Die Schweizer Bevölkerung hat seit dem Start der Energiespar-Kampagne des Bundes fleissig Strom gespart. Haushalte und Unternehmen verbrauchten im September 13 Prozent weniger im Vergleich zum Durchschnitt der zurückliegenden sieben Jahre.
Die Sparanstrengungen und weitere Massnahmen sorgen für eine gewisse Entspannung an der Energiefront. Eine neue Studie im Auftrag des Bundes kommt zum Schluss, dass die Stromversorgungssicherheit der Schweiz im Winter 2022/23 nicht gravierend gefährdet sei. Wobei Versorgungsengpässe je nach Szenario aber nicht ausgeschlossen werden können.
So gibt der Bund denn auch noch keine Entwarnung. Energiesparen ist weiterhin angesagt, wie die «Sonntagszeitung» berichtet. «Der Bund empfiehlt weiterhin, nur auf 20 Grad zu heizen und zu duschen statt zu baden», zitiert der Artikel Marianne Zünd, die Sprecherin des Bundesamts für Energie (BFE). So werde die Sparkampagne den Winter über auch weitergeführt.
Winter 2023/24 im Blick
Die Behörden haben nämlich bereits die Wintersaison 2023/24 im Blick. «Im übernächsten Winter droht ein wesentlich grösserer Gasmangel in Europa», wird Zünd zitiert. Im kommenden Jahr sei «damit zu rechnen, dass das russische Gas von Anfang an wegfällt». Damit werde es in Europa sehr viel schwieriger sein, die Gasspeicher für die kalte Jahreszeit zu füllen. Denn Flüssiggas alleine dürfte nicht ausreichen.
Wie schon die Corona-Pandemie könnte sich also auch die Energie-Krise länger hinziehen als erhofft. (rus)