Trotz steigender Zahlen
Jetzt ist es schwieriger, die Covid-Impfung zu erhalten

Die Corona-Fallzahlen steigen wieder. Seit dem Sommer übernimmt der Bund allerdings keine Impfungen mehr. Mit Konsequenzen: Es ist schwieriger geworden, einen Pieks zu erhalten.
Publiziert: 09.10.2024 um 12:17 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2024 um 12:43 Uhr
Seit diesem Sommer übernimmt der Bund die Corona-Impfung nicht mehr. Seither ist es schwieriger, den Pieks zu erhalten.
Foto: LAURENT GILLIERON

Auf einen Blick

  • Covid-Infektionen steigen im Herbst an
  • Seit 1. Juli übernimmt der Bund die Kosten für die Impfungen nicht mehr
  • Hausärzte und Apotheken entscheiden selbst, ob sie die Impfungen anbieten
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Céline ZahnoRedaktorin Politik

Der Herbst ist da und die Covid-Infektionen steigen an. Das dürfte auch so bleiben: Es stehen Grossanlässe an, wie die Olma und Oktoberfeste, man trifft sich vermehrt in Innenräumen, und die Impfung liegt bei vielen Personen schon einige Jahre zurück.

Der Bund empfiehlt besonders gefährdeten Personen deshalb ab Herbst oder Winter eine erneute Impfung, um schwere Verläufe zu vermeiden. Dazu zählen Personen ab 65 Jahren, solche mit einer chronischen Krankheit oder mit Trisomie 21. Schwangere können nach individueller Abklärung eine Impfung erhalten.

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Kantone haben wenig Überblick

Das ist allerdings gar nicht so einfach. Denn seit dem 1. Juli wurden die Covid-Impfungen behandelt wie alle anderen auch. Der Bund übernimmt die Kosten nicht mehr, Arztpraxen, Apotheker und Spitäler müssen die Stoffe direkt bei den Grosshändlern bestellen.

Darum haben Gesundheitsämter wenig Überblick über die Verfügbarkeiten in ihrem Kanton. Die meisten verweisen auf Hausärzte und Apotheken. «Wenn das Gespräch mit der Hausärztin oder dem Apotheker nicht weitergeholfen hat, muss man nach einem anderen Anbieter suchen», hiesst es etwa beim Kanton Luzern auf Anfrage.

Nicht alle Hausarztpraxen impfen

Auch viele andere Kantone betonen auf Anfrage von Blick: Der Entscheid, eine Impfung anzubieten, liegt bei Apotheken und Hausärzten alleine. Und viele Hausarztpraxen könnten sich etwa aus Kapazitätsgründen dagegen entscheiden, so Reto Wiesli, Geschäftsführer des Verbands Haus- und Kinderärzte Schweiz. Es gebe schlicht zu wenig Hausärzte. 

Die Praxen dürften sich auch finanzielle Überlegungen machen: Da die Haltbarkeit der Impfstoffe beschränkt ist, wird die Impfung nur angeboten, wenn eine entsprechende Nachfrage besteht, so Isabel Gherbal von Medbase. Das Unternehmen bietet verschiedene Gesundheitsdienstleistungen an. Sie dürften sich also zweimal überlegen, ob sie das Risiko eingehen sollen. 

Teuer in den Apotheken

Trotzdem: Wiesli empfiehlt allen Impfwilligen, sich an den behandelnden Arzt oder die behandelnde Ärztin zu wenden. Wenn man ein Risikopatient oder eine Risikopatientin sei, dann werde man im Normalfall auch eine Impfung erhalten. Oder zumindest Auskunft erhalten, welche anderen Praxen oder Apotheken die Impfung anbieten.

In den Apotheken gilt allerdings: Auch Personen mit erhöhtem Risiko müssen die Impfung selbst bezahlen. Eine Dosis kostet rund 100 Franken. Nur in den Hausarztpraxen können die Kosten über die Krankenkasse abgerechnet werden. Und das dürfen auch nur besonders gefährdete Personen. Alle anderen müssen die Impfung selbst bezahlen, egal ob bei Hausärzten oder in Apotheken.

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