Generika-Bezug steigt deutlich
Schweizer sparen mit Generika – warum nicht noch mehr?

Schweizer Patienten greifen gerne zu Generika, seit sie mehr für Originalmedikamente bezahlen müssen. Doch laut Krankenkassen ist das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft.
Publiziert: 27.12.2024 um 10:37 Uhr
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Aktualisiert: 27.12.2024 um 15:56 Uhr
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Seit der Einführung des höheren Selbstbehalts entscheiden sich immer mehr Patienten in der Schweiz für kostengünstige Generika.
Foto: Imago/Lobeca

Auf einen Blick

  • Patienten zahlen mehr für Originalmedikamente – Generika-Bezug steigt deutlich an
  • 25 Prozent der chronisch Kranken stellten laut Krankenkassen-Daten auf Generika um
  • Lockerung der Bestimmungen könnte Generika-Angebot erhöhen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sven AltermattCo-Ressortleiter Politik

Seit Anfang 2024 müssen Patienten in der Schweiz 40 Prozent mehr bezahlen, wenn sie sich für ein Originalmedikament statt für ein günstigeres Generikum entscheiden. Dabei handelt es sich um Nachahmerprodukte von Medikamenten mit abgelaufenen Patenten. Sie haben die gleiche Wirkung wie die Originale, sind aber billiger.

Diese Massnahme des Bundesrats sollte die Eigenverantwortung stärken und die Gesundheitskosten senken – mit ersten Erfolgen: Laut Daten des Krankenversicherers Helsana stieg die Bezugsquote von Generika deutlich an.

Laut Helsana-Angaben hatten im Juli 2024 bereits 25 Prozent der chronisch Kranken auf Generika umgestellt, während es im Vorjahr noch 12 Prozent waren. Darüber berichtete zuerst Radio SRF.

Das Potenzial sei aber noch nicht ausgeschöpft, erklärt ein Helsana-Sprecher. Denn: Nebst der Konsumentennachfrage müsste in der Schweiz auch erst einmal die verfügbare Zahl der Generika zunehmen. Konkret wird die Concordia. Die Krankenkasse beziffert allein ihr Einsparpotenzial auf zehn Millionen Franken pro Jahr, falls das volle Potenzial genutzt würde.

Kein gedruckter Beipackzettel mehr?

Ein wesentlicher Hinderungsgrund seien die strengen regulatorischen Vorgaben, die den Marktzugang für Generika in der Schweiz erschweren. Die Helsana betont gegenüber SRF, dass eine Lockerung dieser Bestimmungen das Angebot spürbar erhöhen könnte.

Eine mögliche Massnahme, um weitere Kosten zu sparen: Man könnte auf gedruckte Beipackzettel verzichten und stattdessen einen QR-Code auf die Packung drucken. Ebenso könnten flexible Packungsgrössen den Generika-Herstellern die Produktion erleichtern.

Auch bei den Generika selbst gäbe es noch Sparpotenzial, wie Preisüberwacher Stefan Meierhans (56) schreibt. Beim Auslandvergleich von 20 umsatzstarken Wirkstoffen mit abgelaufenem Patentschutz hat er kürzlich deutlich überhöhte Schweizer Preise festgestellt. Die günstigsten Generika waren mehr als doppelt so teuer wie in den 15 Vergleichsländern.

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