Auf einen Blick
Husten, eine verstopfte Nase und Gliederschmerzen: Sobald die Temperaturen sinken, leiden wir wieder häufiger an Virusinfekten. Es gibt aber Mittel und Wege, mit denen wir die Abwehr in den kalten Monaten stärken können, damit uns nicht jeder Krankheitserreger flachlegt. Ärztinnen und Apotheker – also die Berufsgruppe, die den Viren im Alltag am häufigsten ausgesetzt ist – teilen ihre Tipps und Tricks.
Leo Grossrubatscher, Apotheker aus Zürich
«Ich lasse mich bei uns in der Apotheke unkompliziert impfen. Die Impfung reduziert das Risiko deutlich, an der saisonalen Grippe zu erkranken und schwere Verläufe durchzumachen. Ausserdem schaue ich, dass ich regelmässig Sport treibe und mich gesund ernähre. Sind in meinem Umfeld viele Menschen krank, nehme ich kurzzeitig hoch dosiert Zink ein und achte darauf, dass ich mir regelmässig gut die Hände wasche. Sollte ich in den Wintermonaten mal öfter krank sein, nehme ich neben Zink noch Selen, Vitamin C und Sonnenhutextrakt ein. Diese Kombination kann das Immunsystem stärken. Nicht für alle geeignet – zum Beispiel für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen – für mich aber eine angenehme Abwechslung, ist das Eisbaden im kalten Zürisee.»
Samantha Megel, Apothekerin aus Bern
«Um das Immunsystem zu stärken, können verschiedene Massnahmen ergriffen werden. Ich halte meine Schleimhäute im Winter feucht, indem ich für ausreichende Luftfeuchtigkeit im Raum sorge, mit Kochsalzlösung inhaliere und auf eine adäquate Flüssigkeitszufuhr achte. Zudem stärke ich mein Immunsystem, indem ich mich ausgewogen ernähre, Stress vermeide und mich gegen die saisonale Grippe impfen lasse.»
Silja Schäfer, Ernährungsmedizinerin aus Deutschland
«Als Ernährungsmedizinerin lege ich im Winter besonderen Wert auf meine tägliche Nahrungsaufnahme. Gerade im Winter sind Nahrungsmittel mit Vitamin C für die Stärkung meines Immunsystems besonders wichtig. Mit regionalen Produkten wie Blumen-, Weiss-, Spitz- oder Grünkohl, Broccoli und Nüsslisalat kann ich für meine Gesundheit und die Umwelt punkten. Dabei gilt es zu beachten, dass Vitamin C innerhalb weniger Stunden vom Körper verwertet wird. Deshalb: bitte über den Tag verteilt Vitamin C konsumieren (vielleicht ergänzt durch regionale Apfelsorten, Paprika oder andere Vitamin-C-Lieferanten). Zum regelmässigen Verzehr von Vitamin C ist auch die kontinuierliche Flüssigkeitsaufnahme wichtig, um meine erste Abwehrbarriere gegen Krankheitserreger – die Schleimhäute – feucht und damit funktionstüchtig zu halten. Ergänzend nehme ich täglich Vitamin D als Supplement (nach Labortest) ein. Denn Vitamin D kann ich im Winter leider nicht ausreichend über die Ernährung abdecken.»