Explodierende Krankenkassenprämien, höhere Stromkosten, steigende Mieten, allgemeine Teuerung: Die Schweizer Bevölkerung musste in den letzten Jahren einen happigen Kaufkraftverlust hinnehmen. Das betrifft nicht nur Rentner, sondern auch junge Familien.
So erstaunt es wenig, dass sich beim deutlichen Ja zur 13. AHV-Rente vom vergangenen Sonntag ein Graben zwischen Jung und Alt auftat: Während sich 78 Prozent der über 65-Jährigen für den Rentenzustupf aussprachen, waren es bei den 18- bis 34-Jährigen nur 40 Prozent. Viele befürchten, dass sie zugunsten der älteren Generation bald noch weniger im Portemonnaie haben.
Bürgerliche Allianz will einseitige Belastung verhindern
Sparen, Lohnabzüge, Mehrwert- oder Erbschaftssteuer? Noch ist unklar, wie die 13. AHV-Rente finanziert werden soll. Die zuständige Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider (60) will noch in diesem Jahr einen Entscheid fällen. Eine bürgerliche Allianz aus Jung-Parlamentariern will dabei verhindern, dass die prognostizierten Mehrkosten von vier bis fünf Milliarden Franken einseitig zulasten der jungen Generation gehen.
«Bisher standen bei der Finanzierung der 13. AHV die Lohnabzüge im Fokus» erklärt der Urner Mitte-Nationalrat Simon Stadler (35). Diese Option aber würde vor allem die jüngere Generation oder aber tiefere Einkommensschichten treffen.
Nicht auf Kosten von Familien und Mittelstand
«Eine Finanzierung der 13. AHV-Rente darf nicht einfach schnell über einen Kaufkraftverlust der Familien und des Mittelstandes erfolgen», geben die Nationalratsmitglieder von SVP bis GLP in einem gemeinsamen Vorstoss zu bedenken. Darin fordern sie den Bundesrat auf, aufzuzeigen, wie die Finanzierung «generationengerecht» erfolgen kann.
Denn gerade die Finanzierung der AHV basiere auf einem Generationenvertrag, wonach Junge und Erwerbstätige die Leistungen an die Rentnerinnen und Rentner über das Umlageverfahren finanzieren. Die demografische Entwicklung habe jedoch zur Folge, dass immer weniger arbeitende Menschen immer mehr Rentner finanzieren müssen. «Das muss bei der Finanzierung der 13. AHV-Rente beachtet werden», findet Stadler.
Vom Bundesrat fordern die Jung-Parlamentarier daher einen Bericht, der aufzeigt, welche Auswirkungen eine Erhöhung der Steuern, Abgaben oder des Rentenalters auf die Generationenbilanz hätte. Dabei sei gerade aufzuzeigen, wie viel die verschiedenen Generationen in die AHV einbezahlt haben – und ausbezahlt erhalten sollen. So könne für jede Generation eine Bilanz erstellt werden, was die Be- und Entlastungen für jede Generation transparent aufweisen soll. «Unter dem Strich soll die Rechnung für möglichst viele aufgehen», betont Stadler.