Auf einen Blick
- Grippefälle in der Schweiz erreichen Rekord, weiterer Anstieg erwartet
- Massnahmen wie Händewaschen, Desinfektion und Lüften helfen gegen Ansteckung
- Impfung bis zum Höhepunkt der Grippewelle empfohlen
Wie stark wütet die Grippe?
Vergangene Woche erreichten die gemeldeten Influenzafälle in der Schweiz einen neuen Rekord für diese Saison. Bereits seit Ende Dezember schnellen die Arztbesuche wegen grippeähnlichen Erkrankungen in die Höhe. Insbesondere der Husten hält sich hartnäckiger als üblich.
Und die Grippefälle dürften weiter steigen. Der Höhepunkt ist noch nicht erreicht, wie das Bundesamt für Gesundheit BAG auf Anfrage von Blick schreibt: «Die Daten der letzten ausgewerteten Woche deuten darauf hin, dass die Grippewelle immer noch zunimmt.» Eine hohe Inzidenz wie in der Saison 2022/2023 wurde bis jetzt jedoch noch nicht erreicht, so Mediensprecher Simon Ming.
Nach Ende der pandemiebedingten Massnahmen grassierte die Grippe vor zwei Jahren früher und stärker als gewöhnlich. Die Anzahl neuer Krankheitsfälle in der aktuellen Welle liegt zwar unter derjenigen von 2022/2023. Sie ist aber höher als in den anderen Saisons.
Wie kann ich mich vor einer Ansteckung schützen?
Viele Massnahmen, die wir von der Coronapandemie kennen, helfen auch gegen eine Ansteckung mit Grippeviren. Heisst: häufiges und gründliches Händewaschen, Desinfektion von Oberflächen, Abstand zu möglicherweise ansteckenden Menschen halten, auf Händeschütteln verzichten und Räume regelmässig lüften. Auch eine Atemmaske bietet Schutz. Eine Grippeimpfung vermindert nicht nur die Ansteckungsgefahr, sondern auch das Risiko einer schweren Erkrankung.
Lohnt sich eine Impfung jetzt noch?
Das BAG rät Personen ab 65 Jahren, schwangeren Frauen, Frühgeborenen ab sechs Monaten und Vorerkrankten zu einer Grippeimpfung. Bei diesen Gruppen besteht bei einer Erkrankung ein erhöhtes Komplikationsrisiko. Generell sei die Impfung aber allen empfohlen, die sich schützen möchten, so Mediensprecher Ming. Idealerweise sollte der Piks zum Start der Grippesaison gesetzt werden – also zwischen Oktober und Dezember. Aber auch jetzt ist es noch nicht zu spät. Ming: «Bis der Höhepunkt der Grippewelle erreicht ist, ist die Impfung immer noch empfohlen.»
Wie stärke ich mein Immunsystem?
Der Winter stellt unsere Gesundheit auf die Probe. Mangelhafte Ernährung, zu viel Alkohol, zu wenig Schlaf oder Dauerstress schwächt das Immunsystem. Laut dem Universitätsspital Zürich sollte man vorsorglich auf eine ausgewogene Ernährung achten und genügend Vitamine zu sich nehmen. Das USZ empfiehlt auch Tiefkühlprodukte, da im Winter weniger frische Früchte und Gemüsesorten verfügbar sind.
Weiter kann regelmässige Bewegung vor Erregern schützen. «Es empfiehlt sich, bei Tageslicht nach draussen zu gehen», schreibt das USZ in einem Blogbeitrag. Um das Glückshormon Serotonin auszuschütten, müsse nicht zwingend die Sonne scheinen – Licht genügt. Bei Zuhausegebliebenen kann eine Lichttherapie helfen. Und allem voran: Genügend Schlaf ist das A und O.