Es war ein Paukenschlag am Sonntag in der ersten Drittelspause der Partie Kloten – SCRJ Lakers (1:4). Als Bärtschi im Interview gegenüber MySports erklärte: «Ich habe keine andere Möglichkeit gesehen, als auf den nächstmöglichen Termin zu kündigen.» Er stellte in Abrede, dass eine Neuorientierung seiner Person der Hintergrund für seinen Abgang Ende Saison sei. Es sei nicht ganz so, wie das in der Medienmitteilung am letzten Mittwoch kommuniziert worden sei.
Da war es dann in Kloten sogleich mal vorbei mit der Ruhe. Obwohl sich die Zürcher Unterländer genau diese für ihre Rückkehr in die National League so gross auf die Fahne geschrieben haben. Und nicht mehr die Fehler aus der Vergangenheit machen wollen. Aber nun stellen sich Fragen. Was ist da vorgefallen?
Streit um Budget-Posten
Blick-Infos zur Folge stand es um das Verhältnis zwischen ihm und dem Verwaltungsrat nicht zum Besten. Offenbar wollte Bärtschi gegenüber dem Verwaltungsrat mit Präsident Mike Schälchli mit dem Kopf durch die Wand. Er habe beim VR schon ein verlässliches Budget für die Saison 2023/24 verlangt, was ihm dieser aufgrund der aktuellen Unsicherheiten (sportlicher Stand, Energiekrise, Pandemie) zu diesem Zeitpunkt noch geben konnte und wollte. Schon beim Budget 2022/23 gab es Dissonanzen, weil Bärtschi überzogen haben soll.
Bärtschi wollte sich diese Vorwürfe auf Anfrage von Blick nicht mal anhören, sondern sagte schon zum Vornherein: «Meine Botschaft habe ich am Sonntagabend vermittelt. Mehr werde ich nicht mehr sagen und auch nichts mehr kommentieren. Jetzt soll wieder das Hockey im Vordergrund stellen.»
Kloten will «Hausaufgaben machen»
Und wie stellen sich seine Chefs dazu? Schälchli liess sich per SMS entschuldigen, wegen einem «Horror-Mammut-Tag» beruflicher Natur. Dafür nimmt Klotens neuer CEO Anjo Urner Stellung. Und sagt: «Ein Spannungsfeld zwischen dem Sportchef, seinen Vorstellungen und den wirtschaftlichen Zielen besteht doch immer. Die Gründe der Trennung möchte ich aber nicht erläutern.»
Die Sache werde heisser gekocht, als sie sei, findet Urner weiter. «Fakt ist, dass Bärtschi auf Ende April 2023 gekündigt hat, uns verlassen wird und wir froh sind, dass wir vorzeitig Bescheid wissen und nun unsere Hausaufgaben machen können.» Aber ist Bärtschi unter diesen Voraussetzungen überhaupt noch tragbar? Urner dazu: «Er wird seine Aufgaben bis Ende April professionell erfüllen. Das ist der heutige Stand. Wie wir seine Nachfolge regeln, wird sich zeigen. Wenn es etwas zu kommunizieren gibt, werden wir kommunizieren.»
Es würde ziemlich überraschen, wenn Patrick Bärtschi an Weihnachten beim EHC Kloten noch im Amt wäre. Womöglich wollte er mit seiner Aussage sogar seinen Abgang beschleunigen.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |