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Regierungen wappnen sich für Energie-Krise
So sparen die Kantone Strom

Dunkle Schlösser und Strassen, Lift-Verbot oder Plastik-Eisfeld: Kantone und Gemeinden rüsten sich für eine mögliche Energie-Mangellage.
Publiziert: 29.09.2022 um 15:30 Uhr
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Aktualisiert: 29.09.2022 um 17:36 Uhr
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Der Aargauer Regierungsrat Stephan Attiger und weitere Mitglieder der Regierung informierten am Donnerstag über den Stand der Vorbereitungen für eine Energie-Mangellage.
Foto: keystone-sda.ch

Was, wenn der Ernstfall eintritt? Kantone und Gemeinden bereiten auf eine mögliche Strom- oder Gasknappheit vor. Sie entwickeln Notfallszenarien und treffen Massnahmen, um Strom und Gas zu sparen.

Die Aargauer Regierung informierte am Donnerstagnachmittag über den derzeitigen Stand der Planungen und Vorkehrungen der kantonalen Energie-Taskforce. «Aktuell ist die Versorgung der Schweiz mit Gas und Strom sichergestellt», sagte Regierungsrat Stephan Attiger, Vorsteher des Departements Bau, Verkehr und Umwelt. Doch man müsse sich für das bevorstehende Winterhalbjahr wappnen. Die grössten Risiken fasst die Aargauer Regierung mit folgenden Stichworten zusammen: Putin, Petrus sowie die französischen Atomkraftwerke.

Grosse Energiespar-Kampagne

Sobald der Notfallplan des Bundes stehe, will der Aargau dessen Umsetzung in Angriff nehmen. Mitte Oktober soll im Kanton zudem, zusätzlich zu jener des Bundes, eine grosse Energiesparkampagne lanciert werden.

Schon auf Mitte September hat der Kanton Aargau Sofortmassnahmen in Kraft gesetzt. Unter anderem werden die Schlösser und andere Gebäude im Kanton nachts nicht mehr beleuchtet und auch Logos an kantonalen Gebäuden bleiben dunkel. Die Kantonsangestellten müssen sich zudem wärmer anziehen. Geheizt wird in der Verwaltung nur noch auf 18 bis 20 Grad.

Nur noch kaltes Wasser

Andere Kantone haben ganz ähnliche Massnahmen beschlossen oder prüfen diese. Vielerorts wird in Verwaltungsgebäuden diesen Winter weniger geheizt, teilweise fliesst nur noch kaltes Wasser aus den Wasserhahnen im Büro.

Eine weitere Massnahme: Das Abschalten von Aussenbeleuchtung und Strassenlaternen. Der Kanton Zürich überlegt sich, Gebäude wie das Grossmünster in der Nacht nicht mehr anzustrahlen. Schon entschieden wurde gemeinsam mit dem Kanton Schaffhausen, den Rheinfall dunkel zu lassen. Die Strassenbeleuchtung hingegen will Zürich nicht abschalten, auch aus Sicherheitsgründen.

Laternen strahlen weniger hell

Im Kanton Freiburg hingegen sind neu zwischen 23.30 und 5.30 Uhr die Strassenlaternen an Kantonsstrassen ausgeschaltet und die Regierung empfiehlt diese Massnahme auch den Gemeinden auf ihrem Strassennetz. Weiterhin beleuchtet bleiben Fussgängerstreifen. Kantonsangestellte dürfen zudem nicht mehr den Lift benutzen, sondern müssen im Büro die Treppe nehmen – es sei denn, sie sind auf den Lift angewiesen.

Auch der Kanton Thurgau hat beispielsweise beschlossen, Strassenlaternen wenn möglich früher auszuschalten. Zudem wird die Helligkeit der Laternen heruntergefahren. In Basel wurde bereits Anfang September die Beleuchtung in Parkhäusern reduziert.

Keine Weihnachtsbeleuchtung

Der Kanton Bern verzichtet dieses Jahr auf Weihnachtsbeleuchtung, um Strom zu sparen. In der Stadt Bern gelten auch für private Organisatoren von Weihnachtsmärkten Vorgaben. Sie müssen Leuchtreklamen und -ketten spätestens um 24 Uhr abschalten. Ebenfalls Strom sparen lässt sich bei der Eisaufbereitung für die Eisbahn auf dem Bundesplatz. Dieses Jahr werden die «Schlöfler» ihre Runden auf synthetischem Eis aus Hartplastik drehen.

Eine Massnahme musste die Stadt hingegen bereits wieder rückgängig machen: das Abschalten der Aussenbeleuchtung des Berner Münsters. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt hatte nämlich interveniert. Weil der rund 100 Meter hohe Turm in der Anflugschneise des Flughafens Bern-Belp liegt und über kein Warnlicht auf der Turmspitze verfügt, müssen die Scheinwerfer aus Sicherheitsgründen nachts wieder eingeschaltet werden. (lha/sf)

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