FDP-Ständerat Josef Dittli sieht Handlungsbedarf
«Einreiseregime muss verschärft werden»

Die alarmierende Situation in den Spitälern schreckt Bundesbern auf. FDP-Ständerat Josef Dittli fordert eine Test- und Quarantänepflicht für gewisse Reiseländer. Auch SP-Nationalrätin Yvonne Feri will strengere Kontrollen.
Publiziert: 31.08.2021 um 12:58 Uhr
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Aktualisiert: 31.08.2021 um 16:55 Uhr
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Ferienrückkehrer sind ein Treiber der vierten Corona-Welle.
Foto: Keystone
Ruedi Studer

Schweizer Spitäler klagen über die vielen Corona-Hospitalisierungen. Die Intensivstationen kommen an den Anschlag. Zusätzlich belastet wird die Situation durch Rückholaktionen von schwer erkrankten Doppelbürgern im Ausland – insbesondere im Kosovo. Die Rega ist im Dauereinsatz.

Eine Situation, welche auch Bundesbern aufschreckt. «Es muss nun etwas gehen, sonst haben wir eine weitere Verschlimmerung in unserem Land», sagt Josef Dittli (64, UR), FDP-Ständerat und Präsident des Krankenkassenverbands Curafutura. «Es herrscht ganz klar Handlungsbedarf.»

Er weiss auch, wo angesetzt werden muss. «Das Einreiseregime muss verschärft werden», fordert er. «An den Flughäfen sollen alle Einreisende überprüft werden.» Es brauche zwingend ein Kontrollsystem mit risikoabhängigen Regeln je nach Auslandreise. Wer aus risikolosen Gebieten einreise, solle ein Covid-Zertifikat vorlegen müssen.

«Für Rückkehrer aus Risikogebieten ist ein Test notwendig, der nicht älter als 48 Stunden alt ist», so Dittli – auch mit Blick auf den Kosovo. Und: «Nicht geimpfte Rückkehrer aus diesen Ländern müssen in Quarantäne.» An den Strassen- und Bahnzollübergängen solle wieder mit Stichproben kontrolliert werden.

Strenger kontrollieren

Strenger kontrollieren möchte auch SP-Nationalrätin Yvonne Feri (55, AG). «Wir haben derzeit tatsächlich ein Problem mit Personen, die aus den Ferien aus dem Ausland zurückkehren und das Virus mit sich tragen», stellt die Gesundheitspolitikerin fest. Es mache aber keinen Sinn, nun an sämtlichen Grenzübergängen alle Einreisenden zu überprüfen.

Sie will den Fokus auf die Flughäfen legen: «Wir müssen die schon länger geltenden Massnahmen an den Flughäfen umsetzen», sagt Feri. Sie höre immer wieder von Leuten, die an den Flughäfen nie ein Zertifikat zeigen müssten, wenn sie ankommen. «Es ist eine der dringlichsten Massnahmen, dass bei der Einreise darauf geachtet wird, dass das GGG eingehalten wird.»

Weitere Massnahmen bei den Reisen würde sie derzeit aber noch nicht einführen. «Über Quarantäneregeln kann man wieder diskutieren – aber nur für Länder, die wegen hohen Ansteckungsquoten problematisch sind.»

Sie appelliert an alle, die Vorsichtsmassnahmen wie Abstandhalten oder Hygieneregeln einzuhalten. «Wenn wir diese Massnahmen weiterhin umsetzen, können wir die Hospitalisierungen tief halten», ist Feri überzeugt. «Dann können wir die Leute, die krank sind, auch weiterhin gut behandeln.»

Kantone wollen Quarantänepflicht

Eine Rückkehr zur Einreisequarantäne schlagen bereits auch einige Kantone in der Konsultation zur Ausweitung der Covid-Zertifikatspflicht vor. So verlangen der Thurgau und Obwalden eine Verschärfung der Massnahmen an der Grenze – gerade mit Blick auf die Herbstferien. Auch die Kantone Aargau und Zug wollen, dass ungeimpfte Reiserückkehrer in Quarantäne müssen.

Rega wegen Corona im Kosovo im Dauereinsatz
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Rückholflüge nach Sommerferien:Rega wegen Corona im Kosovo im Dauereinsatz
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