Dicht gedrängt im Zug, Schulter an Schulter im Büro, zusammengepfercht in der Gondel. Es ist Grippezeit – und überall droht Ansteckung?
Doch welcher Pfnüsel ist wie lange übertragbar? Der Pressedienst des Universitätsspital Lausanne sagt, dass eine mit einem Atemwegsvirus infizierte Person 24 Stunden vor Beginn der Symptome und 3 bis 5 Tage nach deren Abklingen ansteckend ist. Bei Kleinkindern, älteren oder immunsupprimierten Personen kann die Dauer der Ansteckungsfähigkeit mit 7 bis 10 Tagen höher sein. Bei stark immunsupprimierten Personen kann diese Zahl noch höher sein.
Doch bei gewissen Krankheiten gelten andere Regeln. Wir erklären dir, welche:
Covid
Das Bundesamt für Gesundheit schätzt, dass Personen, die mit Covid infiziert sind, zwei Tage vor dem Auftreten von Symptomen ansteckend werden: «Im Allgemeinen werden Personen drei bis vier Tage nach ihrer Infektion krank, sind aber bereits zwei Tage früher ansteckend, bevor sie überhaupt wissen, dass sie das Virus haben», heisst es auf der Website des BAG.
Zu den häufigsten Symptomen gehören Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns, Husten, starke Müdigkeit, Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen.
Erkältung
Die Informationen des Uni-Spitals Lausanne gelten auch für die ganz normale Erkältung, deren Ansteckungsfähigkeit bereits einige Tage vor den ersten Halsschmerzen beginnt. Wie auch auf der Website des britischen Gesundheitsdienstes (NHS) zu lesen ist, sinkt das Risiko, die Krankheit zu verbreiten, nach dem Abklingen der Symptome allmählich.
Viele Menschen können jedoch noch bis zu zwei Wochen nach der Erkrankung leicht ansteckend sein. Das Risiko ist in den ersten drei Tagen der Erkrankung am höchsten.
Die Grippe
Laut dem britischen NHS ist eine Grippe einen Tag vor dem Auftreten der ersten Symptome ansteckend und kann bis zu fünf bis sieben Tage nach deren Abklingen ansteckend bleiben. Wie bei allen Atemwegsviren bleiben Kinder und immungeschwächte Personen länger ansteckend.
Wie Hervé Spechbach, stellvertretender Leiter der ambulanten Notaufnahme des Universitätsspitals Genf, in einem Artikel über die typischen Symptome der verschiedenen Viren erklärte, kann eine Grippe für bestimmte Gruppen spezielle Schutzmassnahmen nötig machen: «Ein Test und eine Behandlung können ab 65 Jahren angezeigt sein. Dasselbe gilt für Personen, die immunsupprimiert sind oder sich einer Chemotherapie unterziehen. In diesen Fällen sind Impfungen und Präventionsmassnahmen sehr wichtig, z. B. Handhygiene und das Tragen eines Mundschutzes in geschlossenen Räumen.»