Jacqueline Fehr greift durch
Staatsanwaltschaften sollen Missbräuche in katholischer Kirche aufarbeiten

Die Zürcher Justizdirektorin Jacqueline Fehr (SP) hat eine strafrechtliche Aufarbeitung der Missbrauchsfälle bei der katholischen Kirche gefordert. Sie hat der Staatsanwaltschaft einen entsprechenden Auftrag gegeben.
Publiziert: 20.09.2023 um 13:44 Uhr
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Aktualisiert: 20.09.2023 um 15:22 Uhr
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Die Zürcher Justizdirektorin Jacqueline Fehr fordert schweizweit eine Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche.
Foto: Keystone

Nach ihrem Interview im SonntagsBlick macht Jaqueline Fehr (60) ernst. Die Zürcher Staatsanwaltschaft soll nun mit den Kollegen aus den anderen Kantonen Vorschläge ausarbeiten, wie eine solche Untersuchung aussehen könnte, sagte Fehr in der Sendung «Rendez-vous» von Radio SRF1.

Fehr sagte, der Churer Bischof Joseph Bonnemain, der bei der Kirche für die Aufarbeitung zuständig ist, habe zugesagt, Kontakt mit dem Chef der Zürcher Staatsanwaltschaft aufzunehmen.

Ob die Fälle noch strafrechtliche Konsequenzen haben werden, ist fraglich. Viele dürften verjährt sein. Ziel müsse aber sein, dass solche Fälle in der katholischen Kirche in Zukunft nicht mehr vorkommen, sagte die Zürcher Justizdirektorin. Auch stelle sich die Frage, ob und wie vertuscht wurde.

Katholische Kleriker und Ordensangehörige haben in der Schweiz in den vergangenen 70 Jahren mindestens 1002 Fälle von sexuellem Missbrauch begangen. Das zeigt die erste Analyse von Geheimarchiven römisch-katholischer Institutionen durch Historikerinnen und Historiker der Universität Zürich (UZH). (jwg)

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