Skandalöse Corona-Aussage von Myriam Fasani-Horath
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Emotionale Debatte:Skandalöse Corona-Aussage von Myriam Fasani-Horath

«Sie erzählen von A bis Z nur Stuss!»
Bündner Politikerin kassiert Anpfiff für Impf-Fake-News

Der Bündner Grosse Rat hat in seiner Sitzung über die Corona-Lage diskutiert. Dabei fiel die Politikerin Myriam Fasani-Horath mit kruden Falschtheorien zur Impfung auf. Ihr Kollege Conradin Caviezel hat sie dafür scharf kritisiert.
Publiziert: 10.12.2021 um 16:51 Uhr
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Aktualisiert: 10.12.2021 um 20:49 Uhr
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Die Bündner Grossrätin Myriam Fasani-Horath sorgte bei einer Sitzung am Mittwoch mit ihrer Aussage für Kopfschütteln.
Foto: Screenshot RTR

In der Grossratssitzung des Kantons Graubündens ging es am Mittwoch bei der Besprechung der Corona-Lage hitzig zu und her. Myriam Fasani-Horath, parteilose Vertreterin des Misox, behauptete vor laufenden Kameras, es sei wahrscheinlicher, eine tödliche Nebenwirkung nach einer Covid-Impfung zu bekommen, als an Corona zu sterben.

«Die aktuellen Zahlen bestätigen, dass der tödliche Ausgang von Covid-Impfnebenwirkungen zehnmal grösser ist als das Infektions-Sterberisiko. Das heisst, wir setzen uns einem zehnmal grösseren Risiko aus, an der Impfung zu sterben als an Corona», sagte Fasani-Horath in der Sitzung, die in der RTR-Sendung «Telesguard» thematisiert wurde.

Daraufhin platzte Conradin Caviezel (SP) der Kragen. «Frau Kollegin Fasani, Sie erzählen von A bis Z nur Stuss! Anders kann man es nicht sagen», antwortete der Grossrat empört. «Sie kommen mit irgendwelchen Zahlen, die komplett der weltweiten Wissenschaft widersprechen. Und was ich Ihnen sagen muss, Frau Fasani: Sie verursachen mit solchen Aussagen Leid, Schmerz und Tod!»

Rund 10'000 Meldungen – bei über 11 Mio. Impfungen

Wie die «Engadiner Post» berichtet, hat auch die grosse Mehrheit des Rates Vertrauen in die Impfung im Kampf gegen die Pandemie. «Das beste Mittel ist die Impfung», sagte der Bündner Gesundheitsdirektor Peter Peyer (SP). Auf den Intensivstationen liegen grösstenteils Ungeimpfte.

Woher Fasani ihre Zahlen nimmt, erläutert sie nicht. Fakt ist jedoch, dass es in der Schweiz keinen Todesfall gibt, der in direktem Zusammenhang mit der Corona-Impfung steht. Nach Angaben von Swissmedic wurden zwischen dem 1. Januar und dem 23. November insgesamt 10'386 Meldungen über vermutete unerwünschte Nebenwirkungen ausgewertet. In diesem Zeitraum wurden 11'718'358 Impfdosen verabreicht.

65 Prozent der gemeldeten Fälle waren nicht schwerwiegend. In 159 der 3630 schwerwiegenden Fälle sind Personen in unterschiedlichem zeitlichen Abstand zur Impfung gestorben. Trotz einer zeitlichen Assoziation gibt es in keinem Fall konkrete Hinweise, dass die Impfung die Ursache für den Todesfall war, schreibt Swissmedic. Gleichzeitig sind bisher über 11'000 Personen in der Schweiz am Coronavirus gestorben. Das heisst, das Risiko an Corona zu sterben liegt deutlich über dem Risiko, eine Impfnebenwirkung zu erleiden und noch deutlicher über dem Risiko einer schweren Impfnebenwirkung.

Maskenträger sollen «verwirrt» sein

Fasani hat bereits in der Vergangenheit gegen die Impfung gewettert und sich auch für ein Ende der Maskenpflicht an Schulen ausgesprochen. Sie behauptete, die Maske verursache Kopfschmerzen und führe zu Konzentrationsschwierigkeiten. Als weitere angebliche Folgen nannte sie «Verwirrtheit», «Hautrötungen» und sogar «Herzstillstand».

Ebenfalls Dinge, die so nie belegt werden konnten. Die Maske wirkt sich nicht negativ auf unseren Körper aus. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie der Technischen Universität Berlin. Die Teilnehmer konnten eine Stresssituation mit und ohne Maske gleich gut meistern. (man)

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