Auf einen Blick
- Nationalräte fordern stärkeren Schutz vor Telefonbetrug mit gefälschten Schweizer Nummern
- Österreich setzt erfolgreich Plausibilitätscheck gegen Call-ID-Spoofing ein
- Meldungen über Rufnummernmissbrauch in Österreich sanken von 1500 auf unter 100
Ein nationalrätliches Trio will dem kriminellen Treiben von Telefonbetrügern nicht länger zusehen. Mitte-Nationalrat Martin Candinas (44, GR), SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf (56, ZH) und SVP-Nationalrat Michael Götte (45, SG) haben daher drei Vorstösse eingereicht, in welchen sie einen stärkeren Schutz vor Betrugsattacken fordern. Beispielsweise gegen Call-ID-Spoofing, bei welchem die Gauner Anrufe mit gefälschten Schweizer Nummern vortäuschen, um gutgläubige Menschen abzuzocken.
Candinas verweist in seinem Vorstoss auf das Beispiel Österreich. In unserem Nachbarland gehen die Behörden seit letztem Herbst mit einer besonderen Massnahme erfolgreich gegen die Betrüger vor, die in der Regel aus dem Ausland operieren.
Mit Plausibilitätscheck
So sind die Netzbetreiber dazu verpflichtet, dem Call-ID-Spoofing auf technischer Ebene einen Riegel zu schieben. Das passiert mit einem Plausibilitätscheck, welcher folgendermassen abläuft: Kommt ein Anruf mit österreichischer Mobilnummer aus dem Ausland, checkt das System, ob die Nummer bereits im Inland eingeloggt ist. Wenn ja, wird der Auslandsanruf blockiert.
Damit wird Spoofing zwar nicht vollständig verhindert, doch die Anrufe mit gespooften Rufnummern haben sich so massiv reduziert. Das zeigen auch die Zahlen der Meldestelle für Rufnummernmissbrauch in Österreich. Wurde dieser im letzten August über 1500 Mal der Missbrauch der eigenen Rufnummer gemeldet, waren es im Oktober und November weniger als 100. Die Behörden gehen davon aus, dass die Zahl noch weiter sinken dürfte.
Das überparteiliche Nationalratstrio reicht seine Vorstösse in der letzten Woche der Wintersession ein. Doch schon jetzt hat die Polizei nützliche Tipps parat, wie du dich vor den Betrügern schützen kannst:
- Beende sofort den Kontakt, wenn du die Bandansage hörst.
- Drücke während des Telefongesprächs keine Ziffer.
- Lass dich nicht in ein Gespräch verwickeln.
- Gewähre niemals fremden Personen Zugriff auf deinen Computer, auch nicht über eine Fernwartungssoftware.
- Übermittle niemals Freischaltcodes für Wertkarten an unbekannte Personen.
- Sei misstrauisch! Die richtige Polizei spielt nie Bandansagen am Telefon ab. Sie verlangt nie Geld, Wertsachen oder die Bekanntgabe von sensiblen und persönlichen Daten am Telefon.
Das überparteiliche Nationalratstrio reicht seine Vorstösse in der letzten Woche der Wintersession ein. Doch schon jetzt hat die Polizei nützliche Tipps parat, wie du dich vor den Betrügern schützen kannst:
- Beende sofort den Kontakt, wenn du die Bandansage hörst.
- Drücke während des Telefongesprächs keine Ziffer.
- Lass dich nicht in ein Gespräch verwickeln.
- Gewähre niemals fremden Personen Zugriff auf deinen Computer, auch nicht über eine Fernwartungssoftware.
- Übermittle niemals Freischaltcodes für Wertkarten an unbekannte Personen.
- Sei misstrauisch! Die richtige Polizei spielt nie Bandansagen am Telefon ab. Sie verlangt nie Geld, Wertsachen oder die Bekanntgabe von sensiblen und persönlichen Daten am Telefon.
Zudem wird Anfang nächsten Jahres in Österreich die zweite Stufe gezündet: Dann kommt eine weitere Eindämmungsmassnahme nicht nur bei Mobil-, sondern auch bei einheimischen Festnetznummern zur Anwendung.
USA noch schärfer
Andere Länder kennen noch schärfere Massnahmen wie beispielsweise das Stir/Shaken-Protokoll, welches die Authentizität von Anrufen mittels digitaler Zertifikate validiert. Dieses kommt etwa in den USA und Kanada zur Anwendung, wo grosse Gebiete abgedeckt werden können. Für einzelne europäische Länder sei diese Massnahme im Alleingang weniger sinnvoll, da Betrüger rasch in andere Staaten ausweichen könnten, sagen Experten. Daher müsste eine solche weiterführende Massnahme international abgestimmt umgesetzt werden.
Ganz anders sieht es bei der erwähnten Massnahme aus Österreich aus. Diese könnte unabhängig vom Ausland auch in der Schweiz eingeführt werden. Sofern sich nicht bald etwas ändert, drohe die Schweiz zu einem noch grösseren Eldorado für Telefonbetrüger zu verkommen, heisst es aus Polizeikreisen, da viele europäische Staaten ähnliche Gegenmassnahmen bereits eingeführt hätten.