Es ist eine Kampfansage. «Fuck WEF», schreiben die Klimaaktivisten des Kollektivs «Strike WEF» auf Instagram, die jährlich anlässlich des World Economic Forums (WEF) in Davos protestieren. Nicht nur der gigantische CO2-Ausstoss ist ihnen ein Dorn im Auge, den die geladene Elite durch die Anreise in ihren Privatjets verursacht. Grundsätzlich sei es schlimm, dass jenen eine Plattform gegeben werde, die «für viele Probleme unserer Zeit» verantwortlich seien.
Die Klimaaktivisten reden von einem «Mangel an Demokratie» und dem «fehlenden Willen», etablierte Wirtschaftskonzepte und Werte neu zu gestalten – das verhindere den Wandel zu einer nachhaltigen, gerechten Welt.
Am Samstag und Sonntag gehen die Aktivisten auf eine bewilligte Streikwanderung. Auf ihrer Internetseite stellen sie klar, dass es Regeln für alle Teilnehmer gibt. Keine Gewalt und keine Sachbeschädigung. «Unsere Wanderung soll ein Bild der Vielfalt, Kreativität und Offenheit vermitteln.» In einem Flashmob wird es auch kreative Theater und eine Clownerie geben, wie es in den sozialen Medien heisst. Zudem warten die Aktivisten mit einer Musikbox auf, und sie zeichnen mit Strassenkreide.
Auch Politiker gehen auf die Strasse
Und das ist nicht die einzige Demo. Die Juso Graubünden wird am Wochenende ebenfalls protestieren. Die «Südostschweiz» hatte bereits über ein entsprechendes Gesuch bei den lokalen Behörden berichtet, wonach die Jungpolitiker auf dem Davoser Rathausplatz eine Kundgebung abhalten wollen. Wie der Kanton Graubünden gegenüber Blick auf Anfrage nun mitteilt, ist diese bewilligt worden.
André Kraske von der Stabsstelle des WEF-Ausschusses der Bündner Regierung sagt, man habe weitere Aktionen wie etwa eine Fotoausstellung bewilligt. Auf die Kundgebungen wäre man indes vorbereitet. «Die Kantonspolizei Graubünden und ihre Partner sorgen für die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher.»
Die Armee wird zugegen sein
Rund 3000 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft werden dieses Jahr am Davoser WEF erwartet. Zwischen 200 und 300 von ihnen sind völkerrechtlich geschützte Staatsoberhäupter, Minister und Vertreter internationaler Organisationen. Die Schweiz ist per Gesetz verpflichtet, deren Schutz zu gewährleisten.
Die Bündner Polizei erhält Unterstützung von der Armee. Den Grossteil der Kosten für die Sicherheitsvorkehrungen tragen Kanton und Gemeinde. Rund neun Millionen fallen allein für den Polizeischutz an. Der Bund unterstützt mit jährlich 2,55 Millionen. (tva)