Auslöser für Erkältung und Grippe
Welche Viren dich krank machen

Wenn die Nase läuft und der Hals kratzt, ist oft ein Virus am Werk. Ein Blick auf die häufigsten Erkältungsviren und ihre Besonderheiten.
Publiziert: 19.11.2024 um 18:11 Uhr
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In der kälteren Jahreszeit haben Taschentücher und Nasensprays Hochsaison.
Foto: IMAGO/Lobeca

Auf einen Blick

  • Rhinoviren sind die häufigsten Erkältungsauslöser
  • RSV kann bei Kleinkindern schwere Atemwegserkrankungen verursachen
  • Coronaviren machen 10-15 Prozent der Erkältungen aus
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sandra MeierJournalistin News
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Rhinoviren

Ansteckung: Das Rhinovirus gilt als der «Erkältungsweltmeister» in Sachen Anstecker. Mit etwa 30 bis 50 Prozent ist es der häufigste Auslöser für Erkältungen. Schon eine kleine Menge von Viren reicht aus, um jemanden anzustecken. Die Inkubationszeit beträgt nur 1 bis 3 Tage. Rhinoviren verbreiten sich leicht durch Tröpfcheninfektion – also durch Husten, Niesen oder direkten Kontakt mit kontaminierten Oberflächen. 

Symptome: Halsschmerzen, laufende Nase, Husten, Niesen, Kopfschmerzen, auch leichtes Fieber möglich.

Besonderheit: Sie sind ansteckender als andere Viren und weniger temperaturanfällig. Heisst: Sie breiten sich auch während der Übergangszeit aus. Rhinoviren gedeihen am besten bei milden Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad. Das Rhinovirus tritt vor allem in den Herbst- und Frühlingsmonaten vermehrt auf. 

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Coronaviren

Ansteckung: Sie machen etwa 10 bis 15 Prozent der Erkältungen aus und verbreiten sich über Tröpfcheninfektionen. Die Inkubationszeit beträgt in der Regel 2 bis 5 Tage, kann aber bis zu 14 Tage dauern. Die klassischen Coronaviren, die Erkältungen auslösen, sind am häufigsten in den Winter- und frühen Frühlingsmonaten aktiv, ähnlich wie Influenza- und andere Atemwegsviren. Coronaviren zeigen saisonale Spitzen, die mit Kälteperioden korrelieren, in denen Menschen vermehrt in geschlossenen Räumen zusammenkommen und so das Risiko einer Verbreitung erhöht ist.

Symptome: Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, Fieber und in einigen Fällen Magen-Darm-Symptome.

Besonderheit: Coronaviren können sowohl harmlos Erkältungssymptome als auch schwere Krankheiten hervorrufen. Sie besitzen eine hohe Anpassungsfähigkeit durch Mutationen und Bildungsstrukturen, die sie einzigartig innerhalb der Gruppe der Erkältungsviren machen.

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Adenoviren

Ansteckung: Adenoviren sind weniger häufig als Rhinoviren und Coronaviren, der Anteil aller Erkältungen liegt bei etwa 5 Prozent. Hauptsächlich werden sie durch Tröpfcheninfektion, direkten Kontakt oder kontaminierten Oberflächen verbreitet. Manchmal auch durch fäkal-orale Übertragung. Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 14 Tage – je nach Typ und Art der Infektion.

Symptome: Fieber, Halsschmerzen, laufende Nase, Husten, Augentränen (Konjunktivitis) und Magen-Darm-Symptome.

Besonderheit: Adenoviren sind vielseitig und robust, da sie unterschiedliche Organe befallen und das ganze Jahr über aktiv sein können. Ihre Fähigkeit, sowohl Atemwegsinfektionen als auch andere Erkrankungen wie Bindehautentzündungen und Magen-Darm-Probleme zu verursachen, macht sie besonders. Der Erreger zeichnet sich durch eine sehr hohe Umweltresistenz aus. Bei Zimmertemperatur ist er über Wochen infektiös.

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Respiratorische Synzytialviren (RSV)

Ansteckung: Wird auch durch Tröpfcheninfektion übertragen. Das Virus hat eine relativ kurze Inkubationszeit (2-8 Tage), was bedeutet, dass eine Infektion schnell auf andere übertragen werden kann. RSV machen zwar nur einen kleinen, aber dennoch bedeutenden Anteil der Erkältungen aus. RSV tritt hauptsächlich in den Winter- und Frühjahrsmonaten auf, besonders in den kälteren Monaten zwischen November und März.

Symptome: Husten, Nasenverstopfung, Schnupfen, Keuchen und in schweren Fällen Atemnot und Lungenentzündung. 

Besonderheit: Das RSV ist insbesondere bei Kleinkindern, Säuglingen und älteren Erwachsenen ein ernstzunehmender Erreger. Bei diesen Gruppen kann das Virus zu schweren Atemwegserkrankungen führen, wie Bronchiolitis und Pneumonie. Dies unterscheidet RSV von den meisten anderen Erkältungsviren, die in der Regel mildere Symptome hervorrufen. Ein einzigartiges Merkmal von RSV ist seine Fähigkeit, Zellen miteinander zu fusionieren, um Synzytien zu bilden. Dies erleichtert die Ausbreitung des Virus in den Atemwegen und ist der Ursprung des Namens des Virus (Synzytium = verschmolzene Zellen).

Diese Viren lösen die Grippe aus

Im Gegensatz zu Erkältungen sind für die Grippe nur Influenzaviren verantwortlich. Die Inkubationszeit beträgt im Durchschnitt etwa zwei Tage. Drei Haupttypen werden unterschieden:

  • Influenzavirus A: Sie sind die aggressivsten Grippeviren und verursachen auch die schwersten Grippeausbrüche. Da sich die Gene der Viren verändern und neu kombinieren können, birgt das Virus auch die Gefahr neuer, potenziell gefährlicher Varianten. Die Übertragung zwischen Spezies begünstigt genetische Veränderungen und führt zu neuen Virusstämmen. So entstand etwa die Schweinegrippe. Auch die Spanische Grippe ist auf das Influenzavirus A zurückzuführen.
  • Influenzavirus B: Auch sie können saisonale Grippewellen verursachen, die Symptome treten aber meist etwas milder auf. Zudem betreffen Influenza-B-Viren nur den Menschen, sind also weniger pandemiegefährlich.
  • Influenzavirus C: Diese Viren sind selten und verursachen in der Regel nur milde Atemwegserkrankungen, die einer Erkältung ähneln.
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