Wenn du das hörst, solltest du auflegen
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Kapo Zürich warnt vor Betrug:Wenn du das hörst, solltest du auflegen

Dreimal mehr Meldungen
Betrüger telefonieren wie wild

Die Zahl der betrügerischen Anrufe im Namen angeblicher Behörden ist im letzten Jahr explodiert. Das Bundesamt für Cybersicherheit verzeichnete dreimal mehr solche Fälle als im Vorjahr. Das treibt auch das Bundeshaus um.
Publiziert: 07.01.2025 um 12:11 Uhr
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Aktualisiert: 07.01.2025 um 12:13 Uhr
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Die Behörden verzeichnen eine massive Zunahme an betrügerischen Anrufen.
Foto: imago/Eibner

Auf einen Blick

  • Betrügerische Anrufe im Namen von Behörden nehmen in der Schweiz zu
  • Bundesamt für Cybersicherheit meldet Anstieg bei Phishing-Mails und QR-Code-Betrug
  • Nationalrat-Trio will Telefonbetrügern das Handwerk legen
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In der Schweiz gibt es immer mehr betrügerische Anrufe im Namen angeblicher Behörden. Dem Bundesamt für Cybersicherheit (Bacs) sind im vergangenen Jahr dreimal mehr solche Fälle gemeldet worden als im Vorjahr.

Wie das Bundesamt auf seiner Webseite bekanntgibt, erhielt es 2024 knapp 22'000 Meldungen – rund 14'800 mehr als im Vorjahr. Diese Zunahme hat auch dazu geführt, dass das Bacs 2023 insgesamt mehr Meldungen zu Cybervorfällen erhielt als im Jahr zuvor.

Es sind rund 63'000 Meldungen gegenüber rund 50'000 im Vorjahr. Das entspricht einer Zunahme um 26 Prozent. Der Anstieg sei «fast ausschliesslich» auf das Phänomen der Drohanrufe im Namen angeblicher Behörden, etwa der Polizei, zurückzuführen.

Auch mehr Phishing-Mails

Weiter wurden dem Bacs mehr Phishing-Mails gemeldet, nämlich 2500 mehr als 2023 respektive insgesamt über 12'000 solche Fälle. Weiterhin gebe es viele gefälschte Paketbenachrichtigungen oder Phishing-Versuche im Namen der Organisation Swisspass.

Zuletzt stärker zu beobachten sei, dass Betrüger QR-Codes auf Parkuhren klebten, um Opfer auf gut gemachte Phishing-Seiten zu locken. Neuerdings verschicken Betrüger auch Briefe, um potenzielle Opfer mithilfe von QR-Codes zu schädigen.

Bundesparlamentarier greifen ein

Das Thema treibt auch die Bundespolitik um. In der letztjährigen Wintersession hat ein nationalrätliches Trio mehrere Vorstösse eingereicht, die einen besseren Schutz gegenüber solchen Betrugsattacken fordern. Mitte-Nationalrat Martin Candinas (44, GR), SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf (56, ZH) und SVP-Nationalrat Michael Götte (45, SG) wollen den Bundesrat damit zum Handeln zwingen.

Candinas beispielsweise verlangt in seinem Vorstoss ein härteres Vorgehen gegen das sogenannte «Call-ID-Spoofing» von Schweizer Rufnummern. Dafür will der Mitte-Mann die Provider stärker in die Pflicht nehmen, damit diese aktiv technische Massnahmen gegen die unrechtmässige Verschleierung der tatsächlichen Rufnummer ergreifen, wie dies bereits im Nachbarland Österreich erfolgreich umgesetzt wird.

Seiler Graf wiederum will den Verkauf von SIM-Karten mit schweizerischen Rufnummern strenger regeln. Und Götte fordert bei der Vergabe schweizerische Domains mit den Endungen «.ch» und «.swiss» Verschärfungen. Für das überparteiliche Trio ist der Handlungsbedarf klar, unisono heisst es: «Wir brauchen rasch griffige Massnahmen, um die missbräuchliche Verwendung von schweizerischen Rufnummern und Domains zu bremsen.»

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