmen, die sich die National League selbst verpasst hat. 

In einem optimalen Konstrukt hätte Ajoie seit dem Gratis-Aufstieg 2021 stets erst die Playouts und dann die Liga-Qualifikation überstehen müssen, um nicht abzusteigen, das wäre im Sinn einer funktionierenden Leistungskultur. Stattdessen wurden Playouts und Liga-Quali meist abgesagt, weil es kein Team mit einer Aufstiegslizenz in den Final der Swiss League geschafft hat, und eine Aufstiegslizenz erhält nur, wer die teilweise skurrilen Anforderungen der National League erfüllt. 

Ajoie bleibt nicht mal ein Hoffnungsschimmer, weil niemals alles möglich ist und auch nie war. In diesem Hamsterrad kann jeder Trainer sein Bestes geben – vorankommen wird nie einer. Wie wäre es mit einem freiwilligen Abstieg?

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National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
39
21
75
2
EV Zug
EV Zug
40
32
71
3
ZSC Lions
ZSC Lions
36
34
70
4
SC Bern
SC Bern
40
16
68
5
HC Davos
HC Davos
39
19
66
6
EHC Kloten
EHC Kloten
41
-9
65
7
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
40
-1
61
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
40
-6
56
9
EHC Biel
EHC Biel
39
-1
55
10
SCL Tigers
SCL Tigers
40
0
54
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
38
-7
50
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
39
-21
50
13
HC Lugano
HC Lugano
38
-26
45
14
HC Ajoie
HC Ajoie
39
-51
36
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