Auf einen Blick
- Bertschys vielseitige Saison mit WM-Silber und Trainerwechsel
- Der Stürmer beeindruckte als Multitalent bei der WM in Prag
- Sein Vertrag bei Gottéron läuft noch bis 2029
Halbfinal-Klatsche mit Fribourg. Silber-Märchen an der WM mit der Nati. Knall bei Gottéron mit der überraschenden Dubé-Entlassung am Tag danach. Semesterprüfungen. Startschuss in eine ungewöhnliche Saison, weil der Nachfolger des Übergangstrainers bereits feststeht. So die kurze Zusammenfassung der letzten vier Monate von Christoph Bertschy. Der 30-jährige Stürmer liefert Aus- und Rückblicke.
Die Weltmeisterschaft in Prag
«Die Enttäuschung hängt nach, dass wir so knapp vor dem Ziel gescheitert sind. Die Pfostenschüsse und vergebenen Chancen sind noch präsent.» Die Schweizer Nati verliert am 26. Mai den WM-Final 0:2 gegen Gastgeber Tschechien und verpasst Gold. «Stolz ist mittlerweile schon auch da, Vize-Weltmeister kann sich auch nicht jeder nennen.»
Bertschy spielt ein beeindruckendes WM-Turnier. Nicht primär punktemässig (4 Tore, 0 Assists), da hat er 2021 in Riga schon besser abgeliefert, mit sieben Skorerpunkten (3 Tore, 4 Assists). Doch der einst gedraftete Fribourger (2012 von Minnesota) entpuppt sich als Multitalent. Er beginnt das Turnier als 13. Stürmer, wird von Trainer Patrick Fischer aber immer wieder in anderen Linien eingesetzt, jedoch vor allem mit defensiven Rollen bedacht. Im Viertelfinal erledigt Bertschy die Deutschen dennoch praktisch im Alleingang mit zwei Treffern beim 3:1-Sieg.
«In der Nati geht es darum, dass man die Rolle akzeptiert. Wenn jeder am gleichen Strick zieht, passieren solche Dinge wie der Silber-Erfolg. Dafür braucht es die richtigen Charaktere im Team, und die hatten wir. Das gesamte Team betrachtend, war es die geilste WM. Da fällt es einem persönlich auch einfacher, Akzente zu setzen.»
Trainer-Entlassung und Übergangscoach
Just als die Silber-Helden von Prag nach der Landung in Kloten empfangen werden, erfolgt der Knall in Fribourg. Bertschy bekommt eine Nachricht aufs Handy, dass Gottéron-Trainer Christian Dubé entlassen worden ist. «So und in jenem Moment davon zu erfahren, war schon eine spezielle Situation.» Zeit, um sich darüber Gedanken zu machen, hat er im Medaillen-Trubel nicht.
Zwei Silberhelden haben Verträge bei neuen Klubs ab 2025 unterschrieben: Dario Simion zieht’s von Zug zurück nach Lugano. Andrea Glauser wird von Lausanne zu Stammklub Fribourg wechseln und somit Schwager Christoph Bertschy folgen.
Sven Jung, der zweite HCD-Verteidiger im Silber-Team neben Michael Fora, wurde im Sommer zum zweiten Mal Vater, hat sich von seiner Haarmähne getrennt und bis 2031 verlängert
Evergreen Andres Ambühl (41) wird am 6. Oktober den Rekord von Beat Gerber (1270 NL-Spiele) knacken, wenn nichts dazwischen kommt. Der Vertrag des HCD-Captains läuft aus. Er hat angetönt, dass er weitermachen will. Der zweitälteste der Silber-Crew ist Fribourg-Goalie Reto Berra (37). Sein Kontrakt ist noch bis 2026 gültig.
Wegen einer Unterkörper-Verletzung verpasst Zug-Goalie Leonardo Genoni die ersten Wochen der Saison. Im Sommer verblüffte er mit seinem Einzug in den VR des EHC Chur.
Biel-Captain Gaëtan Haas machte ein Muskelfaserriss zu schaffen. Er dürfte den Saisonstart noch verpassen, steht aber wieder auf dem Eis.
Calvin Thürkauf hat sich von einer Schulter-OP erholt, verpasst Luganos Start aber gesperrt. So platzt das Duell gegen Fabrice Herzog und Sven Senteler, die mit dem EVZ alle Testspiele gewannen.
Sven Andrighetto spielte die letzte Saison zum Schutz nach einer Handverletzung mit einer Schiene, die ihn beim Schiessen handicapierte. Nun hat er ein neues, weicheres Modell erhalten, dass ihm mehr Freiheiten lässt. In der Champions League gabs für ihn und seine Silber-Kollegen Christian Marti und Dean Kukan mit dem ZSC nach drei Siegen eine Pleite gegen Salzburg (2:4).
Lausanne-Stürmer Ken Jäger hofft auf einen besseren Liga-Start als sein Bruder Mike im Unihockey, der mit Alligator Malans die ersten beiden Spiele verloren hat.
Puncher Tristan Scherwey wurde nach einem Jahr Unterbruch wieder ins Captains-Team des SCB aufgenommen. Im Sommer gabs Familienurlaub in Südfrankreich, nun nimmt Romain Loeffel seine 17. NL-Saison in Angriff, die dritte in Bern. (SR/MAL)
Zwei Silberhelden haben Verträge bei neuen Klubs ab 2025 unterschrieben: Dario Simion zieht’s von Zug zurück nach Lugano. Andrea Glauser wird von Lausanne zu Stammklub Fribourg wechseln und somit Schwager Christoph Bertschy folgen.
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Evergreen Andres Ambühl (41) wird am 6. Oktober den Rekord von Beat Gerber (1270 NL-Spiele) knacken, wenn nichts dazwischen kommt. Der Vertrag des HCD-Captains läuft aus. Er hat angetönt, dass er weitermachen will. Der zweitälteste der Silber-Crew ist Fribourg-Goalie Reto Berra (37). Sein Kontrakt ist noch bis 2026 gültig.
Wegen einer Unterkörper-Verletzung verpasst Zug-Goalie Leonardo Genoni die ersten Wochen der Saison. Im Sommer verblüffte er mit seinem Einzug in den VR des EHC Chur.
Biel-Captain Gaëtan Haas machte ein Muskelfaserriss zu schaffen. Er dürfte den Saisonstart noch verpassen, steht aber wieder auf dem Eis.
Calvin Thürkauf hat sich von einer Schulter-OP erholt, verpasst Luganos Start aber gesperrt. So platzt das Duell gegen Fabrice Herzog und Sven Senteler, die mit dem EVZ alle Testspiele gewannen.
Sven Andrighetto spielte die letzte Saison zum Schutz nach einer Handverletzung mit einer Schiene, die ihn beim Schiessen handicapierte. Nun hat er ein neues, weicheres Modell erhalten, dass ihm mehr Freiheiten lässt. In der Champions League gabs für ihn und seine Silber-Kollegen Christian Marti und Dean Kukan mit dem ZSC nach drei Siegen eine Pleite gegen Salzburg (2:4).
Lausanne-Stürmer Ken Jäger hofft auf einen besseren Liga-Start als sein Bruder Mike im Unihockey, der mit Alligator Malans die ersten beiden Spiele verloren hat.
Puncher Tristan Scherwey wurde nach einem Jahr Unterbruch wieder ins Captains-Team des SCB aufgenommen. Im Sommer gabs Familienurlaub in Südfrankreich, nun nimmt Romain Loeffel seine 17. NL-Saison in Angriff, die dritte in Bern. (SR/MAL)
Ebenfalls speziell: In Fribourg kommts nun zum Umstand, dass Patrick Emond (59, Ka) als Übergangscoach amtet, weil die Verpflichtung des Schweden Roger Rönnberg (53, von Frölunda) für 2025 bereits feststeht. Ein Risiko? «Das fragen viele. Aber ein Sportler geht doch nicht in eine Saison und nimmt sie deswegen auf die leichte Schulter.» Bertschy betont, dass es keine Spielzeit ist, die bereits abgeschrieben werden kann. Und liefert dafür gleich mehrere Gründe.
«Für einige Spieler könnte es das letzte Jahr sein, ihnen gegenüber wäre das unfair. Für Emond ist es eine Plattform, er möchte sicher zeigen, wozu er fähig ist. Und Rönnberg wird sich mit Sicherheit unsere Spiele anschauen, da will sicher keiner schlecht aussehen. Das entspräche auch nicht meiner Persönlichkeit.»
1. ZSC Lions
2. Zug
3. Servette
4. Davos
5. Bern
6. Lausanne
7. Lugano
8. Fribourg
9. Ambri
10. SCL Tigers
11. Biel
12. SCRJ Lakers
13. Kloten
14. Ajoie
1. ZSC Lions
2. Zug
3. Servette
4. Davos
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7. Lugano
8. Fribourg
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10. SCL Tigers
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13. Kloten
14. Ajoie
Der Student Bertschy
Bertschy hat nach der langen Saison den Kopf gelüftet auf Mallorca und Teneriffa. Gegönnt hat er sich aber nur eine kurze Pause, weil eine Prüfungsphase angestanden ist. Er absolviert seit zwei Jahren ein Studium in Betriebsökonomie und Sportmanagement. Für eine Zukunft als Sportchef? «Sport ist ein cooles Business. Wenn ich beim Lernen so viel Disziplin hätte wie im Eishockey, dann käme es sicher gut», schmunzelt er.
National League, CHL und Spengler Cup
Gottéron muss verkraften, dass eine fast perfekte letzte Saison mit einer 1:4-Klatsche im Playoff-Halbfinal gegen Lausanne geendet hat. «Wir alle hatten das Gefühl, dass es ein gutes Jahr sein könnte. Wir hatten uns definitiv mehr erhofft. Aber wir mussten uns eingestehen, dass Lausanne verdient in den Final gekommen ist», so Bertschy.
Er streicht dennoch heraus, dass es ihnen gelungen sei, wie angestrebt den Charakter zu festigen. «In engen Spielen sind wir nicht nonchalant aufgetreten, wie es Welschen gemeinhin unterstellt wird, sondern haben für den Sieg gerackert.» Der Kern dieses Teams ist seit mehreren Jahren stabil, das stärke die Mannschaft. Bertschy ist dabei – im Gegensatz zur Nati – ein Offensiv-Leader und soll das Spektakel mit ankurbeln. Denn angreifen will Gottéron auch diese Saison wieder.
Dass mit der Champions Hockey League und dem Spengler Cup zwei zusätzliche Wettbewerbe und Belastungen warten, beunruhigt ihn nicht – im Gegenteil. «Die CHL spiele ich gerne, weil es schon in der Vorbereitung um etwas geht und eine Trophäe gewonnen werden könnte. Und den Spengler Cup, weil innerhalb einer Woche ein Titel geholt werden kann.»
Sein Rentenvertrag
Bertschys Kontrakt läuft noch bis 2029. Im Herbst 2021 unterzeichnet er einen Rentenvertrag über sieben Jahre. Nun startet seine vierte Saison davon. Ein Freipass, um sich auch mal zurückzulehnen? «Überhaupt nicht», betont er, «sieben Jahre lang will ich zeigen, dass ich diesen Vertrag verdient habe. Würde ich mich zurücklehnen, wäre ich mir nicht treu. Denn ich habe selber die grössten Erwartungen an mich.»
Dass es im Trend liegt, mehrjährige Arbeitspapiere zu unterschreiben, schreibt Bertschy dem Bedürfnis nach einer gewissen Sicherheit zu. «Wenn man als Spieler einen solchen Vertrag bekommt, bedeutet es, dass man als verantwortungsbewusst eingeschätzt wird, diesen auch diszipliniert zu erfüllen.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 27 | 32 | 58 | |
2 | HC Davos | 31 | 26 | 57 | |
3 | Lausanne HC | 30 | 9 | 56 | |
4 | EHC Kloten | 31 | 0 | 53 | |
5 | SC Bern | 30 | 17 | 52 | |
6 | EV Zug | 29 | 16 | 46 | |
7 | SCL Tigers | 29 | 3 | 41 | |
8 | EHC Biel | 29 | 1 | 40 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 30 | -8 | 39 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 30 | -19 | 39 | |
11 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 31 | -15 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 27 | 0 | 36 | |
13 | HC Lugano | 29 | -22 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 29 | -40 | 26 |