Dieckmann verlässt Bronze-Duo
Hüberli/Brunner schwärmen von Erfolgscoach

Tanja Hüberli und Nina Brunner verlieren nach acht Jahren ihren Trainer. Die Beacherinnen verraten vor dem letzten gemeinsamen Turnier in Hamburg ihre schönsten und prägendsten Erlebnisse mit Christoph Dieckmann, dem sie zum Abschluss noch Olympia-Bronze schenkten.
Publiziert: 22.08.2024 um 00:02 Uhr
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Aktualisiert: 22.08.2024 um 17:08 Uhr
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Nina Brunner (l.) und Tanja Hüberli gewannen in Paris Olympia-Bronze. Derzeit spielt das Duo seine neunte Saison zusammen.
Foto: Getty Images
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Der erste gemeinsame Ausgang

2021 gewannen Hüberli und Brunner in Wien ihren ersten EM-Titel. «Da kam Christoph zum ersten Mal mit uns in den Ausgang, um die Goldmedaille zu feiern, nach sechs Jahren Zusammenarbeit», erzählt Hüberli. Das Duo erinnert sich noch bestens daran. «Wir waren beide so müde, aber wollten keinesfalls früher nach Hause gehen als er», berichten sie lachend. Um 4.30 Uhr machten sich alle gemeinsam auf den Heimweg.

Nach wenigen Stunden Schlaf warteten die frischgebackenen Europameisterinnen lange vergeblich auf eine Antwort ihres Trainers, bis er irgendwann schrieb: «Ich hatte einen etwas schwierigen Morgen.» Brunner: «Das waren seine Worte dafür, dass er verkatert war.»

Elite16 in Hamburg: Gruppenspieleder Schweizer Duos

Donnerstag, 22. August:
8.00 Uhr: Hüberli/Brunner – Piersma/Bekhuis (Ho): 2:0.
12.00 Uhr: Vergé-Dépré/Mäder – Ludwig/Lippmann (De): 2:1.
15.00 Uhr: Ehlers/Wickler (De) – Métral/Jordan: 2:1.
16.00 Uhr: Vergé-Dépré/Mäder – Paulikiene/Raupelyte (Lit): 1:2.
18.00 Uhr: N. Capogrosso/T. Capogrosso (Arg) – Métral/Jordan.

Freitag, 23. August:
8.00 Uhr: Hüberli/Brunner – Thamela/Victoria (Br).
12.00 Uhr: Hüberli/Brunner – Gottardi/Menegatti (It).
14.00 Uhr: Nicolaidis/Carracher (Aus) – Métral/Jordan.
16.00 Uhr: Agatha/Rebecca (Br) – Vergé-Dépré/Mäder.

Donnerstag, 22. August:
8.00 Uhr: Hüberli/Brunner – Piersma/Bekhuis (Ho): 2:0.
12.00 Uhr: Vergé-Dépré/Mäder – Ludwig/Lippmann (De): 2:1.
15.00 Uhr: Ehlers/Wickler (De) – Métral/Jordan: 2:1.
16.00 Uhr: Vergé-Dépré/Mäder – Paulikiene/Raupelyte (Lit): 1:2.
18.00 Uhr: N. Capogrosso/T. Capogrosso (Arg) – Métral/Jordan.

Freitag, 23. August:
8.00 Uhr: Hüberli/Brunner – Thamela/Victoria (Br).
12.00 Uhr: Hüberli/Brunner – Gottardi/Menegatti (It).
14.00 Uhr: Nicolaidis/Carracher (Aus) – Métral/Jordan.
16.00 Uhr: Agatha/Rebecca (Br) – Vergé-Dépré/Mäder.

Emotionaler Moment in Paris

Ihre neunjährige Zusammenarbeit mit ihrem Coach haben Hüberli und Brunner am Olympia-Turnier mit einer Medaille gekrönt. «Sofort nach dem Bronze-Gewinn sind wir zu ihm hoch gerannt auf die Tribüne, mit den puren Emotionen dieses Moments», so Hüberli. Beide Spielerinnen wussten zu jenem Zeitpunkt schon länger, dass Dieckmann Ende August Swiss Volley verlässt. Es war eine traurige Nachricht für sie. Ihnen wurde so bewusst, was sie gemeinsam alles erreicht haben.

«Da auf der Tribüne in Paris, das war einer der schönsten Momente», sagt Brunner. Denn in Paris trafen sie sonst erst etwa eine Stunde nach Spielschluss auf ihren Coach. Die Vorstellung, wie es künftig ohne den Deutschen an ihrer Seite wird, sei für beide noch komisch. «Wir haben so viel Zeit miteinander verbracht. Es ist ein grosser Einschnitt.»

Familien-Anschluss in Griechenland

Dieckmann ist mit der griechischen Ex-Beacherin Maria Tsiartsiani (43) verheiratet und lebt mit ihr und den beiden Kindern Sophia (11) und Aris (7) in ihrer Heimat in Thessaloniki. 2018 verbrachten Hüberli und Brunner ihr erstes Trainingslager bei ihrem Trainer zu Hause. «Wir lernten seine Familie kennen und ihn in seinem Umfeld, als Vater und Privatperson. Das hat uns nochmals enger zusammengeschweisst und unser Verhältnis intensiviert», erzählt Brunner.

Das Gespür für die richtigen Worte

2018, Vier-Sterne-Turnier in Moskau, die dritte gemeinsame Saison. Eine Eigenschaft, die Dieckmann laut Hüberli und Brunner besonders auszeichnet: «Er spürte, dass es irgendwie klemmt bei uns. Es war kein offensichtliches oder grosses Problem, aber wir kamen nicht weiter.» Der Trainer setzte sich mit den Spielerinnen in ein Restaurant. «Er spürt, wenn es Zeit für ein Gespräch ist, er wählte den perfekten Moment dafür und löste mit seinen Worten etwas aus in uns.» Das Duo kämpfte sich auf den 3. Platz.

Dieckmann wird Bundestrainer

Für drei Olympia-Zyklen war Christoph Dieckmann als Trainer für Swiss Volley tätig. Zuletzt betreute der Deutsche vor allem die beiden Duos Hüberli/Brunner und Böbner/Vergé-Dépré, die an Olympia in Paris beide überzeugten. Der 48-Jährige, der einst selbst als Spieler Erfolge feierte, hat der Schweizer Frauenbeachvolleyball entscheidend vorangebracht.

Der Olympia-Fünfte von 2004 hat sich entschieden, eine neue Herausforderung anzunehmen: Dieckmann wird leitender Bundestrainer beim Deutschen Volleyball-Verbund (DVV). Swiss Volley zu verlassen, fällt ihm nicht leicht: «Nach zwölf erfolgreichen, beruflich und menschlich mich sehr erfüllenden Jahren, ist der Zeitpunkt für eine neue Herausforderung gekommen. Es war keine einfache Entscheidung, denn ich kann mir problemlos zwölf weitere sehr glückliche Jahre bei Swiss Volley vorstellen. Ich werde diese Zeit immer in allerbester Erinnerung behalten.» Wer Dieckmanns Nachfolge antreten wird, wird in den kommenden Monaten von Swiss Volley definiert.

Trainer Christoph Dieckmann verlässt Swiss Volley nach zwölf Jahren.

Für drei Olympia-Zyklen war Christoph Dieckmann als Trainer für Swiss Volley tätig. Zuletzt betreute der Deutsche vor allem die beiden Duos Hüberli/Brunner und Böbner/Vergé-Dépré, die an Olympia in Paris beide überzeugten. Der 48-Jährige, der einst selbst als Spieler Erfolge feierte, hat der Schweizer Frauenbeachvolleyball entscheidend vorangebracht.

Der Olympia-Fünfte von 2004 hat sich entschieden, eine neue Herausforderung anzunehmen: Dieckmann wird leitender Bundestrainer beim Deutschen Volleyball-Verbund (DVV). Swiss Volley zu verlassen, fällt ihm nicht leicht: «Nach zwölf erfolgreichen, beruflich und menschlich mich sehr erfüllenden Jahren, ist der Zeitpunkt für eine neue Herausforderung gekommen. Es war keine einfache Entscheidung, denn ich kann mir problemlos zwölf weitere sehr glückliche Jahre bei Swiss Volley vorstellen. Ich werde diese Zeit immer in allerbester Erinnerung behalten.» Wer Dieckmanns Nachfolge antreten wird, wird in den kommenden Monaten von Swiss Volley definiert.

Auch in den USA habe es mal eine ähnliche Situation gegeben. «Nach dem Turnier hielten wir eine Krisensitzung ab, und er sagte uns während zwei Stunden in seiner direkten Art schonungslos alles.» Brunner und Hüberli gingen danach in den Ausgang und amüsierten sich. «Das war unsere Art, das Gesagte zu verdauen.» Die Beacherinnen schätzen Dieckmanns Fähigkeit, dass er ihnen immer aufzeigen konnte, was in ihrem Spiel noch fehlt. «Er konnte es uns vermitteln, gleichzeitig stand er hinter uns und begann am nächsten Tag damit, mit uns daran zu arbeiten», so Brunner. «Er konnte uns aus der Reserve locken.»

Der Selfie-Drückeberger

Hüberli und Brunner beschreiben Dieckmann als zurückhaltend, er dränge sich nicht gerne in den Vordergrund. Auch von Social Media halte er nicht viel. Deshalb war es für die Spielerinnen immer eine Herausforderung, ein Selfie mit ihm machen zu können, selbst nach einem Medaillengewinn. Gelang es ihnen dann mal, wollte Dieckmann das Foto unbedingt haben. «Er sagte aber immer, dass es für seine Tochter sei.»

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