Darum gehts
- Ex-Ruag-Kader unter Verdacht, Firma bei dubiosen Deals geschädigt zu haben
- Bundesanwaltschaft übernimmt Strafuntersuchung von Berner Staatsanwaltschaft
- Möglicher Schaden im hohen zweistelligen Millionenbereich bei Geschäften mit Leopard-Kampfpanzern
Es ist ein Ex-Kader des bundeseigenen Rüstungskonzerns Ruag, der im Verdacht steht, die Firma bei dubiosen Deals mit Panzerteilen um einen zweistelligen Millionenbetrag geschädigt zu haben.
Sie habe die Strafuntersuchung von der Staatsanwaltschaft des Kantons Bern übernommen, bestätigte die Bundesanwaltschaft (BA) am Freitag Berichte der Publikationen von CH-Media. Aktuell liessen sich wegen der erst kürzlich erfolgten Übernahme keine weiteren Angaben machen, fügte die BA an.
Schaden im hohen zweistelligen Millionenbereich
Der Walliser Ex-Kader soll einem Bericht der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) zufolge während Jahren mit seiner Frau und einem deutschen Mittelsmann Armeematerial veruntreut haben. Bei Geschäften mit Leopard-Kampfpanzern kam es gemäss EFK zu einem möglichen Schaden im hohen zweistelligen Millionenbereich.
Dabei soll der Verdächtige einem Zwischenhändler von der Ruag bezahlte Panzer-Ersatzteile zu einem Spottpreis verkauft haben. Die Untersuchung durch eine von der Ruag beauftragte Anwaltskanzlei ist noch nicht abgeschlossen. Die Ruag MRO reichte Ende 2024 gestützt auf die Erkenntnisse der EFK und der Anwaltskanzlei Strafanzeige ein.
Zunächst kündigte der Berner Generalstaatsanwalt Michel-André Fels an, er leite die Strafuntersuchung an. Unterdessen einigten sich die Berner Behörden offenbar mit der BA auf die Übernahme der Untersuchung. Zusammenhängen dürfte das mit der Dimension des Falles, obwohl die BA sich dazu nicht äusserte. Sie verwies indessen auf die Unschuldsvermutung.