«Die Krankenkassen-Prämien sinken um 0,2 Prozent»
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Gesundheitsminister Berset:«Die Krankenkassen-Prämien sinken um 0,2 Prozent»

Erstmals seit 2008
Krankenkassen-Prämien sinken!

Es sind gute Neuigkeiten, die Gesundheitsminister Alain Berset am Dienstag verkündet hat: Erstmals seit vielen Jahren sinken die Krankenkassen-Prämien wieder!
Publiziert: 28.09.2021 um 11:58 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2021 um 16:51 Uhr
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Bundesrat Alain Berset verkündete am Dienstag die Krankenkassenprämien für 2022.
Foto: keystone-sda.ch
Ruedi Studer

Das gabs seit 2008 nicht mehr: Die Krankenkassenprämien sinken! 2022 zahlen die Versicherten im Schnitt 0,2 Prozent weniger für die obligatorische Grundversicherung. Die mittlere Monatsprämie beträgt damit 315.30 Franken.

Und es kommt noch besser: Weil die Krankenkassen nächstes Jahr Reserven im Umfang von 380 Millionen Franken abbauen, sinkt die mittlere Prämie noch weiter, um rund 1,2 Prozent. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) verspricht mit diesen kombinierten Senkungen eine geringere Prämienlast von minus 1,3 Prozent im Jahr 2022.

In Basel-Stadt zahlt man am meisten

Allerdings gibt es Unterschiede. Zum einen nach Alterskategorie: Die mittlere Prämie (ohne Reserveabbau) beträgt für Erwachsene durchschnittlich 373.70 Franken, jene für jugendliche Erwachsene von 19 bis 25 Jahren 263.80 Franken. Die Prämie für Kinder sinkt auf 99.60 Franken.

Die Prämienentwicklung variiert auch unter den Kantonen. In insgesamt zwölf Kantonen steigen die Prämien an: AG, AI, AR, GL, LU, NW, OW, SG, SH, SO, TG, UR. In 14 Kantonen sinkt die Prämienlast: BE, BL, BS, FR, GE, GR, JU, NE, SZ, TI, VD, VS, ZG, ZH.

Am einen Ende findet sich Basel-Stadt, wo die mittlere Prämie um 2,1 Prozent sinkt – allerdings ist sie dort mit rund 410 Franken schweizweit weiterhin am höchsten. Am anderen Ende finden sich Obwalden mit plus 1,4 Prozent und Glarus mit plus 1,1 Prozent. Die tiefste Prämie zahlen – trotz leichtem Anstieg – weiterhin die Appenzell Innerrhoder mit knapp 215 Franken monatlich. Allerdings ist auch hier der Reserveabbau noch nicht berücksichtigt.

Den Prämienrechner des Bundes finden Sie hier.

Droht später der Prämienhammer?

In den letzten zehn Jahren ist die mittlere Prämie im Durchschnitt jährlich um 2,4 Prozent gestiegen, seit 1997 um 3,5 Prozent. Grund für den jetzigen Rückgang sind nicht etwa massiv sinkende Gesundheitskosten, vielmehr dürfen die Versicherer knapper kalkulieren.

Droht später der Prämienhammer? Das möchte Bundesrat Alain Berset (49) verhindern. Die Versicherer haben nämlich aktuell 12,4 Milliarden Franken Reserven auf der hohen Kante. Deutlich mehr als gesetzlich vorgeschrieben. Der Bund macht in seiner Medienmitteilung deshalb klar, «dass der Reserveabbau in den kommenden Jahren fortgesetzt werden muss».

Auch Berset betonte vor den Medien: «Heute sind die Reserven mit über 12 Milliarden Franken zu hoch.» Die gesetzliche Mindestreserve liege bei 6 Milliarden Franken. Die Reserven gehörten den Versicherten, betonte Berset. Einige Krankenkassen hätten dem Bundesamt für Gesundheit schon Programme unterbreitet, um Reserven abzubauen.

Die für das nächste Jahr vorgesehenen 380 Millionen Franken seien nur ein erster Schritt, weitere müssten folgen, machte Berset klar. «Wir wollen einen Prämienschock verhindern.»

Berset: «Ständige Knochenarbeit»

Wichtig sei auch, die Kosten im Griff zu behalten, sagte Gesundheitsminister Berset. «Das ist eine ständige Knochenarbeit!» Aber man sehe jetzt, dass «wir nicht ausgeliefert sind». Man könne sich engagieren und mit Projekten Erfolge erzielen. Etwa mit Kostendämpfungsmassnahmen.

Man müsse das Wachstum auf das medizinisch Notwendige begrenzen, so Berset. Aber man dürfe nicht locker lassen. Dann könne man eine weitere Stabilisierung erreichen. Allerdings müssten sich alle Akteure im Gesundheitswesen dafür engagieren.

Eine stabile Situation sei wichtig, so Berset. Für die Bevölkerung sei es unverständlich, warum es mit den Prämien auf und ab gehe, wieso es mal eine Reduktion und dann wieder eine Explosion gebe.

Deshalb steigen die Krankenkassen-Prämien nicht stark an
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Trotz Corona:Deshalb steigen die Krankenkassen-Prämien nicht stark an
Berset zu Krankenkassenprämien
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