Auf einen Blick
- Corona-Fälle in der Schweiz steigen wieder an
- Ältere Menschen sind besonders von Corona betroffen
- Der Kanton Jura hat die höchste Inzidenz
- KP.3 ist die dominierende Corona-Variante mit milden Symptomen
- Hände gründlich waschen und Abstand halten zum Schutz
Es geht wieder los und es trifft so gut wie jeden: Kopfschmerzen, dicke Nase und Husten. Egal, ob im Tram oder bei der Arbeit. Taschentücher sind bei vielen aktuell der ständige Begleiter. Plötzlich sind wieder viele krank. Kein Wunder: Die Corona-Massnahmen von damals sind passé. Und das freut Viren und Bakterien. Darunter auch die Corona-Varianten. Sie lassen aktuell die Zahlen in die Höhe schnellen. Aber wie ist die Corona-Lage in der Schweiz überhaupt? Und welche Varianten gibt es aktuell? Eine Übersicht.
Wie viele Corona-Infizierte gibt es in der Schweiz?
In der Woche zwischen dem 14. Oktober und dem 20. Oktober wurden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) 1254 Fälle gemeldet. Das klingt jetzt nicht mehr viel. Schliesslich waren es vor zwei Jahren um die Zeit mehr als 31'000 Infizierte. Aber zum Vergleich: Ende Mai dieses Jahres wurde nur 151 Fälle registriert. Und: Inzwischen wird kaum noch auf Corona getestet. Die zahlreichen Testzentren sind verschwunden. Kaum jemand lässt sich bei einem Schnupfen oder Husten noch testen. Die Dunkelziffer der Corona-Infizierten in der Schweiz dürfte also viel höher liegen.
Ein Blick auf die Zahlen vom BAG zeigt: Gerade ältere Menschen trifft Corona. Während es kaum Infizierte unter den Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen gibt, sind es insbesondere Menschen über 65 Jahre, die betroffen sind.
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Muss ich mich jetzt impfen lassen?
Nein und ja. Das BAG schreibt dazu: «Allen Personen unter 65 Jahren ohne Risikofaktoren wird im Herbst/Winter keine Covid-19-Impfung empfohlen. Das Risiko einer schweren Erkrankung ist für Personen in dieser Gruppe sehr gering. Für sie bietet die Impfung einen geringen und kurzzeitigen Schutz vor Infektionen mit milder Erkrankung.»
Menschen mit einem schwachen Immunsystem, wie zum Beispiel ältere Personen, sollten sich Gedanken über eine Impfung machen. Dazu zählen auch Schwangere. Das BAG empfiehlt hierzu: «Die Impfung kann im Einzelfall sinnvoll sein, denn sie verbessert den Schutz vor schwerer Erkrankung für mehrere Monate. Bei den aktuellen Virusvarianten ist das Risiko von Schwangerschaftskomplikationen oder einer Frühgeburt infolge einer Infektion geringer als bei vorangehenden Varianten.»
Welche Nebenwirkungen können auftreten nach einer Impfung
«Bei jeder Impfung kann es Nebenwirkungen geben. Meistens sind sie schwach bis moderat und schnell vorbei», schreibt das BAG. Oftmals kann es zu Rötungen, Schwellungen oder Schmerzen an der Einstichstelle kommen. Auch Müdigkeit und Kopfschmerzen sind möglich. Sehr selten treten auch schwere Nebenwirkungen auf. Das BAG hierzu: «So kann es zum Beispiel bei einzelnen Personen direkt nach einer Impfung zu einer schweren allergischen Reaktion kommen. Sie äussert sich durch eine starke Schwellung, Rötung, mit Juckreiz oder Atemnot. In sehr seltenen Fällen wurden innerhalb von 14 Tagen nach der Impfung Entzündungen des Herzmuskels oder des Herzbeutels beobachtet, die meist mild waren und gut behandelt werden konnten. Typische Symptome einer Herzmuskel-Entzündung sind Brustschmerzen, Atemnot und starkes Herzklopfen, meist innerhalb von 2 Wochen nach der Impfung.»
Sobald solche schweren Nebenwirkungen auftreten, sollte man sich an einen Arzt wenden. Gleichzeitig betont das BAG aber auch: «Gesundheitsprobleme können jederzeit auftreten, manchmal auch direkt nach einer Impfung. Das bedeutet nicht, dass sie eine Folge der Impfung sein müssen.»
Welche Kantone sind besonders betroffen?
Mit Hinblick auf die Grösse der Kantone sieht es im Wallis mit 28,55 Fällen auf 100'000 Einwohner und im Tessin mit 27,68 auf 100'000 Einwohner übel aus. Spitzenreiter ist allerdings der Kanton Jura mit 36,55 Fällen auf 100'000 Einwohner.
Welche Corona-Varianten kursieren gerade?
Durch die Viruslast im Abwasser lässt sich nachweisen, welche Varianten uns gerade krank machen.
Unangefochten auf Platz 1 steht dabei KP.3. Die Variante weist Mutationen auf, die unsere Immunabwehr besser umgehen können. Schon im Sommer sorgte die Variante für die ein oder andere Rotznase. Immerhin: Die Variante sorgt meistens für milde Symptome.
Auf Platz 2 landet die XEC-Variante, eine Untervariante von Omikron. Seit Juni ist die neue Coronavariante XEC auf dem Vormarsch. Sie wurde erstmals in Deutschland entdeckt und breitet sich schnell aus – vor allem in Europa.
Auf Platz 3 befindet sich KP.2 und am Ende schliesslich JN.1. Alle Varianten lösen eher milde Symptome aus, die Verläufe sind in der Regel weniger schwer.
Auf welche Symptome muss ich achten?
Ohne sich testen zu lassen, ist es praktisch unmöglich zu sagen, ob man Corona hat oder nicht, da die Symptome unspezifisch sind. Zu den häufigsten Krankheitssymptomen zählen laut dem BAG «Husten, Erschöpfung, Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Schnupfen und Halsschmerzen». Wer seinen Geruch- oder Geschmackssinn verliert, hat sehr wahrscheinlich Corona. Aber auch hier gilt: Erst ein Test bringt Gewissheit.
Wichtig: «Während man Symptome hat, ist man am ansteckendsten», so das BAG.
Wie kann ich mich schützen?
Grundsätzlich gilt: Wer krank ist, sollte den Kontakt mit anderen, so gut es geht, vermeiden. Das bedeutet: zu Hause bleiben! Und wer versuchen möchte, den Viren auszuweichen, sollte Abstand halten. In manchen Fällen ist auch eine Maske sinnvoll. Wie zum Beispiel im Tram, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen. Ausserdem wichtig: Regelmässig Hände waschen – und zwar gründlich. Kurz Seife auf die Hände und Wasser drüber laufenlassen, reicht da nicht. Das Händewaschen sollte 20 bis 30 Sekunden dauern. Und dabei jede Partie der Hände gut einschäumen: Innenfläche, Daumen, Finger, Zwischenräume.