«Die Durchschnitts-Temperatur in der Halle beträgt 26 Grad»
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Energiekrise betrifft Eishockey
«Mache mir Sorgen, ob wir fertig spielen können»

Und wieder geht die Angst um. Diesmal sorgt die Energiekrise für eine allgemeine Verunsicherung im Schweizer Eishockey.
Publiziert: 23.09.2022 um 08:00 Uhr
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Aktualisiert: 23.09.2022 um 09:23 Uhr
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Gehen in dieser Saison in der National League die Lichter wegen der Energiekrise aus?
Foto: freshfocus
Stephan Roth, Nicole Vandenbrouck und Marcel Allemann

Der Wunsch nach Normalität ist nach drei von Covid geplagten Saisons gross. Doch da droht die Energiekrise, die Europa im Zuge des Ukraine-Krieges erschüttert, einen Strich durch die Rechnung zu machen.

«Es gibt so viele Fragen, die niemand beantworten kann. Werden wir eine Stromknappheit haben? Wenn ja, zu welchem Zeitpunkt und in welchem Ausmass? Was würde dann priorisiert?», fragt Peter Zahner, der CEO der ZSC Lions. «Aber natürlich mache ich mir Sorgen und eine Unsicherheit ist da, ob wir die Saison unter diesen Umständen fertig spielen können.» Auch beim HC Lugano gibt man sich «besorgt über die Entwicklung», insbesondere für die Jugend: «Eine mögliche Schliessung der Cornèr Arena wäre eine Katastrophe.»

SCB-Präsident Marc Lüthi hingegen sagt: «Es kommt mir ein wenig vor wie bei Corona, da ist auch viel Panikmache dabei.» Ein Kollege, der eine Führungsposition bei einem Energieriesen innehatte, habe ihm gesagt, dass es im Januar eine lange Kältewelle mit heftigen Minus-Temperaturen geben müsse, damit es in der Schweiz wirklich kritisch werde.

Patrick Bloch, der CEO des Eishockey-Verbands, suchte den Kontakt zu Swiss Olympic und den Fussball- und Ski-Kollegen. «Es ist enorm schwierig, abzuschätzen, wie berechtigt die Sorge wirklich ist», sagt er. «Man kann es sich nicht richtig vorstellen, dass es ein Lichterlöschen gibt und man nicht mehr spielen kann. Anderseits weiss man seit Covid, dass man mit allem rechnen muss. Es wäre das dritte Jahr, in dem Amateure, Frauen und Junioren nicht mehr spielen könnten. Es wäre vor allem schlimm für die zahlreichen Mädchen und Buben, welche Eishockey mit voller Leidenschaft betreiben.»

Neues ZSC-Stadion produziert Drittel des Strombedarfs selbst?

Gar keinen Strom mehr zu haben, sei das Worst-Case-Szenario, «doch auch wenn sich ein Klub die erhöhten Preise – zum Beispiel für die Eismieten – nicht mehr leisten kann, wird er auf die Hilfe der öffentlichen Hand angewiesen sein», so Bloch.

Ist es in einer Energiekrise moralisch vertretbar, Eishockey zu spielen? Bloch: «Ich sage ja, zumindest bis zu einem gewissen Punkt. Der Sport hat eine gesellschaftliche Relevanz – dies hat der Bund mit der Stützung während der Corona-Pandemie eindeutig unterstrichen.»

Der SCB besitzt bis 2029 einen Mietvertrag mit vereinbarten Fixpreisen. Auch Biel hat einen Pauschalvertrag. «Bei der Stadiongastronomie sieht es etwas anders aus, dort werden die effektiven Nebenkosten fakturiert», sagt CEO Daniel Villard. Die Lions haben einen Tarifvertrag und rechnen für 2023 mit einer Erhöhung von 3 bis 5 Prozent. In Zug ist man in Verhandlungen. «Die aktuellen Angebote sind jedoch sehr besorgniserregend», heisst es beim EVZ.

Moderne Hallen, wie die Swiss Life Arena in Zürich-Altstetten, die am 18. Oktober in Betrieb genommen wird, fressen nicht nur Energie, sondern produzieren dank Sonnenenergie oder Abwärme auch Strom. «Einen Drittel unseres Strombedarfs im Jahr produzieren wir selber. Im Sommer produzieren wir mehr und speisen dies ein, rund 30'000 Haushalte werden da beliefert. Aber im Winter sind wir darauf angewiesen, Strom beziehen zu können», sagt Zahner.

Auf den Zahn gefühlt mit ZSC-Stürmer Willy Riedi
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Auf diesen Titel ist er heiss:Auf den Zahn gefühlt mit ZSC-Stürmer Willy Riedi
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
37
19
72
2
SC Bern
SC Bern
38
21
67
3
HC Davos
HC Davos
38
22
66
4
ZSC Lions
ZSC Lions
34
30
65
5
EV Zug
EV Zug
38
27
65
6
EHC Kloten
EHC Kloten
39
-8
62
7
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
38
-3
56
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
38
-8
53
9
EHC Biel
EHC Biel
37
-1
52
10
SCL Tigers
SCL Tigers
38
-1
51
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
38
-20
49
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
36
-5
47
13
HC Lugano
HC Lugano
36
-26
42
14
HC Ajoie
HC Ajoie
37
-47
36
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