«I can English understand»
Warum Guy Parmelins Englisch heute nicht mehr peinlich ist

«I can English understand», sagte Bundesrat Guy Parmelin einst. Seine bescheidenen Englischkenntnisse sorgten international für Schlagzeilen. Heute beherrscht er die Sprache gut. Wie er das geschafft hat, hat der SVP-Magistrat nun verraten.
Publiziert: 23.01.2025 um 08:21 Uhr
|
Aktualisiert: 23.01.2025 um 10:23 Uhr
1/5
Guy Parmelin (rechts) am WEF in Davos. Hier trifft er Albin Kurti, den Premierminister der Republik Kosovo.
Foto: Keystone

Auf einen Blick

  • Vor fast 10 Jahren sorgte Guy Parmelins Englisch für internationales Aufsehen
  • Guy Parmelin verbessert sein Englisch für internationale Auftritte
  • Parmelin behilft sich auch mit spezieller Lektüre
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
SvenAltermatt02 (1).jpg
Sven AltermattCo-Ressortleiter Politik

Ein Satz von Bundesrat Guy Parmelin (65) ging einst um die Welt: «I can English understand, but je préfère répondre en français», sagte er 2015 in ein TV-Mikrofon. Er war gefragt worden, ob er auf Englisch antworten könne.

Der SVP-Politiker kandidierte damals für die Landesregierung – und sorgte mit dem peinlichen Satz international für Lacher. «Schafft es die grösste Partei des Landes nicht, Kandidaten aufzustellen, die Englisch sprechen?», fragte die «Süddeutsche Zeitung». Sogar die «New York Times» widmete Parmelin später einen grossen Artikel. Sie stellte die Frage, ob Parmelin seinem Amt gerecht werden könne. Schliesslich müsse er sich auf internationalem Parkett bewegen.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Und heute? Am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos: Parmelin spricht gut Englisch, alles tönt ziemlich fliessend. Woher das kommt? Er spreche Englisch und brauche es unterdessen oft, sagte Parmelin am Rande des WEF gegenüber CH Media. Um dann zuerst zu betonen: Er sei einfach sehr müde gewesen, als er vor bald zehn Jahren seinen legendären Satz in die Mikrofone gesprochen habe.

«Aber um mich für Treffen bei der Weltbank vorzubereiten, nehme ich manchmal Englischlektionen, mit dem Ziel, das spezielle Wirtschaftsvokabular besser zu beherrschen», sagte Parmelin weiter. Im Unterricht gibts harte Lektüre für den Wirtschaftsminister: «Wir diskutieren dann etwa Artikel aus dem ‹Wall Street Journal›.»

Departement wollte nichts bestätigen

Ob Parmelin sein Englisch mit Kursen verbessert, wollte sein Stab vor einiger Zeit übrigens noch nicht verraten. «Er hat offensichtlich Englischlektionen genommen, auch wenn man das auf dem Generalsekretariat des Wirtschaftsdepartements nicht bestätigen will», schrieb der «Tages-Anzeiger» 2021: Der Bundesrat habe «in jedem Bereich seiner Tätigkeit immer alle notwendigen Vorkehrungen getroffen, damit er seine Funktion als Bundesrat so gut wie möglich ausüben kann», liess sein Departement damals verlauten.

Apropos Englisch: Mitte-Nationalrat und Bauernpräsident Markus Ritter (57), der sich eine Bundesratskandidatur überlegt, wurde vom «St. Galler Tagblatt» auf seine rudimentären Englischkenntnisse angesprochen. Es würde ihm nicht reichen, um beispielsweise englische Fragen an einer Pressekonferenz zu beantworten, antwortete er trocken. «Aber ich würde mich ja auch nicht als Dolmetscher bewerben, sondern als Bundesrat und höchstwahrscheinlich VBS-Vorsteher.»




Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?