Die Freiheitstrychler haben seit Ausbruch der Pandemie auf Corona-Demos mit ihrem Glockengeläut lautstark von sich reden gemacht. Nun haben sich die Massnahmengegner mit dem Ukraine-Krieg ein neues Themenfeld ausgesucht. Dabei unterstützen sie nicht etwa das überfallene Land – sondern Russlands Präsidenten Wladimir Putin (70).
Bei der Münchner Sicherheitskonferenz nahmen die Corona-Skeptiker an einer Anti-Nato-Demonstration teil. Weil das Hotel Bayerischer Hof abgeriegelt war, versammelten sich die Trychler am Odeonsplatz mit anderen Putin-Freunden zu einer prorussischen Demonstration. Bei dem Aufmarsch trugen die Mitglieder der Gruppe ihre traditionellen Sennenkutten – mit Extra-Ansteckbutton. Darauf ist eine russische Flagge zu sehen – und die Botschaft «Ich bin nicht im Krieg mit Russland».
Harris nennt Russen «Kriegsverbrecher»
Beim Spitzentreffen zur Sicherheitspolitik waren in der vergangenen Woche mindestens 40 Staats- und Regierungschefs in der deutschen Stadt zusammengekommen. Im Zentrum des Treffens stand die Frage, welche Hilfen die Ukraine benötigt.
US-Vizepräsidentin Kamala Harris (58) nannte die Russen während der Konferenz «Kriegsverbrecher». EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (64) und der britische Premier Rishi Sunak (42) forderten eine «Verdoppelung» der militärischen und wirtschaftlichen Hilfen für die Ukraine.
Die Schweizer Protestgruppe scheint Meinung der internationalen Spitzenpolitik nicht zu teilen. Sie verurteilen, die «zunehmende Eskalation durch das Nato-Kriegsbündnis hinter der Selenski-Regierung». Ihre Protestaktion hingegen feierten die Freiheitstrychler auf Telegram richtiggehend ab: «Super! Es werden mehr! Für eine friedliche Beilegung des Konflikts!»
«Hochnotpeinlich und beschämend»
Auf Twitter erntete die Aktion der Schweizer hingegen viel Kritik und Spott. Dort verbreitete sich ein Video, das bisher 280'000-mal angesehen worden ist. «Arme Münchner», schreibt etwa ein User und nennt die Trychler «#Querdeppen». «Von wegen ‹die Schweizer sind neutral in diesem Konflikt›! Die terrorisieren die deutsche Zivilbevölkerung mit Lärm», lautet ein anderer Kommentar.
Ein offenbar aus der Schweiz stammender Twitter-User macht den Deutschen ein unmoralisches Angebot: «Sorry, dass ihr unsere Lärmterroristen ertragen müsst. Wir hätten übrigens nichts dagegen, wenn ihr das Gesindel gleich behalten würdet.» Der Vorstoss bekommt Unterstützung. «Wir wollen sie nicht zurück», schreibt ein anderer Nutzer. Und wieder ein anderer findet sie «hochnotpeinlich und beschämend».
Pädo-Trychler verurteilt
Eine Blick-Anfrage mit Wunsch um Stellungnahme liessen die Freiheitstrychler unbeantwortet. Zuletzt waren sie in die Schlagzeilen geraten, weil ein Schweizer Mitglied der Gruppierung in Österreich Buben missbrauchte und Kinderpornos drehte.
Seit Beginn des Ukraine-Krieges sind Corona-Skeptiker in ganz Europa auf das Thema umgeschwenkt. So waren die Massnahmengegner unter anderem bei Protesten zur Flüchtlings- und Energiepolitik ganz vorne mit dabei.
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