Viele schwere Lungenentzündungen
Grippezahlen steigen rasant – und es wird noch schlimmer

Die Influenza hat die Schweiz fest im Griff, doch der Höhepunkt steht noch bevor. Ärzte beobachten mehr schwere Lungenentzündungen als in anderen Jahren.
Publiziert: 17:02 Uhr
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Aktualisiert: 18:10 Uhr
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Die Grippewelle hat die Schweiz voll im Griff.
Foto: Shutterstock

Auf einen Blick

  • Grippefälle steigen stark an, besonders in der Romandie und im Tessin
  • Hartnäckigere Erkältungen als üblich und mehr schwere Lungenentzündungen
  • BAG rät Risikopersonen zur Grippeschutzimpfung
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Fabian EberhardStv. Chefredaktor SonntagsBlick

Fieber, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen – gefühlt das halbe Land ist krank. Der Eindruck täuscht nicht: Aktuelle Daten des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zeigen, dass die Zahl der Grippefälle stark ansteigt.

In der ersten Woche des neuen Jahres suchten hochgerechnet fast 13’000 Personen einen Arzt auf wegen einer grippeähnlichen Erkrankung. Das sind doppelt so viele wie noch Mitte Dezember. Ein grosser Teil der Erkrankten leidet an der Influenza, der echten Grippe also, die im Gegensatz zu Erkältungen hohes Fieber und starke Abgeschlagenheit verursacht.

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Besonders heftig wütet die Grippe in der Romandie und im Tessin. Die meisten Fälle pro 100’000 Einwohner meldeten die Kantone Neuenburg, Genf, Waadt und Wallis. Experten erwarten den Höhepunkt der Influenzasaison für Ende Januar oder Anfang Februar.

Neben Grippe kursieren RSV und Covid

Doch nicht nur die Grippe macht der Schweiz zu schaffen, auch Erkältungen und RS-Viren zirkulieren auf hohem Niveau. Letztere lösen Pfnüsel und Husten aus, vor allem bei Kleinkindern kann die Erkrankung schwer verlaufen. Die winterliche Covid-Welle hingegen scheint ihren Höhepunkt überschritten zu haben.

Dass in dieser Jahreszeit viele das Bett hüten, ist nicht aussergewöhnlich. Zwei Dinge fallen in diesem Winter allerdings auf: Apotheken melden hartnäckigere Erkältungen als in anderen Jahren. Vor allem der Husten zieht sich bei manchen länger hin als üblich. Und: Spitäler berichten von mehr schweren Lungenentzündungen als sonst, teils auch bei jungen Patientinnen und Patienten.

Walter Zingg, Leitender Arzt für Infektionskrankheiten und Spitalhygiene am Unispital Zürich, sagt: «Es handelt sich vor allem um bakterielle Infektionen auf dem Boden einer Grippe.» Zwar habe die Gesamtzahl der Lungenentzündungen mit Pneumokokken-Bakterien nicht zugenommen, man beobachte in diesem Winter aber «ungewöhnlich viele schwere Infektionen».

BAG rät Risikogruppen zur Impfung

Ansonsten bewege sich die Grippesaison in etwa auf gleichem Niveau wie zum Jahreswechsel 2023/24. Das Unispital erwarte aber eine weitere Zunahme der Fälle im Januar.

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Das BAG rät Menschen ab 65, schwangeren Frauen und Vorerkrankten zu einer Grippeimpfung. Diese sollte idealerweise jedoch zum Start der Grippesaison gemacht werden. Darüber hinaus helfen die bekannten Vorsichtsmassnahmen aus der Covid-Pandemie: regelmässiges Händewaschen, das Tragen einer Maske und bei Symptomen zu Hause bleiben.

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